Reinigung (oder das Reinigen bzw. Putzen) ist ein Sammelbegriff für das Aufrechterhalten und Wiederherstellen von Reinheit in Industrie, Gewerbe und Haushalt. Neben Instandhaltung und Aspekten der Hygiene umfasst es auch Sicherheit (Ordnung) und ästhetische Gesichtspunkte. Die gewerbliche Reinigung fasst man in den angestellten Reinigungsberufen und im selbständigen Gewerbe der Gebäudereinigung zusammen.

Die Reinigung von fertigen Produkten wird unterschieden vom Reinigen als Fertigungsverfahren im Zuge der industriellen Produktion.

Reinigung im Haushalt

Wischmopp mit Eimer für die Fußbodenreinigung

Die Reinigung im Haushalt entfernt Schmutz in Wohn-, Wirtschafts- und Sanitärräumen. Sie dient der Hygiene, erhält den Wert der Räume und Einrichtungsgegenstände und verbessert ihr Aussehen.

Reinigungsarten

Die drei Grundarten der Haushaltsreinigung sind die Sicht-, die Unterhalts- und die Grundreinigung: Sie werden in festgelegten Zeitabständen periodisch durchgeführt. Welche Arbeiten notwendig sind, hängt von der Einrichtung der Räume, ihrer Nutzung und den Ansprüchen, gegebenenfalls auch von gesetzlichen Hygienevorschriften ab.

Werkzeuge und Methoden

Reinigung ist im Wesentlichen Handarbeit. Die Wahl von Geräten, Maschinen und Reinigungsmitteln wird von der Beschaffenheit des schmutzigen Objekts und der Art des Schmutzes bestimmt. Das wichtigste Reinigungsmittel ist Wasser. Haushaltsreiniger enthalten meist Tenside als reinigungsaktive Substanz und werden mit Wasser verdünnt. Empfindliche Möbel und Geräte dürfen jedoch unter Umständen nur trocken gereinigt, das heißt abgestaubt oder abgesaugt werden. Für nicht wasserlöslichen Schmutz wie Fett oder Kaugummi werden lösungsmittelhaltige Reiniger eingesetzt. Spezielle Reinigungsmittel gibt es auch für andere Materialien wie Leder oder Metalle. Nach dem Reinigen können Pflegemaßnahmen wie das Polieren von Holzoberflächen oder das Bohnern von Fußböden anfallen. In speziellen Räumen wie Krankenhäusern oder Altersheimen muss bei der Reinigung auch eine Desinfektion durchgeführt werden.

Personal

Die Reinigung von Privathaushalten führen entweder Angehörige des Haushalts (d. h. Mitglieder der Wohngemeinschaft, der Familie etc.) oder Hauspersonal, zum Beispiel Reinigungskräfte oder Hauswirtschafter, durch. Gebäudereiniger sind in der Regel in Großhaushalten im Einsatz.

Im Jahr 2011 waren in Deutschland 260.000 Menschen sozialversicherungspflichtig als Haushaltshilfe tätig. Damit nahm die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Putzkräfte erstmals seit 2001 wieder zu. Seit 2011 entstehen mittelständische, deutsche Unternehmen, die Reinigungskräfte sozialversicherungspflichtig beschäftigen und einen regelmäßigen Reinigungsdienst für Privathaushalte auf Stundenbasis anbieten. Der Kunde schließt den Dienstleistungsvertrag direkt mit dem Unternehmen ab. Im Krankheitsfall der Reinigungskräfte erhalten die Angestellten eine Lohnfortzahlung und der Kunde bekommt für Fehlzeiten der Stammkraft eine Ersatz-Haushaltshilfe gestellt. Fahrkosten und Haftpflichtversicherung werden vom Arbeitgeber übernommen.

Arbeitsschutz

Das System der sozialen Sicherung in Deutschland verlangt von Unternehmen, dass sie ihre Arbeitnehmer in der gesetzlichen Unfallversicherung der Berufsgenossenschaften versichern. Versichert sind Arbeitsunfälle, Wegeunfälle und Berufskrankheiten. Für das Gebäudereiniger-Handwerk ist die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft zuständig. Gebäudereiniger gehen arbeitstäglich mit Reinigungschemikalien um. Dazu gehören auch gefährliche Stoffe, die zu Allergien und Erkrankungen führen können. Den Umgang mit gefährlichen Stoffen regelt die Gefahrstoffverordnung. Die Berufsgenossenschaft verpflichtet Reinigungsunternehmen auch, Schutzausrüstung für ihre Arbeitnehmer zur Verfügung zu stellen. Gebäudereiniger nutzen eine Vielfalt von Zugangstechniken wie Leitern, Gerüste, Hubarbeitsbühnen oder Fassadenbefahranlagen. Hier sind die entsprechenden Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.[2] Sicherheitshinweise gibt es auch bei der Reinigung von Elektrogeräten. Sie gehen in der Regel aus der entsprechenden Bedienungsanleitung hervor.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. FRT-Leitfaden für mineralische Bodenbeläge - Reinigungsarten- und Verfahren - Reinigung, Pflege und Werterhalt (Memento des Originals vom 29. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/steinmetz-innung-potsdam.de, S. 7, Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs- und Hygienetechnologie e.V., 31. August 2012
  2. Matthias Böhme: Fachwissen Gebäudereinigung. 8. Auflage. Haan-Gruiten 2020, ISBN 978-3-8085-4493-8.