Sudetendeutscher Tag in der Augsburger Messe 2010, Beflaggung in sudetendeutschen Farben

Der Sudetendeutsche Tag ist ein seit 1950 jährlich an Pfingsten stattfindendes Zusammentreffen der Sudetendeutschen, zu dem regelmäßig mehrere zehntausend Besucher kommen.

Von 2000 bis 2007 fand er abwechselnd in Nürnberg und Augsburg statt, vorher in weiteren Städten Süddeutschlands – der einzige Veranstaltungsort nördlich von Frankfurt am Main war 1961 Köln. Dreimal wurde als Veranstaltungsort außerhalb Deutschlands Wien gewählt, nämlich 1959, 1977 und 1983. Dorthin kamen 1959 rund an die 300.000 Besucher, 1977 noch rund 180.000. 2022 war mit Hof erstmals eine Mittelstadt Veranstaltungsort.

Wesentliche Bestandteile des Sudetendeutschen Tages sind der Volkstumsabend und das Volkstanzfest beziehungsweise das Böhmische Dorffest am Pfingstsamstag sowie die Messe und Hauptkundgebung am Pfingstsonntag. Anschließend finden in den Messehallen nach Heimatlandschaften und Heimatkreisen gegliederte Treffen statt.

Öffentliche Diskussionen löste mehrfach die ablehnende Haltung des Plenums gegenüber prominenten Gastrednern wie beispielsweise der damaligen Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer aus.

Erstmals nahm zu Pfingsten 2016 ein Mitglied der Regierung Tschechiens am Sudetendeutschen Tag teil: Kulturminister Daniel Herman drückte in einer auf Deutsch gehaltenen Rede sein Bedauern über die Vertreibung der Sudetendeutschen aus. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer als Schirmherr der Veranstaltung nannte den Auftritt Hermans „historisch“ und eine „Sternstunde in den bayerisch-tschechischen Beziehungen“.[1]

Zu Pfingsten 2022 wurde der Karlspreis in Hof an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verliehen, der mit seiner Tapferkeit und seinem Augenmaß einer der bedeutendsten Europäer der Gegenwart sei, so Bernd Posselt, der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft.[2]

Veranstaltungsorte und Leitsätze seit 1950

Einzelbelege

  1. Tschechischer Minister besucht Sudetendeutschen Tag, faz.net, 15. Mai 2016.
  2. merkur.de