Ein Reiterstandbild oder Reiterdenkmal ist die aus der römischen Antike übernommene öffentliche und zumeist überlebensgroße bronzene Darstellungsform eines Herrschers oder eines Feldherrn zu Pferd. Reiterstandbilder stehen – abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen – auf hohen, steinernen Postamenten an herausgehobenen Stellen (meist Plätze) und unter freiem Himmel in Städten.
Das zumeist Heerführern und Herrschern vorbehaltene „Reiterstandbild“ (vgl. Vandalismus und Denkmalsturz) ist zu unterscheiden vom meist Rednern bzw. Politikern vorbehaltenem Standbild und dem Musiker-, Dichter- und Gelehrtendarstellungen vorbehaltenen Sitzbild (z. B. Theodor-Mommsen-Denkmal in Berlin). Die Denkmalbüste dagegen ist die öffentliche Form der Porträtplastik.
Seit dem Hoch- und Spätmittelalter werden auch einige wenige christliche Glaubensstreiter als unterlebensgroße „Reiterfiguren“ dargestellt (s. u.); hierfür verwendete man Stein und Holz als Material. Derartige Figuren sind zumeist im Innern von Kirchen (seltener auch in Rathäusern etc.) angebracht.
Während kleinere Reiterstandbilder zumeist in Stein oder Holz gefertigt wurden, werden monumentale Reiterstandbilder in der Regel als Bronzeguss in spezialisierten Bildgießereien ausgeführt; sie werden zumeist in Teilen gegossen, die erst am Aufstellungsort montiert werden. Die antike Herkunft dieser Darstellungsform bedingt einen steinernen Sockel. Statisch nur schwer zu bewerkstelligen und deshalb sehr selten sind Reiterbildnisse mit einem sich aufbäumenden Pferd.
Das großformatige Reiterbildnis ist auch ein Thema der Monumentalmalerei.