Der Regierungsbezirk Zichenau (polnisch Ciechanów) war ein nach der deutschen Besetzung Polens 1939 gebildeter und völkerrechtswidrig der preußischen Provinz Ostpreußen angegliederter Regierungsbezirk im Deutschen Reich. Er umfasste ein Territorium von 13.186,4 km² und hatte eine Bevölkerung von ca. 895.000 Einwohnern. Hiervon waren 800.000 polnischer, 80.000 jüdischer und 15.000 deutscher Herkunft. Mit der Besetzung durch die Rote Armee endete die Existenz des Regierungsbezirks Zichenau, dessen Gebiet wieder an Polen fiel.
Der Regierungsbezirk gliederte sich in folgende Landkreise:
Bis zur Aufnahme der regulären Verwaltung war im Jahr 1939 Heinz Jost Chef der Zivilverwaltung z. b. V.
Wichtigster Industriezweig war die Zuckerindustrie mit fünf Zuckerfabriken innerhalb des Regierungsbezirks. Verbreitet waren auch Ziegeleien, Mühlenindustrie und Sägewerke. Es gab eine Werft mit Gießerei, eine Landmaschinen- und Wagenbaufabrik. Im Übrigen war das Land eher agrarisch geprägt.