Mon (Familienwappen) des Takeda-Klans

Die Takeda (japanisch 武田氏, Takeda-shi) waren ein japanisches Adelsgeschlecht. Dieser Artikel bezieht sich fast ausschließlich auf das Haupthaus (die Takeda von Kai), allerdings gibt es auch mehrere Unterhäuser der Takeda, die parallel existieren. Sie alle stammen direkt von den Minamoto ab, waren Vasallen der Minamoto und halfen ihnen, das erste Shogunat (s. Kamakura-Zeit) aufzubauen.

Die Häuser der Takeda sind:

Geschichte

Herkunft

Stammbaum Seiwa Genji (Minamoto Haupthaus), unten rechts der erste "Takeda"

Tenno Seiwa ist Ahnherr der Seiwa Genji, des Haupthauses der Minamoto. Von diesen stammen mehrere Nebenhäuser an, unter anderem auch Takeda und Ashikaga (siehe Seiwa Genji). Im Jahr 1130 wurde Minamoto Yoshikiyo (1075–1145), Sohn von Minamoto Yoshimitsu (1056–1127), der in der Gemeinde Takeda in der japanischen Provinz Hitachi siedelte, mit seinem Sohn Takeda Kiyomitsu († 1168) in die Provinz Kai verbannt. Ihre Nachkommenschaft verteilte sich rasch in der gesamten Provinz; ein Teil von ihr führte den Namen Takeda.

Aufstieg in der Kamakura-Zeit

Errichtung des Genji-Shogunats

Als der mit ihnen verwandte spätere Shogun Minamoto Yoritomo den Sieg über die um die Macht konkurrierende Taira-Sippe errungen hatte, wurde Takeda Nobuyoshi (1128–1186) zum Militärgouverneur der Nachbarprovinz Suruga ernannt. Auch im kurzen Bürgerkrieg, dem Gempei-Krieg von 1221, schlugen sich die Takeda und die übrigen Minamoto-Zweigfamilien in Kai auf die Seite des Minamoto-Haupthauses in Kamakura (s. auch Kamakura-Zeit), und damit ihres Cousins, des Shoguns Minamoto Yoritomo, und kämpften gegen den Kaiserhof. Als Yoritomo anfangs in der Schlacht von Ishibashiyama (1181) eine Niederlage erlitt, bat er Takeda Nobuyoshi um Hilfe, und dieser schickte ihm umgehend eine Armee von 20.000 Mann.

Verteidigung des Genji-Shogunats

Nach dem Untergang der Minamoto-Herrschaft unterstützten die Takeda ab 1335 die neue Shogun-Familie der Ashikaga (s. Muromachi-Zeit). Als Schwesterhaus wurden sie als legitime Erbfolger angesehen. Takeda Nobumitsu (1162–1248) unterstützte den General der Hōjō, der für das Genji-Shogunat zu Felde zog (Jōkyu Unruhen (1221)), und zum Dank wurde bald darauf Takeda Nobutake († 1362) Militärgouverneur in der Provinz Aki (heute Hiroshima). Dies war auch die Geburt des Nebenhauses der Takeda von Aki.

Bis zur Sengoku-Zeit erhielten sie so den Titel shugo (Militärgouverneur) in den Provinzen:

Höhepunkt in der Sengoku-Zeit

Frühe japanische Münze, geprägt etwa zur Zeit Shingens in der Provinz Kai

Die "Daisan", die "drei Großen" der Takeda, sind:

Oberhäupter der Takeda von Kai

  1. Takeda Nobuyoshi (1168–1186)
  2. Takeda Nobumitsu (1186–1221)
  3. Takeda Nobumasa (1221–1265)
  4. Takeda Nobutoki (1265–1289)
  5. Takeda Tokitsuna (1289–?)
  6. Takeda Nobumune (?–1330)
  7. Takeda Nobutake (1330–1359)
  8. Takeda Nobunari (1359–1394)
  9. Takeda Nobuharu (1394–1413)
  10. Takeda Nobumitsu (1413–1417)
  11. Takeda Nobushige (?–1450)
  12. Takeda Nobumori (1450–1455)
  13. Takeda Nobumasa (1455–1491)
  14. Takeda Nobutsuna (1491–1507)
  15. Takeda Nobutora (1507–1541)
  16. Takeda Shingen (1541–1573)
  17. Takeda Katsuyori (1573–1582)
  18. Takeda Nobukatsu (1582)
  19. Takeda Nobuhara (1582–1587)
  20. Takeda Nobuyoshi (1587–1603)

Kampfkunst

Der Takeda-Klan ist für die Entwicklung und Tradierung verschiedener japanischer Kampfkünste bedeutsam geworden wie den Takeda-ryū und das von Takeda Sōkaku bekanntgemachte Daitō-ryū Aiki-jūjutsu, die innerhalb des Takeda-Klans tradiert worden sind[1]. Weiterhin haben die frühen Takeda Bogenschulen, Reitschulen und Strategieschulen gegründet.

Einzelnachweise

  1. Michael Grundmann: Die Niederlage ist ein Sieg. Düsseldorf 1983: S. 147; Julia Karzau: Große Budo Meister. Berlin 1999: S. 129–142.

Literatur