Rolf Dietrich Rosenbrock-Freese (* 1. Mai 1945 in Mengersgereuth-Hämmern) ist ein deutscher Gesundheitswissenschaftler.

Leben

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Rolf Rosenbrock machte nach dem Abitur von 1964 bis 1966 eine kaufmännische Ausbildung bei der Busch Jaeger Dürener Metallwerke AG in Düren und Lüdenscheid. Anschließend studierte er bis 1972 Betriebswirtschaftslehre, Politische Ökonomie und Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin (FUB). Von 1970 bis 1972 arbeitete er als Tutor an der Technischen Universität Berlin (TUB) im Fachbereich Stadtplanung und Architektur. Von Oktober 1973 bis Juli 1974 war er mit einem Postgraduierten-Stipendium der FUB am Instituto Latinoamericano de Investigaciones Sociales in Santiago de Chile. Aus den Erfahrungen heraus, die er dabei über die politische Situation in Chile erwarb, engagierte er sich anschließend in dem Verein Kinderhilfe Chile und gehörte zusammen mit Helmut Frenz und anderen zu den Gründungsmitgliedern der Aktion zur Befreiung der politischen Gefangenen in Chile.

1974/75 war Rosenbrock Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Otto-Suhr-Institut und 1975/76 bei der Forschungsstelle der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler in Hamburg. 1977 wurde er zum Dr. rer. pol. an der Universität Bremen promoviert. Von 1977 bis 1984 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Institut für Vergleichende Gesellschaftsforschung des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung (WZB) in Berlin, von 1984 bis 1987 als Vertreter des Direktors Frieder Naschold am Forschungsschwerpunkt Arbeitspolitik im Internationalen Institut für Vergleichende Gesellschaftsforschung des WZB.

1988 habilitierte sich Rosenbrock zum Privatdozenten für Sozialwissenschaften/Gesundheitspolitik an der Universität Bremen. Von 1988 bis 2012 war er Leiter der Forschungsgruppe Public Health (bis 1995 Forschungsgruppe Gesundheitsrisiken und Präventionspolitik) im WZB. 1996 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Sozialwissenschaften und Gesundheitspolitik an der TU Berlin ernannt, seit 2007 lehrte er in gleicher Funktion an der Berlin School of Public Health in der Charité Universitätsmedizin der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rosenbrock war Mitglied des Nationalen Aids-Beirates (NAB) (1995–2016) sowie der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (2010–2015). Von 1987 bis 1990 war er als Sachverständiger Mitglied der Enquete-Kommissionen Strukturreform der Gesetzlichen Krankenversicherung und Gefahren von AIDS und wirksame Wege für ihre Eindämmung des 11. Deutschen Bundestages. Er war von 1999 bis 2009 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR-G) (bis 2004 Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (SVRKAiG)), Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (2001–2012), von 2006 bis 2008 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Seit 2006 ist er Vorsitzender der Landesvereinigung Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. und seit April 2012 ehrenamtlicher Vorsitzender des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Gesamtverband. In dieser Funktion war er 2015 und 2016 Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW).

Medial nimmt er immer wieder zu sozial- und gesundheitspolitischen Fragen Stellung, so etwa im Tagesspiegel, der Süddeutschen Zeitung, in der Frankfurter Rundschau oder in der linken jungen Welt.

Ehrungen

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In Würdigung seiner Verdienste um die Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention in Deutschland und für sein Engagement gegen soziale Ungleichheit wurde Rosenbrock 2013 von der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) mit der Salomon-Neumann-Medaille ausgezeichnet. Im März 2017 verlieh ihm der Bundespräsident für seine besonderen Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande, das ihm im Juni 2017 von der Senatorin Dilek Kolat überreicht wurde.[1]

Schriften (Auswahl)

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Herausgeberschaften

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Einzelnachweise

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  1. Pressemitteilung: Bundesverdienstkreuz für den Vorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Prof. Dr. Rolf Dietrich Rosenbrock
Personendaten
NAME Rosenbrock, Rolf
ALTERNATIVNAMEN Rosenbrock, Rolf Dietrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Gesundheitswissenschaftler
GEBURTSDATUM 1. Mai 1945
GEBURTSORT Mengersgereuth-Hämmern