Ulla Norden, bürgerlich Ulla Kleiner, verwitwete Ulla Ilgner-Norden[1] (* 4. Dezember 1940 in Mannheim; † 5. März 2018 in Bad Neuenahr)[2], war eine deutsche Schlagersängerin und Moderatorin.

Leben und beruflicher Werdegang

Ulla Norden wuchs in Singen (Hohentwiel) unweit der Schweiz auf[3] und machte nach der Schule eine Gesangs-, Ballett- und Schauspielausbildung in Konstanz. Ihre ersten Singles nahm sie Anfang der 1960er Jahre bei Ariola auf: Eins, zwei, drei, das ist ja Zauberei; Kleine blaue Veilchen (1961); Süß wie Schokolade (1962).

Mitte der 1960er Jahre gewann sie einen Schlagerwettbewerb und bekam daraufhin einen weiteren Schallplattenvertrag. Die daraus resultierende Aufnahme Addio Romeo war noch kein Erfolg. 1966 trat sie in der Rudi Carrell Show auf. Erst Ende der 1960er Jahre gelang ihr mit dem Titel Das ist zu schön, um wahr zu sein der Durchbruch. Im Jahre 1967[4] heiratete sie den Deutschlandfunk-Musikredakteur Peter Puder. Mit Hits wie Ich bin verliebt in den eigenen Mann konnte sie ihren Stellenwert im deutschen Musikbusiness weiter ausbauen. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre sorgten ihre Lieder Hol mir die Sonne (1979) und die beiden Coverversionen Wir sind verrückt, wir beide (1978, You’re the Greatest Lover von Luv’) und Urlaub (1981, Hands Up von Ottawan) für einen erneuten Karriereschub.

1982 engagierte sie der Chefsprecher von Radio Luxemburg als Rundfunkmoderatorin. Als Radio Luxemburg sein Fernsehprogramm RTL startete, übernahm Ulla Norden auch dort einen Moderationsplatz und präsentierte fortan ihre Künstlerkollegen in der Sendung Deutsche Szene. Vom 8. Juni 1988 bis zum 29. Dezember 2006 moderierte sie bei WDR 4 zunächst den ARD Nachtexpress und die Morgenmelodie. Später folgte die Sendung (Musik)pavillon, bis sie ab 2003 die Sendung Gut aufgelegt präsentierte. Beliebt waren auch die Super-Wunsch-Hitparaden, die sie mit ihren Kollegen Rainer Nitschke und Hermann Hillebrand moderierte.

Im Jahre 1998 wechselte sie zur Schallplattenfirma Rubin Records. Unter der Leitung ihres neuen Produzenten Marc Alpina startete Ulla Norden einen Comeback-Versuch. Die 1999 veröffentlichte Single Dieser Mann gibt mir zu denken erreichte Spitzenplatzierungen in den Hitparaden und in den Radio-Charts. Wenige Tage nach der Single-Veröffentlichung erlag ihr Ehemann, Peter Puder, einem schweren Krebsleiden. Daraufhin zog sich Ulla Norden vorerst vom Gesang zurück.

Mitte 2000 erschien mit Dein Platz ist immer in der ersten Reihe eine weitere Auskopplung aus dem Comeback-Album. Kritiker und Publikum reagierten gleichermaßen positiv auf den neuen Musikstil und bescherten dieser und auch den folgenden vier Veröffentlichungen weitere Top-Platzierungen in den Hitparaden und den Radio-Charts.

2003 heiratete Ulla Norden den Musikverleger Günter Ilgner, der ein Jahr später an den Folgen einer Darmoperation[5] starb. Seinem Wunsch entsprechend erschien zum Ende des Jahres das von ihm mit einem großen Orchester produzierte Lied Alle Wege im Leben. Das Lied zeigt Ulla Norden von einer bis dahin völlig unbekannten melancholischen Seite. Das Lied behauptete sich mehrere Wochen lang auf dem ersten Platz der offiziellen Airplay TOP 20 des deutschen Rundfunks. 2009 erschien ihr Album In alter Frische mit 14 Liedern, darunter zwei Neuaufnahmen von Urlaub, mach mal Urlaub und Wir sind verrückt, wir beide. Kurz darauf wurden Duettaufnahmen von einigen Titeln dieses Albums mit Michel van Dam produziert, von denen Das Flüstern des Windes als erstes auf den Markt gebracht wurde – für beide Beteiligten wurde es ein großer Erfolg. Anschließend erzielte auch die Duettaufnahme von Einfach mal nichts tun einen Achtungserfolg. Ende 2010 erschien das gemeinsame Duettalbum von Ulla Norden und Michel van Dam mit den neuen Titeln Träume endlich leben, Die Kraft in dir, Danny Boy und Komm an Bord. Mit Danny Boy traten Ulla Norden und Michel van Dam im März 2011 im NDR-Fernsehen auf. Danach ging Ulla Norden nach einer fast 50-jährigen Karriere in den Ruhestand.

Ulla Norden starb am 5. März 2018 im Alter von 77 Jahren. Sie lebte zuletzt in Lechenich, davor im ehemaligen Wohnhaus von Herbert Hillebrand in Rath und in Disternich und wurde am 16. März 2018 auf einem Friedhof in Lechenich beigesetzt.

Erfolge

Regelmäßig nahmen ihre Singles vordere Plätze der offiziellen Radio-Charts (Airplay Top 20) ein, wie z. B.

Diskografie

Alben

Singles

Einzelnachweise

  1. DMV: Nachruf auf Günter Ilgner. 22. September 2004, abgerufen am 7. März 2018.
  2. In Bad Neuenahr gestorben Trauer um WDR-4-Moderatorin (†77). Express, 6. März 2018, abgerufen am 6. März 2018.
  3. TV-Mitschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=aJj1uotZbGg&t=192
  4. Helmut Oberhase: Ulla Norden Interview. 23. Juli 2010, abgerufen am 7. März 2018.
  5. BUNTE: Artikel zum Tode Ulla Nordens. 7. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2018; abgerufen am 8. März 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bunte.de