Rebekka Asta Elisabeth von Mallinckrodt (* 1971) ist eine deutsche Historikerin. Seit 2012 ist sie Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit (16.–18. Jahrhundert) an der Universität Bremen und seit 2022 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg.[1]
Rebekka ist die Tochter von Dieter von Mallinckrodt (* 1935) und dessen Ehefrau Ursula Walgenbach (* 1939). Sie besuchte zunächst bis 1989 die St. Anne's-Belfield School in Charlottesville, Virginia, bevor sie 1991 am Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg das Abitur erlangte. Im Anschluss studierte sie bis 1994 Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Tübingen. Danach absolvierte sie ein Studienjahr an der Universität La Sapienza und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1995 setzte sie ihr Studium[2] an der Universität Bonn fort, das sie 1998 mit dem Ersten Staatsexamen abschloss. Von 1999 bis 2001 war sie Stipendiatin des DFG-Graduiertenkollegs „Wissensfelder der Neuzeit“ an der Universität Augsburg, wo sie 2003 promoviert wurde. Bereits ab 2001 war von Mallinckrodt als wissenschaftliche Mitarbeiterin am damaligen Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen tätig. Dort koordinierte sie u. a. die International Max Planck Research School for the History and Transformation of Cultural and Political Values in Medieval and Early Modern Europe. 2005 folgte ein Ruf als Juniorprofessorin an die Freie Universität Berlin, wo sie – unterbrochen durch ein Forschungsjahr in Paris als Feodor-Lynen-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung 2008/2009 – bis 2012 tätig war. Im selben Jahr wechselte sie als Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an die Universität Bremen.
Für von Mallinckrodt sind die Geschichte der Bewegungskultur, Sport und Körpertechniken sowie die Rückwirkungen des Kolonialismus und der Globalisierung auf Europa ihre Schwerpunkte. Sie arbeitet eng an den Quellen der Frühen Neuzeit und konnte daher einerseits in alte Diskussionen eingreifen und andererseits neue bisher eher verdrängte Gebiete erschließen. So zeigte sie in der Diskussion um Allen Guttmanns Anfänge des modernen Sports, dass die Thesen von John Mcclelland und Arnd Krüger eines frühen Beginns wohl eher zutreffend sind als die von Guttmann, der vor dem 19. Jahrhundert keine Merkmale des Sports sieht.[3] Von Mallinckrodts Arbeiten zur Sklaverei in Deutschland haben ein neues Forschungsfeld quellenmäßig erschlossen. Zum einen erbrachte sie erstmals den Nachweis, dass Sklaverei als Rechtsstatus im Alten Reich existierte, zum anderen wies sie nach, dass insbesondere schwarze Kinder und Jugendliche von einer solchen Verschleppung nach Deutschland betroffen waren.[4]