Marktgemeinde Thalheim bei Wels
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wels-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | WL | |
Fläche: | 16,34 km² | |
Koordinaten: | 48° 9′ N, 14° 2′ O | |
Höhe: | 369 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.530 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 338 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4600 | |
Vorwahl: | 07242 | |
Gemeindekennziffer: | 4 18 23 | |
NUTS-Region | AT312 | |
UN/LOCODE | AT TBW | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktgemeinde Thalheim bei Wels Gemeindeplatz 1 4600 Thalheim bei Wels | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Stockinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (31 Mitglieder) |
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Lage von Thalheim bei Wels im Bezirk Wels-Land | ||
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![]() Blick von der Marienwarte nach Osten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Thalheim bei Wels ist eine Marktgemeinde im Traunviertel in Oberösterreich im Bezirk Wels-Land mit 5530 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).
Thalheim bei Wels liegt am rechten Ufer der Traun im Traunviertel, gegenüber der durchwegs linksufrig und auf einer Schotterfläche gelegenen Stadt Wels (Seehöhe Stadtpfarrkirche am Stadtplatz 314 m). Die Höhenangabe 369 m ü. A. bezieht sich wohl auf die katholische Pfarrkirche auf einem Hügel zwischen alter und neuer ("Osttangente") Routenführung der Pyhrnbundesstraße. Ein altes Ortszentrum (Aigen) liegt tiefer, auf etwa 350 m Höhe an der hochwassersicheren Straße aus der Römerzeit, über die die alte Pyhrnstraße bis etwa 1974 von der Aigener Kirche bis zum Schloss Aigenegg und dem Tal des Thalbachs führte.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,2 km, von West nach Ost 5,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 16,4 km². 11,6 % sind bewaldet, 69,5 % sind landwirtschaftlich genutzt.
Das moderne Ortszentrum liegt nahe dem rechten Traunufer auf rund 320 m Höhe. Diese Höhenstufe ist am West- und Nordostende des Gemeindegebiets sehr schmal und weitet sich nur nahe dem Ortszentrum um den Bach und an der Osttangente (am Thalbach) auf bis zu 300 m auf. Die antike Römerstraße (parallel zur Traun) verlief oberhalb von Sumpf und Überschwemmungsgefahr am Hang des Reinbergs, später dichtbebautes Teilstück der hier sehr engen ehemaligen Pyhrn-Bundesstraße, etwa am Schloss, an dem die Bruckhofstraße abzweigt. Sowohl der südwestlich gelegenen Reinberg hinauf bis zum Bruckhof und eine Zone der dahinter anschließenden Schotterterrasse wurde ab etwa 1960 bis heute besiedelt als auch der Kirchberg im Südosten, von dessen Kirche wohl die Höhenkote 369 m stammt.
Die bewaldete, stark abfallende Höhenstufe am Westteil des Reinbergs war noch bis 1990 Standort mehrerer hydraulischer Widder. Auf halber Hanghöhe austretende Quellen wurden gefasst und jeweils in einer frostfest verlegten Druckleitung zum tieferliegenden Widder geleitet, der mit nachts weithin hörbarem „Klack“ im Sekundentakt oder langsamer stossweise eine kleine Menge des Wassers an die obere Hangkante zur Versorgung von Bauernhöfen lieferte, an deren Plätzen das Grundwasser im Schotter besonders tief lag.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Aschet, Ottsdorf und Thalheim.
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Wels.
Wels | ||
Steinhaus | ![]() |
Schleißheim |
Sipbachzell |
Die Löss-Schichten einer Lehmgrube bei Aschet dokumentieren eingehend die Klimaentwicklung während der Eiszeiten und wurden wissenschaftlich untersucht.[2]
Der Ortsname legt eine Gründung im Rahmen der fränkischen Landnahme nahe. Danach war das Gemeindegebiet Teil des Herzogtums Bayern und 12. Jahrhundert dem Herzogtum Österreich zugehörig. Die Ersterwähnung erfolgte im Jahre 927 („Thalham“).[3] Seit 1490 wird er dem Herzogtum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 4525 Einwohner, 2001 wurde bei der durchgeführten Volkszählung eine Einwohnerzahl von 4958 Einwohnern ermittelt.
Die Traun diente früh zum Flößen von Holz und Salz. Oberhalb von Thalheim liegt das alte Kraftwerk Traunleiten. Das Marchtrenker Kraftwerk (unterhalb) staut ab etwa 1980 die Traun bis hinauf bis zur Eisenbahnbrücke. Mit der Eindüsung von Luftsauerstoff um 1990 in den Stau versuchte man die Geruchsbildung durch Fäulnisbakterien zu vermeiden. Erst mit der Verringerung der Abwasserbelastung durch die oberhalb liegenden Papierfabriken verbesserte sich die Situation. Der Staubereich wurde mit Schlitzwänden zum Grundwasser hin abgedichtet, linksufrig (und damit durch Wels) an der Traun eine Radroute entwickelt.
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
Offizielle Beschreibung des 1982 verliehenen Gemeindewappens: Von Grün und Blau geteilt durch eine silberne, von oben gesehene Brücke (flach eingebogener Balken) mit zwei Pfeilern. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Blau.[9]
Das einfache Wappenbild symbolisiert den schon zur Römerzeit im Zuge der Pyhrnstraße wichtigen Traunübergang. Die Farben Grün und Blau unterstreichen die beachtliche landwirtschaftliche Nutzfläche in der Gemeinde bzw. die Lage an dem bis vor wenigen Jahrzehnten noch sehr fischreichen Traunfluss, der die nördliche Grenze zur Bezirksstadt Wels bildet.[10]
Im Jahr 1993 trat die Gemeinde dem Klima-Bündnis bei und hat sich als Mitgliedsgemeinde der kontinuierlichen Verminderung ihrer Treibhausgas-Emissionen verschrieben.[12]