Uwe Schirmer im Jahr 2014, aufgenommen von Werner Maleczek auf einer Reichenau-Tagung des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte

Uwe Schirmer (* 10. April 1962 in Grimma) ist ein deutscher Historiker.

Uwe Schirmer studierte an der Pädagogischen Hochschule Leipzig und Universität Leipzig Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften bis zu seinem Staatsexamen 1991. Seine wichtigsten akademischen Lehrer waren Manfred Straube, Wieland Held und Karlheinz Blaschke. Er wurde 1994 promoviert an der TU Dresden, wo er von 1993 bis 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter war. Ab 1998 war Schirmer zuerst als wissenschaftlicher Assistent und nach seiner Habilitation 2003 als Privatdozent am Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte des Historischen Seminars der Universität Leipzig tätig. Von 2006 bis 2009 war er Direktor des Universitätsarchivs Leipzig. Seit 2009 ist er Professor für Thüringische Landesgeschichte am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Sein Forschungsschwerpunkt ist die Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des mitteldeutschen Raumes vom Spätmittelalter bis in die frühe Neuzeit. In seiner Dissertation befasste er sich mit den demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen im Amt Grimma von 1485 bis 1548.[1] Er unternimmt den „Versuch [...], die ländliche Gesellschaft“ des Amtes Grimma „in ihrer Totalität zu erfassen“.[2] Schirmer behandelt in seiner Dissertation in vier großen Kapiteln Bevölkerungsentwicklung und Sozialstruktur, Agrargeschichte, Alltags- und Sozialgeschichte, Handelsgeschichte sowie in zwei kleineren Abschnitten Brauwesen, Preis- und Lohnanalyse.

Neben Karlheinz Blaschke, Enno Bünz, Winfried Müller und Martina Schattkowsky gehört er zu den Herausgebern des Neuen Archivs für sächsische Geschichte; 2010 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Zusammen mit Werner Greiling leitete er von 2013 bis 2017 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena das Forschungsprojekt „Thüringen im Jahrhundert der Reformation“.[3] Schirmer ist ehrenamtlich Domdechant als einer der acht Domherren des Domkapitels Meißen.

Schriften

Monografien

Herausgeberschaften

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu die Besprechungen von Bernd Fuhrmann in: Historische Zeitschrift 264, 1997, S. 755–756; Walter Achilles in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 85, 1998, S. 248–249; Thomas Nicklas in: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 59, 1996, S. 1146–1147 (online); Susan C. Karant-Nunn in: The Sixteenth Century Journal 29, 1998. S. 259–260.
  2. Uwe Schirmer: Das Amt Grimma 1485 bis 1548. Demographische, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse in einem kursächsischen Amt am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit. Beucha 1996, S. 9.
  3. Mitarbeiter (Memento vom 9. Juni 2017 im Internet Archive) In: Thüringen-Reformation.de (Website des Forschungsprojekts).