t-online
Online-Portal
Sprachen Deutsch
Sitz Berlin und Frankfurt am Main
Betreiber Ströer Media
Online seit 1995
(aktualisiert 21. Nov. 2022)
https://www.t-online.de/

T-Online (Eigenschreibweise seit 2020 t-online.) ist ein deutsches Online-Portal. Es war auch der Markenname eines zunächst separaten Onlinedienstes der Deutschen Telekom. 1995 gingen die ersten Dienste unter diesem Namen in Betrieb und wurden in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Ab 2005 wurde das Angebot zunächst mit dem DSL-Ausbau schrittweise in die Sparte T-Home ausgegliedert. Das Portal t-online.de, das ursprünglich der Absatzförderung von T-Online diente,[1] wurde im November 2015 an Ströer Media verkauft, einen Vermarkter von Online- und Außenwerbung.[2]

Angebot

Über alle Endgeräte, Kanäle und Medien veröffentlicht t-online.de Nachrichten, Meinungen und Erklärformate zum aktuellen Weltgeschehen in den Rubriken Politik, Panorama, Sport, Unterhaltung, Digital, Finanzen, Auto, Gesundheit, Heim und Garten, Leben, Spiele und Video.[3] Neben traditionellem Online-Journalismus legt das Portal einen Fokus auf mobile Angebote und konzentriert sich auf neue Kanäle wie Voice und Außenwerbung.[4]

Das Portal erreicht nach Angaben der Ströer-Gruppe im Jahr 2017 rund 29 Millionen Personen („Unique User“) pro Monat.[5] Laut Auswertungen des Branchendienstes Meedia gehörte t-online.de, gemessen an seiner Onlinereichweite, im Jahr 2019 zu den Top-5-Medienmarken in Deutschland.[6]

Die Angebote des ehemaligen Portal-Betreibers Deutsche Telekom – der E-Mail-Dienst sowie Medien- und Kundencenter, die weiterhin von der Deutschen Telekom betrieben werden – waren auf der Website prominent verlinkt, seit Anfang 2024 ist an dieser Stelle nur noch ein Link auf die Telekom Mail App zu finden. Der Webzugriff auf die e-mails wurde abgeschaltet.[7]

Redaktion

Die Inhalte von t-online entstehen seit 2017 in der Zentralredaktion in Berlin unter der Leitung von Chefredakteur Florian Harms (ehemals Chefredakteur Spiegel Online).[8] Neben dem Standort Berlin sind in Frankfurt am Main der Geschäftsführer der Ströer Digital Publishing, Tobias Fella,[9] sowie Produktmanagement, IT und Vermarktung angesiedelt.[10]

Geschichte

1990er: Anfänge

Logo von 2013 bis 24. März 2019

1995 wurde der bestehende Onlinedienst BTX der Deutschen Telekom in T-Online umbenannt.[11] Im September 1995 gründete die Deutsche Telekom das Portal t-online.de als Anlaufstelle für das Internet und die E-Mail-Kommunikation. Neben aggregierter und redaktioneller Nachrichten streamte t-online.de exklusive Inhalte wie den weltweit ersten Live-Video-Chat mit einem Astronauten im Weltall.[12] 1996 wurde die damalige Online Pro Dienste GmbH & Co. KG aus der Deutschen Telekom ausgegliedert.[11]

2000–2015: Umfirmierung und Eingliederung in den Telekom-Konzern

Zum 1. Januar 2000 erfolgte die Umbenennung in T-Online International AG und die Änderung der Gesellschaftsform in eine Aktiengesellschaft.[13] Am 17. April 2000 wurde die T-Online-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Ihr Emissionspreis betrug 27 Euro; die Aktie war 20-fach überzeichnet. Mitte Juni 2000 wurde die Aktie in den Aktienindex Nemax-50 des Neuen Markts aufgenommen.[14]

Ab 2005 wurde zunächst im Rahmen der DSL-Verbreitung und des Ausbaus das gesamte Angebot nach und nach in die Sparte T-Home ausgegliedert.

Ende 2006 wurde T-Online vom Mutterkonzern Telekom zurückgekauft.[15] Die Verschmelzung scheiterte lange am erbitterten Widerstand der zahlreichen Kleinaktionäre.[16] Am 17. September 2010 veröffentlichte die Deutsche Telekom im Bundesanzeiger eine technische Bekanntmachung über die Nachbesserung des Umtauschverhältnisses im Zusammenhang mit der Verschmelzung der ehemaligen T-Online International auf die Deutsche Telekom.[17]

2015–2019: Übernahme und Umbau durch Ströer

Logo von 2019 bis August 2020

Im November 2015 verkaufte die Deutsche Telekom die Website t-online.de und den Vermarkter Interactive Media an Ströer.[18] Zuvor waren Gespräche mit dem Medienkonzern Axel Springer gescheitert.[19] Neben Nachrichten und Reportagen haben Kunden auf t-online.de weiterhin Zugriff auf ihre E-Mail-Konten und die Telekom-Medien- und Kundencenter.[20] Der Kaufpreis betrug rund 300 Millionen Euro. Die Transaktion erfolgte auf dem Wege einer Kapitalerhöhung von Ströer gegen Sacheinlage der beiden Gesellschaften; die Deutsche Telekom erhielt dabei einen Anteil von 11,6 Prozent an Ströer.[21]

Im August 2016 wurde t-online.de Teil der Ströer Digital Publishing GmbH.[22] Standort der Gesellschaft ist Frankfurt am Main.[23] Die neue Zentralredaktion hat ihren Sitz in Berlin.[24]

2017 baute t-online.de in Berlin eine neue Zentralredaktion unter der Leitung von Chefredakteur Florian Harms auf.[25]

Am 25. März 2019 erhielt die Website ein neues Logo. Es enthielt erstmals nicht mehr das typische Telekom-T. Von der Magenta-Farbe ist nur noch ein kleiner Punkt übriggeblieben, der der bis dahin 24-jährigen Geschichte von t-online.de Rechnung tragen soll.[26]

2020er

Logo seit 31. August 2020

Am 31. August 2020 wurde das Logo erneut überarbeitet und enthält nun nur noch den Schriftzug t-online. statt t-online.de. Der quadratische Punkt ist weiterhin im Telekom-Magenta gestaltet. Das Portal trägt den Untertitel „Nachrichten für Deutschland“. Seit 3. Mai 2022 wird der Untertitel auch im Logo am Kopf der Seite verwendet.

Kritik

T-Online geriet im Oktober 2010 mit seinem Einkaufsportal Einkaufswelt in die Kritik, als sich herausstellte, dass Nutzerbewertungen zu Produkten nicht von tatsächlichen Nutzern, sondern von der Agentur Textprovider geschrieben worden waren. Die Agentur hatte 1000 Texte zwischen 80 und 180 Wörtern geliefert, die als Konsumentenbewertungen von Kunden eingestellt wurden. Die Telekom erklärte, dass ihr der Auftrag nicht bekannt gewesen sei, und ließ die fraglichen Bewertungen löschen.[27]

Einzelnachweise

  1. Ströer kauft T-Online, Telekom wird Großaktionär. Manager Magazin, 13. August 2015, abgerufen am 14. April 2020.
  2. Neuer Besitzer: Telekom verkauft T-Online und Interactive Media an Ströer. Frankfurter Neue Presse, 13. August 2015, abgerufen am 19. Februar 2018.
  3. News, E-Mail und Shopping bei t-online.de. Abgerufen am 19. Februar 2018.
  4. Markus Wiegand: Marc Schmitz: Angst vor ihm schadet nicht. Kress Pro, 15. November 2017, abgerufen im Jahr 2018.
  5. T-Online Desktop & Mobile und Public Video. (PDF) GfK Media Communication Research, Juni 2017, abgerufen am 19. Februar 2018.
  6. Die AGOF-Top-100 der redaktionellen Medienmarken: Rekorde für "Bild", "Spiegel" und "Focus", "Welt" verliert gegen den Trend. Meedia, 13. November 2019, abgerufen am 11. September 2020.
  7. dpa: T-Online-Portal-Verkauf: Für E-Mail-Kunden ändert sich nichts. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar; abgerufen am 19. Februar 2018.
  8. Das ist t-online.de und die Mannschaft dahinter. t-online.de, 26. August 2019, abgerufen am 19. Februar 2018.
  9. Impressum. t-online.de, abgerufen am 19. Februar 2018.
  10. Jens Twiehaus: Riesen unter dem Radar. Hrsg.: medium – Magazin für Journalisten. Nr. 06, 2017.
  11. a b Alexander Kuch: Btx: Bildschirmtext war 1983 der erste deutsche Online-Dienst. teltarif, 29. Dezember 2012, abgerufen am 19. Februar 2018.
  12. Jubiläum: 20 Jahre t-online.de – das große Internetportal feiert Geburtstag. t-online, abgerufen am 19. Februar 2018.
  13. heise online: T-Online wird Aktiengesellschaft. Abgerufen am 19. Februar 2018.
  14. Indexwerte: Infineon kommt in den Dax, T-Online in den Nemax-50. In: Der Spiegel. 10. Mai 2000, abgerufen am 19. Februar 2018.
  15. Telekommunikation: T-Online-Angebot der Telekom empört Aktionärsschützer. In: FAZ.net. 10. Oktober 2004, abgerufen am 19. Februar 2018.
  16. Deutsche Telekom: Der Kampf für die T-Online-Eingliederung wird hart. In: Der Spiegel. 4. November 2005, abgerufen am 19. Februar 2018.
  17. Nachbesserung des Umtauschverhältnisses. Bundesanzeiger, 17. September 2010, abgerufen am 20. Januar 2021 (Suche unter „Deutsche Telekom“ und Datum „17.09.2010“).
  18. Ströer kauft T-Online. In: manager magazin. Abgerufen am 19. Februar 2018.
    Neuer Besitzer: Telekom verkauft T-Online und Interactive Media an Ströer. Frankfurter Neue Presse (fnp.de [abgerufen am 19. Februar 2018]).
  19. Axel-Springer-Chef: Übernahme von T-Online sehr unwahrscheinlich. 1. Juni 2015, abgerufen am 15. Dezember 2019.
  20. dpa: T-Online-Portal-Verkauf: Für E-Mail-Kunden ändert sich nichts. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar; abgerufen am 19. Februar 2018.
  21. Game-Changer: Ströer übernimmt Deutschlands größtes Internetportal t-online.de und Deutschlands drittgrößten Online-Vermarkter InteractiveMedia. Abgerufen am 19. Februar 2018 (englisch).
  22. Home - Ströer Digital Publishing GmbH. Abgerufen am 19. Februar 2018.
  23. t-online.de. Abgerufen am 14. Juni 2021.
  24. Startschuss für T-Online in Berlin. In: Werben & Verkaufen. 26. Juni 2017 (wuv.de [abgerufen am 19. Februar 2018]).
  25. Textchef und Washington-Korrespondent für T-Online: Nachrichtenportal baut Redaktion weiter aus › Meedia. Abgerufen am 19. Februar 2018.
  26. Peter Schink: Fällt Ihnen etwas auf? Das neue Logo auf t-online.de. In: BLOG T-ONLINE.DE. t-online.de, 25. März 2019, abgerufen am 26. März 2019.
  27. Telekom ließ Nutzerbewertungen fingieren. In: Der Spiegel. 9. Oktober 2010, abgerufen am 24. November 2017.