Ein Teleskopmast (TM) bzw. ein Teleskopmastfahrzeug (TMF) ist ein Hubrettungsfahrzeug der Feuerwehr. Die Bezeichnung Teleskopleiter mit Korb (TLK) ist eine reine Herstellerbezeichnung.

Das Teleskopmastfahrzeug ist eine Hubarbeitsbühne (HAB) und hat einen Hubrettungsausleger nach DIN EN 1777.[1] Eine der Abkürzung nachgestellte Zahl benennt die Rettungshöhe in Metern (z. B. steht TM 32 für eine Rettungshöhe von 32 Metern) und eine weitere ggf. die maximal mögliche Ausladung.

Die Typen waren bis 2017 nicht genormt. Daher bestehen viele unterschiedliche Bezeichnungen. Die DIN 14701-1 definiert die Fahrzeuge nun als Teleskopgelenkmast (TGM) und teilt sie in drei Kategorien ein: TGM 24, TGM 30 sowie TGM 40; wobei die Kategorie TGM 40 alle Fahrzeuge mit einer Rettungshöhe von über 39,5 m enthält. Die Anforderungen an eine Hubrettungsbühne TGM 23/12, sehen unter anderem eine Zulässige Gesamtmasse von 16 t vor. Der im letzten Segment abknickende Mast bietet den einsatztechnischen Vorteil, auch hinter Hindernisse wie zum Beispiel Dachgiebel und an Bereiche unterhalb der Straßenebene (bei Brücken) zu gelangen.

Da handelsübliche LKW-Fahrgestelle üblicherweise mit 12 oder 18 t verfügbar sind, werden diese üblicherweise entsprechend auf- oder ab-gelastet um die Förderfähigkeit sicherzustellen. Da die Achslast eines TGM 30 mit 10 t oder weniger, der einer Drehleiter entspricht, können die Fahrzeuge auf Feuerwehrflächen, welche nicht über Räumen wie Tiefgaragen o. ä. liegen, ohne Einschränkung eingesetzt werden.

Einsatzbereiche

TMF 53
TM 30
Blick abwärts vom Korb eines TMF

Menschenrettung

Teleskopmasten ermöglichen die Rettung von Personen auch aus besonders exponierten Lagen, die mit herkömmlichen Drehleitern nicht zu erreichen sind. Hierbei sind die abknickbaren Gelenkteile besonders hilfreich, mit denen Hindernisse auch auf engstem Raum gewissermaßen umfahren werden können. Auf Grund des größeren Rettungskorbes gestaltet sich die Rettung von übergewichtigen Personen mit einem Teleskopmast ebenfalls einfacher als mit einer Drehleiter. Die Tatsache, dass ein ausgefahrener Teleskop-Gelenkmast weniger stark schwankt als eine ausgefahrene Drehleiter, macht Arbeits- bzw. Rettungshöhen von mehr als 100 Metern möglich.

Als Nachteil eines Teleskopmastes gegenüber einer Drehleiter wird teilweise angesehen, dass der Rettungsweg über den Leiterpark fehlt (beispielsweise bei Ausfall der Technik). Aus diesem Grund gibt es oft eine minimalistische Leiter (teilweise auch mit aufklappbarem Handlauf) neben den Mastelementen.

Brandbekämpfung

Besonders bei größeren Feuern werden Teleskopmastfahrzeuge auch zur Brandbekämpfung eingesetzt. So kann ein größerer oder schwer erreichbarer Brandabschnitt gezielt von oben bekämpft werden. Dazu verfügt der Mast (im Unterschied zu den meisten Drehleitern) über eine fest verlegte Wasserleitung zum Wasser-/Schaumwerfer und/oder eine Atemluftversorgung durch Atembatterie am Fahrzeug zum Arbeitskorb. Die hilfs- und feuerwehrtechnische Beladung variiert, da es sich bei diesen Fahrzeugen meist um einzelne Sonderanfertigungen handelt.

Fahrzeug-Beispiele

Teleskopmastfahrzeuge gibt es von verschiedenen Herstellern in vielen Varianten. Beispiele:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolf-Dieter Prendke: Lexikon der Feuerwehr. Fortgeführt und herausgegeben von Hermann Schröder. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018610-8, S. 387.
  2. Feuerwehrteleskopmast TM 50 der Berliner Feuerwehr
  3. Einsatzfahrzeug: Florian Vattenfall 02/35-01. In: BOS-Fahrzeuge.info. Abgerufen am 22. September 2021.
  4. Teleskopgelenkmast TGM 32 der Feuerwehr Kabelsketal