Der toqui Lautaro mit dem Axtkopf (auch toki genannt), der um seinen Hals hängt, als Abzeichen der Befehlsgewalt.

Toqui (von Mapudungun toki) ist der Titel, den die Mapuche ihren militärischen Führern gaben. Der Begriff wurde auch verwendet, um den steinernen Axtkopf zu bezeichnen, den die Mapuche-Häuptlinge als Befehlsabzeichen trugen.

Beschreibung

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Der Toqui wurde in einer Versammlung von Lonkos aus den verschiedenen im betreffenden Krieg verbündeten Clans gewählt, die sich zu einer Gruppe namens Rehue zusammenschlossen. Es handelte sich dabei nicht um ein lebenslanges oder erbliches Amt, sondern um ein Mandat, das so lange bestand, wie der Krieg oder die Ausnahmesituation andauerte oder die Vereinbarung zwischen den Lonkos, die ihn gewählt hatten, aufrechterhalten wurde.

Die Wahlmethode variierte, aber der Ruhm und die Kriegerfähigkeiten sowie die Redekunst der Kandidaten wurde berücksichtigt. Die in La Araucana überlieferte Version (die Wahl von Caupolicán durch ein Kräftemessen) ist nicht mehr allgemein anerkannt.

Der Mapu-toqui

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In Zeiten großer Katastrophen wie Dürren, Epidemien, Invasionen oder anderen großen Problemen, die ein großes Gebiet betrafen, wurden die aillarehue gebildet, eine kleine Konföderation von neun Rehues, deren Oberhaupt der Mapu-Toqui (Militärchef eines Gebiets im Kriegszustand) war. Die Aillarehues erlangten große Bedeutung in der Auseinandersetzung mit den Spaniern.

Der große Toqui

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Durch den Kampf gegen die spanischen Eroberer waren die Mapuche gezwungen, Bündnisse zwischen mehreren Aillarehues zu schließen. Diese Allianzen wurden „Butalmapus“ bzw. „Kriegsgebiete“ genannt. Der Häuptling eines jeden Butalmapu wurde von den Toquis gewählt; die Spanier nannten ihn den „großen Toqui“.

Toquis bis zu der Ankunft der Spanier im 18. Jahrhundert

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Vermuteter Toquis-Banner, basierend auf Darstellungen

Die folgenden caciques waren Toquis:[1]

† In der Schlacht getötet oder wegen Rebellion hingerichtet.

Rezeption

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Rubén Darío widmet diese Verse in seinem Sonett "Caupolicán" der Figur des Toqui:

"El toqui, el toqui, el toqui, clama la conmovida casta."
Anduvo, anduvo, anduvo, la aurora dijo: "Basta"
e irguióse la alta frente del gran Caupolicán."

Siehe auch

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Referenzen

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  1. Eyzaguirre Portales, José Ignacio Víctor: Historia eclesiástica: Política y literaria de Chile, Imprenta del Comercio. Lista de Toquis, Valparaíso Juni 1830, S. pp 162–163, 498–500.
  2. de Vivar, Jerónimo: Crónica y relación copiosa y verdadera de los reinos de Chile. Capítulo LXVI.
  3. de Vivar, Jerónimo: Crónica y relación copiosa y verdadera de los reinos de Chile. Capítulo LXVI.
  4. Carvallo y Goyeneche, Vicente: Descripción Histórico Geografía del Reino de Chile. Kapitel L.
  5. Gay, Claudio, Historia física y política de Chile Tomo III, Capítulo XXVII, En casa del autor, Paris, 1848
  6. Claudio Gay, Historia fisica y política de Chile, Toma IV, Capítulo XVIII, En casa del autor, Paris, 1848, p. 223