An Stelle der heutigen Kirche stand das im 19. Jahrhundert von Konsul Dietrich Wilhelm Schwemann im Jahr 1867 der Henriettenstiftung überlassene[2] ehemalige Auszugshäuschen,[3] das zunächst als Warteschule für die Kirchröder Dorfjugend umgenutzt werden sollte,[4] dann aber aufgrund des hohen Bedarfs in Folge der Industrialisierung als Siechenhaus für „[...] unheilbar weibliche Kranke“ genutzt wurde.[3]
Erst knapp ein Jahrhundert später wurde das Gebäude 1964 zugunsten der geplanten Simeonkirche abgebrochen,[4] die dann in den Jahren 1964 bis 1965 nach Plänen des Architekten Hanns Hoffmann errichtet wurde.[1]
Der Grundriss der Kirche ist ungleichschenkligfünfeckig; die pentagonische Bauweise spiegelt sich auch auf dem vorgelagerten ebenfalls fünfeckigen Platz. Der Glockenturm als Campanile ist sechseckig auf Stahlstelzen. An der rechten Seite befindet sich ein rechteckiger Nebenbau.
Durch die rundum verglasten Oberteile der Wände und die bis zum Boden verglasten Ecken fällt von allen Seiten Tageslicht in den Innenraum; lediglich die dem Eingang gegenüberliegende Ecke ist nicht verglast, dadurch wird Gegenlicht für die Zuhörer vermieden.
Der Greis Simeon ist zweimal an und in der Kirche dargestellt:
außen an der von dem Bildhauer Siegfried Zimmermann entworfenen Kirchentür ist Simeon oben links zu finden beim Einzug in Jerusalem. Bei geschlossenen Türen ist der Zusammenhang mit der Jesusdarstellung auf der rechten Tür erkennbar. Im unteren Bereich finden sich Ausformulierungen von diakonischen Aufgaben: Links ein Krankenbesuch, rechts die Stillung eines Sturmes als Sinnbild für die Linderung von Schmerzen, Angst und Bedrängnis.[1]
innen auf dem nach Entwürfen von Helge Michael Breig durch die Paramentenwerkstatt der Henriettenstiftung gefertigten Wandteppich. Dieser bildet zudem das hauseigene und ebenfalls von Siegfried Zimmermann entworfene bronzene Kruzifix.[1]
↑ abcdSimeonkirche. In: Wolfgang Puschmann (Hrsg.): Hannovers Kirchen. 140 Kirchen in Stadt und Umland. Verlag des Ludwig-Harms-Hauses, Hannover 2015, ISBN 978-3-937301-35-8, S. 101.
↑Ein Hundekuchenfabrikant baute Villen in Kirchrode. In: Helmut Zimmermann: Das kleine Hannoversche Geschichtsbuch. Anekdoten, Begebenheiten, Legenden. 1. Auflage. Leuenhagen und Paris, Hannover 2003, ISBN 3-923976-43-7, S. 104–109; hier, S. 107
↑ abEin Streifzug durch Geschichte und Gegenwart der Henriettenstiftung in Kirchrode. In: Michael Hümpel (Hrsg.): Der Stadtbezirk in Wort und Bild. Chronik Kirchrode - Bemerode - Wülferode. 1. Auflage. Verlag Michael Hümpel, Hannover 2003, S. 143–147.