Thetis im Ringkampf mit Peleus. Er hält sie fest, als sie sich in einen Löwen verwandelt (auf einer Kylix, um 490 v. Chr., Cabinet des Médailles, Paris)
Peleus hält sie weiter fest, als sie sich in eine Schlange verwandelt

Thetis (altgriechisch Θέτις Thétis) ist eine Meeresnymphe aus der griechischen Mythologie. Sie war die Schönste der Nereiden genannten zahlreichen Töchter des Meeresgottes Nereus. Die Titanin Tethys war ihre Großmutter. Sie heiratete den Menschen Peleus, beide wurden Eltern des Achilleus, des stärksten griechischen Helden im Trojanischen Krieg.

Mythologie

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Thetis in der Schmiede des Hephaistos (Fresko aus der Casa di Paccius Alexander in Pompeji, Archäologisches Nationalmuseum Neapel)

In einer Prophezeiung der Themis war vorausgesagt worden, dass der Sohn der Thetis stärker und mächtiger als sein Vater werden würde. Deshalb wollte keiner der verliebten Götterbrüder Zeus und Poseidon sie mehr heiraten, und sie überließen ihr den sterblichen Peleus zum Mann.

Peleus überraschte Thetis schlafend in einer Grotte, packte sie und ließ sie nicht mehr los. Nun versuchte sie, sich ihm durch Verwandlungen in verschiedene Gestalten zu entziehen: Sie wurde zu Feuer und zu Wasser, zu einem Löwen und zu einer Schlange. Sie verwandelte sich in einen Tintenfisch. Peleus hielt sie die ganze Zeit weiter fest, obwohl er verbrannt, durchnässt, zerkratzt, gebissen und mit Tinte bespritzt wurde. Letztlich blieb Peleus der Sieger dieses harten Ringkampfes.

Aus dieser Verbindung ging Achilleus hervor, den Thetis in den Fluss Styx tauchte, um ihn unverwundbar zu machen; nur seine Ferse, an der sie ihn hielt, blieb unbenetzt – dies war dann die sprichwörtliche Achillesferse.

Zu der Hochzeit des Peleus und der Thetis waren alle olympischen Götter eingeladen, bis auf Eris, die Göttin der Zwietracht. Diese warf aus Rache einen goldenen Apfel mit der Aufschrift altgriechisch καλλίστῃ (kallístä – „Der Schönsten“) unter die Gäste. Den daraufhin ausbrechenden Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite sollte Zeus entscheiden, doch dieser gab die Entscheidung (und damit den Apfel) an den trojanischen Prinzen Paris weiter. Alle drei Göttinnen suchten ihn durch Versprechen für sich zu gewinnen. Aphrodite versprach ihm die schönste Frau, und er entschied sich für sie. Die versprochene Frau war Helena, die jedoch bereits verheiratet war. Paris entführte sie mit Aphrodites Hilfe ihrem Mann Menelaos, was dann zum Trojanischen Krieg führte, in dem Achilleus als stärkster Heros der Griechen seinen Ruhm gewann.

Aus Sorge um ihren Sohn, dessen frühen Tod sie prophezeit sah, flehte Thetis Zeus an, auf Seiten der Griechen in den Krieg einzugreifen, doch der weigerte sich. Achilleus fiel am Skäischen Tor, laut Vergils Aeneis durch einen von Paris mit Apollons Hilfe abgeschossenen Pfeil, der ihn just in die Ferse traf, die einzige verwundbare Stelle seines Körpers.

Quellen zur Verwandlung der Thetis

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Rezeption

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Jean-Auguste-Dominique Ingres: Jupiter und Thetis, 1811.

Literatur

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Commons: Thetis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lexikon der Antike. Der kleine Pauly Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), München 1999, Band 5, Spalte 765–766
  2. Zitiert nach der Einspielung des Ensembles Plus Ultra Michael Noone, Ltg. Atalanta fugiens. Music, alchemy and Rosicrucianism in the early 17th century, Glossa GCD P31407
  3. Zitiert nach der Einspielung von Peter Harvey, Bariton und dem Ensemble London Baroque French cantatas, BIS-CD-1495