Die Familie Warburg ist eine deutsch-jüdische Familie, aus der international herausragende Bankiers, Mäzene, Politikberater sowie Natur- und Kulturwissenschaftler hervorgegangen sind. Die Warburgs gehören seit dem späten 19. Jahrhundert vor allem in Deutschland und den USA zu den bedeutendsten Familien des jüdischen Bürgertums.
Der früheste bekannte Vorfahre der Familie Warburg ist Anselmo Asher Levi Del Banco (1480–1532). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war Del Banco einer der führenden Geld- und Pfandleiher in der italienischen Handelsmetropole Venedig. Per Dekret vom 29. März 1516 beschloss die Regierung Venedigs die jüdische Gemeinde in einem einzigen Stadtviertel zu ghettoisieren.[1] Nach weiteren Einschränkungen verließen Mitglieder der Familie Del Banco Venedig und siedelten ins Fürstentum Hessen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Ab 1556 wirkte Simon Del Banco (1500–1566) als Geldverleiher für Bauern und Getreidehändler in Kassel, der Residenz von Philipp I. Nach einer Hausdurchsuchung änderte Del Banco aus Sorge vor weiteren Repressalien und im Sinne der Integration seinen Namen in Simon von Cassel.[2] Via Herford und Beckum siedelte Simon von Cassel 1557 mit Frau, Kindern und Dienerschaft schließlich in die westfälische Hansestadt Warburg im Hochstift Paderborn.[3] In Warburg wurde ihm am 3. Januar 1559 gegen eine einmalige Zahlung von 100 Talern sowie weiteren jährlich zu entrichtenden Gebühren vom Rat der Stadt Warburg eine zeitlich begrenzte Wohn- und Handelserlaubnis ausgestellt. Nach einigen Jahren adaptierte Simon von Cassel schließlich Warburg als neuen Familiennamen und gilt seither als Ur-Ahn der Familie Warburg.[4] Die zunächst auf zehn Jahre begrenzte Aufenthaltsgenehmigung wurde vom Hochstift Paderborn immer wieder verlängert, sodass die Familie fast über 100 Jahre im Westfälischen blieb. Offenbar gelangte sie in dieser Zeit zu Wohlstand und Ansehen.[5]
Bis ins 19. Jahrhundert brauchten Juden eine Genehmigung, um sich niederlassen zu dürfen. Dafür mussten sie Gebühren entrichten, gleichzeitig formulierten diese Schutzbriefe teils rigide Bedingungen für den Aufenthalt. Zwar galt das Zinsverbot nicht mehr, dennoch benötigte die Stadt Kreditgeber, die im Geschäft erfahren waren. Dementsprechend wurde die wirtschaftliche Tätigkeit der Familie Warburg das Geldverleihgeschäft.[6]
Simon von Cassels Urenkel Levi Juspa Joseph Warburg (1627–1678) verlagerte nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) den Familiensitz 1668 nordwärts in das unter dänischer Herrschaft stehende Altona, da den deutschen Kleinstaaten nach dem Westfälischen Frieden (1648) der einfache Weg zum Meer fehlte und der Handel im Binnenland zum Erliegen kam. Gumprich Marcus Warburg (1727–1801) verlegte 1773 seinen Wohnsitz von Altona in die nur wenige Kilometer entfernte Wirtschaftsmetropole Hamburg. Der in voller Blüte stehende Stadtstaat hatte seine eigene Handelsflotte, ein eigenes Militär und verfügte über viele ausländische Konsulate. Europas Reichtum floss durch den Hamburger Hafen: Fischladungen nach Skandinavien, Wolle nach Flandern, Pelze aus Russland. Die Seehandelsatmosphäre, die Hamburgs Bewohner eng mit London, Amsterdam und anderen Städten im Ausland verband, gepaart mit einer toleranten Bürgerkultur brachte die Warburgs mit einem Kosmopolitismus in Berührung, das nach den Erfahrungen im provinziellen Binnenland befreiend war. In der Hansestadt entwickelten Gumprichs ungleiche Söhne Moses Marcus Warburg (1763–1830) und Gerson Warburg (1765–1825) aus dem Geldleih- und Pfandwechselgeschäft ihres Vaters im Jahre 1798 das bis heute bestehende Bankhaus M.M.Warburg & CO.[7]
Die vierte Generation der Familie Warburg aus der von Moritz M. Warburg (1838–1910) und seiner Frau Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim, 1842–1921) gegründeten Familienlinie der Mittelweg-Warburgs prägte das frühe Zeitalter der Globalisierung dies- und jenseits des Atlantiks. Während Max M. Warburg (1867–1946) die familieneigene M.M.Warburg & CO in Hamburg zu einer der größten und renommiertesten Privatbanken der Welt entwickelte, wurden seine Brüder Paul M. Warburg (1868–1932) und Felix M. Warburg (1871–1931) Teilhaber des Wall Street-Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. in New York. Paul M. Warburg war zudem maßgeblich an der Entwicklung der US-Notenbank Federal Reserve System sowie an der Gründung des politikberatenden Council on Foreign Relations beteiligt.
Felix M. Warburg gründete 1914 die weltgrößte jüdische Wohltätigkeitsorganisation American Jewish Joint Distribution Committee. Zur Zeit der NS-Diktatur (1933–1945) ermöglichten Max M. Warburg, Felix M. Warburg, Edward M.M. Warburg, Bettina Warburg, Eva Warburg, Gisela Warburg, Anita Wolf-Warburg und Lola Nina Hahn-Warburg mit enormer finanzieller, politischer und organisatorischer Hilfe zehntausenden Juden die Emigration nach Palästina, England, die USA und Skandinavien. Lola Nina Hahn-Warburg (1901–1989), seit 1933 aktives Vorstandsmitglied in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, war zu dieser Zeit die Geliebte von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation und späteren ersten Präsidenten des 1948 gegründeten Staates Israel.[8] Mit ihrer Schwester Anita Wolf-Warburg engagierte sich Lola Nina Hahn-Warburg in besonderer Weise bei der Betreuung deutsch-jüdischer Flüchtlinge in Großbritannien. Durch die 1938 abgehaltenen Verhandlungen einer Delegation unter Leitung von Chaim Weizmann und Lola Hahn-Warburgs Beteiligung beim britischen Innenministerium gelang es, dass die britische Regierung und das britische Unterhaus eine unbegrenzte Anzahl von Kindern nach Großbritannien emigrieren ließ. Über 10.000 jüdische Kinder konnten zwischen 1938 und 1939 mittels dieser Kindertransporte gerettet werden.
Fast die gesamte Warburg-Familie emigrierte bis 1938 in die USA, England und Schweden. In London gründete Siegmund George Warburg 1938 das Bankhaus S. G. Warburg & Co. und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten britischen Bankiers. Eric M. Warburg (1900–1990), als Erich Hermann Moritz Warburg in Hamburg geborener Sohn von Max M. Warburg,[9] gründete 1938 in New York eine Bank und diente in der US-Army als einflussreicher Nachrichtenoffizier. Nach dem Krieg wurde er einer der Hauptinitiatoren der deutsch-amerikanischen Verständigung im Umfeld des US-Hochkommissars John McCloy.
Während des Zweiten Weltkriegs diente Paul M. Warburgs in Hamburg geborener Sohn James Paul Warburg (1897–1969) als Special Assistant der US-Regierungsbehörde Office of the Coordinator of Information zur Zentralisierung der Propaganda- und Geheimdienstaktivitäten während des Zweiten Weltkrieges in Washington. Von 1942 bis 1944 führte er seine Tätigkeit als stellvertretender Direktor der Nachfolgebehörde United States Office of War Information weiter.[10]
Elias Moses Warburg Del Banco (1750–1802) Gründer der dänischen Warburg-Linie in Kopenhagen, die wieder den ursprünglichen Familiennamen Del Banco annahm
Moses Del Banco (1784–1848), dänischer Politiker
Elias Samuel Warburg (1729–1805), verheiratet mit Schönche Del Banco (1738–1799)
Simon Elias Warburg (1760–1828) verheiratet mit und Zippora Henriques (1773–1843), Ahnherr der schwedischen Warburg-Linie in Göteborg und Begründer der ersten jüdischen Gemeinde in Schweden
Abraham Samuel Warburg (1798–1856), verheiratet mit seiner Großcousine Sara Warburg (1805–1884; siehe unten)
Michael Simon Warburg (1802–1868), verheiratet mit Hanne Salomonsen (1817–1909)
Karl Johann Warburg (1852–1918), u. a. Professor an der Stockholmer Hochschule, war Mitglied der Kunstdirektion des Göteborger Museums und spielte im Kunst- und Literaturleben Schwedens eine bedeutende Rolle
Fredrick Elias Warburg (1832–1899), Mitbegründer der Central London Railway, der ersten elektrischen Eisenbahn in London[13]
John Cimon Warburg (1867–1931), britischer Fotografie-Pionier aus London
Als Matriarchin der Warburg-Familie galt Sara Warburg (1805–1884), die einzige Tochter von Moses Marcus Warburg, dem Gründer der M.M.Warburg & CO. Nach dem Tod ihres Mannes Abraham Samuel Warburg (1798–1856) führte Sara Warburg als Alleininhaberin die Geschäfte der M.M.Warburg & CO für einige Jahre. Ihren wie sie streng jüdisch-orthodox lebenden Söhnen Siegmund Warburg (1835–1889) und Moritz M. Warburg (1838–1910) übertrug Sara Warburg zwischen 1859 und 1863 nach und nach Geschäftsanteile und Führungsaufgaben an der familieneigenen Bank. 1865 schied Sara Warburg aus der Bank aus und übertrug die Führung des Finanzinstituts endgültig auf die beiden Söhne. Samt ihren jeweiligen Familien pflegten Siegmund und Moritz M. Warburg über Jahrzehnte eine von wechselnder Überlegenheit und eifersüchtiger Rivalität geprägte Beziehung zueinander. Die Brüder waren nicht nur äußerlich sehr unterschiedlich. Siegmund hatte eine stumpfe Nase, dicke Lippen, war dunkelhäutig und galt als geschäftstüchtig, barsch und leicht erregbar. Moritz hingegen hatte feine Gesichtszüge, einen hellen Teint und war eher träge, dandyhaft und beliebt bei Frauen.
Aus den ungleichen Brüdern entstanden zwei Familienlinien: Siegmund Warburg heiratete 1862 die aus Kiew stammende Théophilie Rifka Tova Rosenberg (1840–1905) und begründete die Alsterufer-Warburgs. Siegmund baute am Alsterufer 18 ein prachtvolles Palais für seine Familie und machte aus dem Hause Warburg durch die Heirat mit seiner aus Russland stammenden Frau ein multinationales Unternehmen im kleinen Maßstab. Théophilies Schwester Anna war verheiratet mit Baron Horace de Gunzburg, einem kosmopolitischen Russen, der Banken in St. Petersburg und Paris besaß, ein Freund des französischen Kaisers war und später als Berater des russischen Zaren Nikolaus II. fungierte.[14] Eine weitere Schwester von Siegmunds Frau Théophilie war mit dem in Odessa wirkenden Bankier L.E. Aschkenasi verheiratet. Théophilies Schwester Rose heiratete in München den Hofbankier Baron Josef von Hirsch, wodurch sich weitere persönliche Beziehungen zu den Bankhäusern Bischoffsheim & Goldschmidt ergaben. Am 12. Juni 1864 heiratete Moritz Warburg die Frankfurter Juwelierstochter Charlotte Oppenheim. Daraus ergaben sich Beziehungen zu den führenden Frankfurter Bankhäusern, insbesondere zum Bankhaus Moritz B. Goldschmidt. Die Zweckheiraten trugen weiterhin maßgeblich zur Ausdehnung des Geschäftsbereich der M.M.Warburg & CO bei.[15]
Das Pendant zu Siegmund bildete sein Bruder Moritz M. Warburg, der fortan die Geschicke der Mittelweg-Warburgs aus der Villa am Mittelweg 17 führte. Die Straßen Alsterufer und Mittelweg verlaufen in unmittelbarer Nähe parallel zueinander im Hamburger Stadtteil Rotherbaum und werden heutzutage durch die Warburgstraße durchschnitten. Über Jahrzehnte tobte ein Streit darüber, welcher Anteil am Ruhm der Familie höher anzusetzen sei, derjenige der Alsterufer- oder derjenige der Mittelweg-Warburgs. Das führte so weit, dass die männlichen Familiennachkommen vom Alsterufer hinter ihre Vornamen ein „S.“ für Siegmund setzten, die vom Mittelweg ein „M.“ für Moritz. Trotz aller Differenzen konnte der Zusammenhalt der Familie jedoch nicht gefährdet werden.[7][16] Beide Warburg-Familien gehörten finanziell zur Oberschicht und pflegten als wohlhabende Hamburger Juden einen großbürgerlich-hanseatischen Lebensstil. Die Warburgs waren in der jüdischen Tradition verwurzelt: Die Kinder lernten hebräisch, das Essen war koscher, jüdische Feiertage und religiösen Gesetze wurden eingehalten.[17]
Aus der Familienlinie der Mittelweg-Warburgs von Moritz M. Warburg und seiner Frau Charlotte Esther Warburg (geb. Oppenheim, 1842–1921) stammen neben den Töchtern Olga Charlotte Kohn-Speyer (geb. Warburg; 1873–1904) und Louisa Martha Derenberg (geb. Warburg; 1879–1973) die seinerzeit fünf international überaus wirkungsstarken Söhne:
Max Moritz Warburg (1867–1946), international tätiger Bankier und ab 1893 Teilhaber der M.M.Warburg & CO, im Kaiserreich nahm Max Warburg in der hamburgischen, deutschen und internationalen Politik eine wichtige Rolle ein: Von 1904 bis 1919 gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft (1904–1919) sowie der Hamburger Handelskammer (1903–1933) an und zählte zu den Kaiserjuden, die Wilhelm II. in Finanzfragen berieten[11]; Mitbegründer der IG Farben; Max M. Warburg heiratete 1899 Alice Warburg (geb. Magnus; 1873–1960). Sie hatten einen Sohn und vier Töchter:
Eric Moritz Warburg (1900–1990), international tätiger Bankier und ab 1929 Teilhaber der M.M.Warburg & CO; gründete 1938 in London das Bankhaus E.M. Warburg & Co., das heute als Private-Equity- und Investmentunternehmen Warburg Pincus firmiert; im Zweiten Weltkrieg Oberstleutnant im Nachrichtendienst der US-Luftwaffe; Eric M. Warburg wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Mitbegründer der Atlantik-Brücke e.V. und des American Council on Germany einer der wichtigsten Förderer der deutsch-amerikanischen Beziehungen im Nachkriegsdeutschland; Eric M. Warburg war verheiratet mit Dorothea Warburg (geb. Thorsch; 1912–2003), eine Tochter von Alfons Thorsch, und hatte drei Kinder:
Max Marcus Alfons Warburg (auch genannt Max M. Warburg Jr., geb. 1948 in New York), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei M.M.Warburg & CO
Marie Warburg, amerikanische Staatsbürgerin, seit 2005 verheiratet mit Michael Naumann
Erica Warburg
Lola Nina Hahn-Warburg (1901–1989), Geliebte von Chaim Weizmann, dem damaligen Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation und ersten Präsidenten des neu gegründeten Staates Israel,[8] seit 1933 aktives Vorstandsmitglied in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland und mit ihrer Schwester Anita Wolf-Warburg in besonderer Weise bei der Betreuung deutsch-jüdischer Flüchtlinge in Großbritannien und vor allem der so genannten Kindertransporte 1938/39 engagiert. Durch die Verhandlungen einer Delegation von 1938 unter Leitung von Chaim Weizmann und Lola Hahn-Warburgs Beteiligung beim britischen Innenministerium gelang es, dass die britische Regierung und das britische Unterhaus eine unbegrenzte Anzahl von Kindern nach Großbritannien emigrieren ließ. Über 10.000 jüdische Kinder konnten so gerettet werden.
Renate Olga Calder Warburg (1904–1984)
Anita Wolf-Warburg (1908–2008), emigrierte 1935 nach London und wirkte dort in besonderer Weise für das Jewish Refugees Commitee und das Britische Rote Kreuz
Paul Moritz Warburg (1868–1932), international tätiger Bankier, ging in den 1890er Jahren nach New York, ab 1902 Teilhaber des US-Bankhauses Kuhn, Loeb & Co.; Paul M. Warburg nahm 1911 die amerikanische Staatsbürgerschaft an; Schöpfer und bis 1918 stellvertretender Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve System; Paul M Warburg heiratete 1895 Nina Loeb (1870–1945), eine Tochter seines ebenfalls in New York wirkenden Geschäftspartners Salomon Loeb, und hatte einen Sohn und eine Tochter:
James Paul Warburg (1897–1969), der in Hamburg geborene Bankier wanderte in seiner Kindheit mit seinem Vater Paul M. Warburg in die USA aus; nach einem Abschluss an der Harvard University war er zunächst bei verschiedenen New Yorker Banken in verantwortungsvollen Positionen beschäftigt; Finanzberater von US-Präsident Franklin D. Roosevelt bei der Londoner Konferenz zur Bewältigung der Weltwirtschaftskrise 1933; von 1941 bis 1942 diente James P. Warburg als Special Assistant der US-Regierungsbehörde Office of the Coordinator of Information zur Zentralisierung der Propaganda- und Geheimdienstaktivitäten während des Zweiten Weltkrieges in Washington, D.C.; von 1942 bis 1944 diente er als stellvertretender Direktor der US-Regierungsbehörde United States Office of War Information zur Verbreitung von Kriegsinformationen und – propaganda während des Zweiten Weltkrieges[10]
Bettina Warburg (1900–1990), verheiratet mit Samuel Grinson
Felix Moritz Warburg (1871–1937); Philanthrop; international tätiger Bankier; ab 1894 Partner bei Kuhn, Loeb & Co, New York; sein Haus in New York City beherbergt heute das Jüdische Museum. Felix M. Warburg heiratete 1895 Frieda Schiff (1875–1958), die Tochter seines Seniorpartners Jacob Schiff und hatte eine Tochter und vier Söhne:
Carola Warburg Rothschild (1896–1987) heiratete den Unternehmer Walter N. Rothschild aus New York. (Keine direkte Verwandtschaft zur Rothschild-Dynastie).[20]
Frederick M. Warburg (1897–1973), Investmentbanker und wie sein Vater Partner bei Kuhn, Loeb & Co. in New York.[21]
Paul Felix Solomon Warburg (1904–1965), entwickelte hochgradig erfolgreiche Fundraising-Methoden für die Federation of Jewish Philanthropies of Greater New York und war aktives Vorstandsmitglied zahlreicher jüdischer Verbände in New York City.[23] Paul Felix Solomon Warburg und seine Frau Jean Warburg (geb. Stettheimer) hatten eine Tochter:
Felicia Schiff Warburg Sarnoff Roosevelt (geb. 1927), Felicia heiratete zunächst 1950 Robert William Sarnoff, den damaligen Präsidenten der NBC und Sohn von David Sarnoff, dem Erfinder der Farbfernsehübertragung und Gründer des Radio- und TV-Sender NBC.[24] Nach ihrer Scheidung heiratete sie 1970 den Sohn des 32. US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt Franklin Delano Roosevelt Jr.[25]
Edward Mortimer Morris Warburg (1908–1992) war Kunstliebhaber, Mitbegründer des MoMa, Gründungsvater des amerikanischen Balletts, Mitbegründer der Harvard Society for Contempory Arts, von 1941 bis 1943 und von 1946 bis 1965 Vorsitzender des American Jewish Joint Distribution Committee und Vorsitzender des United Jewish Appeal.[26]
Fritz Moritz Warburg (1879–1964), Bankier; war verheiratet mit Anna Warburg, der Tochter des Bankiers Siegfried Samuel Warburg und dessen Ehefrau Ellen Josephoson. Fritz und Anna Warburg hatten drei Töchter:[27]
Aus der Familienlinie der Alsterufer-Warburgs von Siegmund M. Warburg und seiner Frau Théophilie Rosenberg stammen fünf Töchter und zwei Söhne:
Mathilde Warburg (1863–1922) verheiratet mit Samuel Zagury
Abraham „Aby“. S Warburg (1864–1933), ehemaliger Teilhaber der M.M.Warburg & CO, verheiratet mit Olga L. Leonine (1872–1895) und in zweiter Ehe mit Elly Simon (1873–1931):
Olga L. Warburg (1898–1965), verheiratet mit Fritz Laumann (1888–1935)
Ellen J. Warburg (1899–1940), verheiratet mit S.F.L.T. Plaut (1888–1949)
Elsa Marianne Warburg (geb. 1901), verheiratet mit Oscar Henri Leopold Goldschmidt (1881–1960)
Ruth A. Warburg (1904–1967), verheiratet mit Kurt M. Neu (1899–1982)
Karl S.A. „Charles“ Warburg (1907–1972), verheiratet mit Louise Einstein (geb. 1911)
Anna Warburg (1866–1929), verheiratet mit Martin Blumenfeld (1855–1908)
Olga (1897–1986), verheiratet seit 1921 mit Ignacio Isaac Bauer y Landauer, einem Spross des überaus bedeutenden Madrider Bankiers und Direktor der spanischen Rothschild-Repräsentanz Ignacio Salomon Bauer (1827–1895); Olga und Ehemann Ignacio lebten in Madrid und der Schweiz
Vera (geboren in St. Petersburg; 1898–1971), verheiratet mit dem Bankier Paul Israel Dreyfus (1895–1967), Spross der Basler Bankiers Dreyfus Söhne & Cie.
Marc (1903–1904)
Hélène (geb. 1906), verheiratet mit Alexandre Berline, lebte in Paris
Irene (geb. 1910), verheiratet mit Robert Ary de Vries, Direktor des Rijksmuseum Amsterdam
Elsa Warburg (1875–1949), verheiratet mit Sally George Melchior (1870–1948)
Lilly Melchior Roberts (1903–1966), verheiratet mit Gerald Roberts (bis 1939: Gerhard Rosenthal), einem Mitglied der jüdischen Berliner Bankiersfamilie Kuczynski.
Lilly Warburg (1880–1942), verheiratet mit Otto Kaulla (1866–1955)
Georges Siegmund Warburg (1871–1923) verheiratet mit Lucie Kaulla (1866–1955, Schwester von Bankier Rudolf Kaulla)
Kfar Warburg (auch Kefar Warburg, hebräisch: כְּפַר וַרְבּוּרְג, deutsch: Dorf Warburg), 1939 in Zentralisrael gegründete Moschaw-Siedlung
American Jewish Joint Distribution Committee, von Felix M. Warburg mitbegründete weltgrößte jüdische Hilfsorganisation; von 1914 bis 1932 war Felix M. Warburg 1. Vorsitzender; von 1941 bis 1943 und von 1946 bis 1965 war Edward M.M. Warburg 1. Vorsitzender[30]
↑Dina van Faasen: Die Juden im Hochstift Paderborn. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen), Münster 2021, S. 92.
[1]
↑Eric Banks: The Rise and Fall of the Merchant Banks. Kogan Page/Reuters, 1999, London, S. 88.
↑Bernd Roeck: Die Warburgs. In: Volker Reinhardt (Hrsg.): Deutsche Familien: historische Portraits von Bismarck bis Weizsäcker. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52905-4, S.281 (google.de [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑ abBernd Roeck: Die Warburgs. In: Volker Reinhardt, Thomas Lau (Hrsg.): Deutsche Familien: historische Portraits von Bismarck bis Weizsäcker. C.H.Beck, 2005, ISBN 978-3-406-52905-4, S.280 (google.de [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑Walther Leisler Kiep: Bridge Builder: An Insider's Account of Over Sixty Years in Post-war Reconstruction, International Diplomacy, and German-American Relations. Purdue University Press, 2012, ISBN 978-1-55753-620-4 (google.de [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑Die Künstlerin und der Gelehrte. … an das vielseitige Schaffen der Hamburgerin Mary Warburg zu erinnern. Von Bärbel Hedinger, taz, 13. Oktober 2016, S. 17. Ein Werkverzeichnis der Künstlerin ist in Arbeit.
↑Gisela Warburg Wyzanski, Zionist Leader, 79. In: The New York Times. 7. Juli 1991, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑Alden Whitman: Frederick M. Warburg, 75, Dies; Investment Banker, Sportsman. In: The New York Times. 11. Juli 1973, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑FELICIA WARBURG, R.W. SARNOFF WED; TWO OF YESTERDAY'S BRIDES. In: The New York Times. 8. Juli 1950, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Dezember 2022]).
↑F. D. Roosevelt Jr. Weds Mrs. Sarnoff. In: The New York Times. 2. Juli 1970, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Dezember 2022]).