Die Gemeinde Tiefenbach grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet von Landshut an. Eine bauliche Verflechtung ist aufgrund der Topographie jedoch nicht gegeben. Das Gemeindegebiet wird im Norden von der Isar und der Bundesstraße 11 begrenzt. Im Osten verläuft die B 15 Landshut – Rosenheim nahezu parallel entlang der Gemeindegrenze. Der Hauptort Tiefenbach liegt 5 km südwestlich des Stadtzentrums Landshut (St. Martin). Innerhalb von 15 Minuten kann man vom gesamten Gemeindegebiet aus die Stadtmitte von Landshut erreichen.
Die Entfernung zur Landeshauptstadt München beträgt ca. 75 km, nach Regensburg ca. 65 km.
Auf die frühe Besiedelung des Gemeindegebietes verweisen bronzezeitliche Hügelgräber bei Badhaus Ast von 1400 bis 1200 v. Chr. In der Urnenfelderzeit (1300 bis 750 v. Chr.) wurden große Fluchtburgen angelegt wie die von Schlossberg, welche um 450 v. Chr. niedergebrannt wurde. Aus der folgenden Ära der Kelten finden sich Viereckschanzen in Appersdorf und Badhaus Ast. Die Keltenschanze („Römerschanze“) bei Bad Ast stammt aus der Zeit von etwa 100 v. Chr. Der Graben und der dahinterliegende Wall der etwa 100 Meter langen und 70 Meter breiten Viereckschanze ist auf allen vier Seiten gut erhalten.
Als Tiufenbach wird es urkundlich erstmals 1136 genannt, 1261 wird eine Zinspflichtige de Teufenbach erwähnt. Die Gemendorferische Matrikel von 1524 führt Tiffenbach als erste unter den Filialen Echings auf. Über Teuffenpach (1614) und Tieffnpach (1752) setzte sich ab 1811 die Schreibweise Tiefenbach durch.
Tiefenbach gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Erding des Kurfürstentums Bayern. 1803 wurde es dem Landgericht Landshut zugeteilt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Vorübergehend wurde die Gemeinde zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit Kumhausen zusammengelegt. Im Nordosten des Gemeindegebietes erfolgten mehrmals Grenzkorrekturen mit der Nachbargemeinde Eching, um Flächen zum Bau der Kläranlage und zur Erweiterung des Sportplatzes zu erhalten.
Die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Tiefenbach und Lusern im Trentino wurde im Jahre 2001 begründet.
Die politische Gemeinde Tiefenbach umfasste vor der Gebietsreform 1971 nur Tiefenbach und Golding. Die Gemeinde Ast schloss sich am 1. April 1971 freiwillig an.[4] Am 1. Mai 1978 wurde auch das Gebiet um Zweikirchen, das vormals zur Gemeinde Münchsdorf gehörte, der Gemeinde Tiefenbach angegliedert.[5]
Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[7]
Die Gemeinde Tiefenbach ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[8]
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Tiefenbach sind die Schlüsselzuweisungen von 448.316 Euro im Jahr 2019 um 17,4 Prozent auf 370.268 Euro für das Jahr 2020 zurückgegangen.
Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Freistaat Bayern vom 10. Juli 2014 steht den Gemeinden ein Förderbetrag von mindestens 500.000 Euro und maximal 950.000 Euro zur Verfügung[21]; für Tiefenbach beträgt dieser 770.000 Euro[22].
Im Mai 2017 wurde der dritte Bauabschnitt des Solarparks Binsham begonnen, der bis September fertiggestellt sein soll. Mit einer Leistung von mehr als 22.000 kWp soll er jährlich mehr als 22 Millionen kWh Strom produzieren und damit etwa 25.000 Haushalte versorgen.[24]
Filialkirche St. Ulrich. Die auf einem Hügel weithin sichtbare, zur Pfarrei Ast gehörende Kirche wurde im 15. Jahrhundert vom Kastulus-Stift in Moosburg mitbegründet. Der spätgotische, in der Barockzeit veränderte Bau besitzt im Inneren Altäre aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das Blatt des Hochaltars zeigt den Kirchenpatron St. Ulrich. 1989/1990 wurde das Kirchenschiff verlängert und an der Nordseite ein zweiter Eingang geschaffen.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.508.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.616.
↑INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
↑ abBayerischer Behördenwegweiser - Gemeinde Tiefenbach: Mitgliedschaften in Zweckverbänden, online auf verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
↑Gemeinde Tiefenbach: Die Partnergemeinde Lusern (Memento des Originals vom 3. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tiefenbach-gemeinde.de. Online auf tiefenbach-gemeinde.de. Abgerufen am 31. August 2014.
↑ abLandshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
↑Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
↑Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
↑Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
↑Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.