Sietze Douwes van Veen

Sietze Douwes van Veen (* 7. Oktober 1856 in Lemmer; † 22. August 1924 in Zeist) war ein niederländischer Kirchenhistoriker.

Leben

Sietse Douwes war der Sohn des Kaufmanns Douwe Sietzes van Veen (* 13. Mai 1829 in Lemmer; † 6. Januar 1892 ebenda) und dessen am 5. Juni 1853 in Lemsterland geheirateten Frau Froukje Annes Wouda (* 12. Juli 1829 in Lemmer; † 2. Juli 1912 ebenda). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Doetinchem immatrikulierte er sich am 23. September 1875 an der Universität Utrecht, um ein Studium der Theologie zu absolvieren. Hier wurden Jacobus Isaac Doedes, Johannes Jacobus van Oosterzee, Nicolaas Beets und Josue Jean Philippe Valeton der Jüngere seine Lehrer. Nach bestandenen theologischen Examen wurde er am 18. September 1881 Pfarrer in friesländischen Molkwerum (heute zu Súdwest-Fryslân), wechselte am 9. Mai 1886 als Pfarrer nach Dedemsvaart (heute zu Hardenberg) und am 11. September 1887 in gleicher Eigenschaft nach Groningen. Am 15. Juni 1888 promovierte er in Utrecht bei Jacob Cramer mit der Arbeit De gereformeerde kerk van Friesland in de jaren 1795-1804 (deutsch: Die reformierte Kirche von Friesland in den Jahren 1795-1804) zum Doktor der Theologie und wurde am 17. Mai 1896 Pfarrer in Rotterdam.

Am 12. August 1896 wurde er als Professor der Kirchengeschichte an die Universität Utrecht berufen. Er begann seine Lehrtätigkeit am 28. September 1896 mit der Einführungsrede Het academisch onderwijs in de geschiedenis van het christendom (deutsch: „Der akademische Unterricht der Kirchengeschichte“). In Utrecht beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war im Akademiejahr 1906/07 Rektor der Alma Mater. Van Veen verfasste zahlreiche Artikel zur niederländischen Kirchengeschichte in den fachspezifischen Journalen und Zeitschriften seines Heimatlandes, zudem schrieb er mehrere Artikel zu niederländischen Themen in der dritten Auflage der Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. Er wurde zum Ritter des Ordens vom niederländischen Löwen ernannt, erhielt den preußischen Kronenorden 3. Klasse und wurde Ehrendoktor der Universität Bonn. Am 10. Oktober 1921 wurde er emeritiert und verlebte seinen letzten Lebensabend in Zeist.

Familie

Van Veen verheiratete sich am 9. September 1881 in Lemsterland mit Oenschjen Brandenburg (* 4. August 1854 in Lemsterland; † 15. Januar 1931 in Zeist), die Tochter von Roelof Hesselius Brandenburg (* 16. Mai 1802 in Zuiderdrachten; † 6. März 1878 in Lemsterland) und dessen Frau Richtje Wiegers van Eyck (* 3. Mai 1816 in Sneek; † 28. Dezember 1901 in Lemsterland). Aus der Ehe stammen Kinder; von diesen kennt man den Sohn Roelof Hesselius Brandenburg van Veen (* 4. November 1884 in Tietjerksteradeel; † 8. März 1920 in Zeist), welcher Doktor der Rechte wurde und Douwe Sietses van Veen (* 17. Januar 1883 in Molkwerum; † 9. August 1951 in Groningen), welcher auch Pfarrer wurde und sich in erster Ehe, am 23. Juli 1919 in Rotterdam, mit Johanna Lubberdina Gantvoort (* 12. Juni 1887 in Rotterdam; † 27. Juli 1968 in Amsterdam) verheiratete, sich in zweiter Ehe, am 12. Mai 1920 in Zeist, mit Cornelia Lydia Niekerk (* 1898 in Schoonhoven; † 1972) verehelichte, sowie am 12. Juni 1922 in Soerabaja mit Juliane Pauline Gesine Brunet de Rochebrune (* 6. Oktober 1890 in Djambi (Sumatra); † 20. März 1975 in Groningen) eine dritte Ehe einging.

Werke (Auswahl, niederländisch)

Literatur