Vincenz Darnaut (* 11. Juli 1770 in Wiener Neustadt; † 30. Januar 1821 in Wien (Hofburg)) war ein österreichischer Geistlicher und Topograf.[1][2][3]
Vincenz Darnaut wurde als Sohn eines Professors der Theresianischen Militärakademie geboren.
Er besuchte die unteren Schulen der Piaristen in Wien und anschließend begann er ein Studium der Philosophie und Rechtswissenschaft an der Universität Wien, trat dann jedoch in das erzbischöfliche Alumnat ein und widmete sich dem Studium der Theologie. 1795 erhielt er die Priesterweihe und war anfangs Vikar in Ebersdorf, dann kam er in Wien in die Pfarrei am Hof, ehe er 1799 als Hofkaplan in der k.u.k. Hof- und Burgpfarre angestellt wurde. Als solcher übernahm er 1803 die Lehrkanzel der Kirchengeschichte und erhielt im Jahr darauf, 1804, die theologische Doktorwürde.
Vincenz Darnaut war auch Mitarbeiter von Jakob Frints Theologische Zeitschrift.
1819 fasste er den Plan zur Herausgabe der kirchlichen Topographie Österreichs und gründete hierzu den Verein für die kirchliche Topographie Österreichs, der durch den Kanonikus Johann Christoph Stelzhammer (1750–1840) freigiebig gefördert wurde. Der Verein erstellte ein achtzehnbändiges Werk, von denen Vincenz Darnaut die ersten beiden Bände selbst erstellte. Die einzelnen bildlichen Darstellungen zeigen in einfach gestalteten kolorierten Strichlithografien kirchliche Gebäude und Denkmäler. Das Werk war eine umfassende Darstellung der vorhandenen Denkmäler, unabhängig von ihrer unterschiedlichen historischen und künstlerischen Bedeutung.
Vincenz Darnaut war auch der Beichtvater des Kaisers Franz II.[4]
Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er auf ausdrückliche Anordnung des Kaisers des Lehramtes enthoben, kurz darauf verstarb er.