Stammheim
Stadt Calw
Wappen von Stammheim
Koordinaten: 48° 42′ N, 8° 46′ OKoordinaten: 48° 41′ 45″ N, 8° 46′ 16″ O
Höhe: 461 m ü. NHN
Einwohner: 4854 (31. Okt. 2014)
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Eingemeindet nach: Calw-Hirsau
Postleitzahl: 75365
Vorwahl: 07051
Stammheim, Ortskern mit Martinskirche
Stammheim, Ortskern mit Martinskirche
Stammheim 1681 im Kieserschen Forstlagerbuch

Stammheim ist ein Teil der Kreisstadt Calw in Baden-Württemberg.

Geographie

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Stammheim hat knapp 5000 Einwohner und liegt in einer fruchtbaren Mulde des Heckengäus am Ostrand des Schwarzwalds auf einer Höhe von 469 m ü. NHN. Den höchsten Punkt Stammheims markiert der Daumen (schwäbisch: Doma) mit 610,4 m ü. NHN.[1]

In Stammheim befindet sich die Quelle des Schlittenbachs und das Rehgrundbrünnele, aus dem die Rehgrundklinge entspringt.

Geschichte

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Gedenktafel für die Luftangriffe am Rathaus

Bedingt durch die günstige Lage wurde der Ort schon früh besiedelt und gilt als eine der ältesten Siedlungen der Region. Es gibt Bodenfunde einer keltischen Niederlassung aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., und im Bereich des evangelischen Jugendheims wurde eine römische Villa rustica ausgegraben. 1973 wurden alemannische Gräber entdeckt. Von Stammheim aus wurde der Schwarzwald in Richtung Westen christianisiert, dabei wurde in Kentheim eine Filialkirche erbaut.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus der Zeit um 830. Im Mittelalter gehörte das Dorf zum Kloster Hirsau und kam in der Reformationszeit an das Herzogtum Württemberg. In der Talniederung bestand eine Niederadelsburg, die 1968/69 teilweise vom damaligen Staatlichen Amt für Denkmalpflege ausgegraben wurde. Der historische Kern Stammheims wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bei einem alliierten Luftangriff und einem folgenden Feuer zu ungefähr 40 % zerstört, fünf Menschen kamen dabei ums Leben.

Im Rahmen der baden-württembergischen Gemeindereform wurde am 1. Januar 1975 Stammheim nach Calw-Hirsau eingemeindet. Am 1. Januar 1976 wurde der Name der Stadt von Calw-Hirsau nach Calw geändert.[2]

Ehemaliges Gemeindewappen

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Wappen von Stammheim
Wappen von Stammheim
Blasonierung: „In Rot ein goldener Astschrägbalken, einen aus dem rechten Schildunterrand wachsenden, linksgewendeten, goldenen Abtsstab kreuzend.“

Bildung

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Stammheim verfügt über drei Kindergärten, eine Grundschule, die Seeäckerschule ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, ein Sprachheilzentrum und das allgemeinbildende Maria-von-Linden-Gymnasium.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Ein besonderer Anziehungspunkt für rund 200.000 Menschen jährlich ist das 2004/2005 renovierte traditionsreiche Freibad. Außerdem lockt der nahe Schwarzwald mit seinen Heilquellen und der Schönbuch mit zahlreichen Wanderwegen viele Touristen in die Region.

Literatur

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Commons: Stammheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 488 f.
  3. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Stammheim-Holzbronn
  4. Eintrag zu Schloss Stammheim (Schlössle) in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 4. Dezember 2018.
  5. H. W. Heine: Wenig bekannte Burgstellen im Kreis Calw. In: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Hrsg.): Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 7. Jahrgang Januar-März 1978, S. 34 ff. (archive.org).
  6. Natur trifft Kultur auf der Homepage der Stadt Calw; abgerufen am 12. Februar 2016.