Wetzlarer Kinderchor
Sitz: Aßlar (bei Wetzlar, Deutschland)
Gründung: 1950er
Auflösung: 1997 in Sunshine Kids
Gattung: Kinderchor
Leitung: Margret Birkenfeld
Stimmen: 15–30 (SAA)

Der Wetzlarer Kinderchor (anfangs zeitweise auch als Sonntagsschulchor Wetzlar oder Kinderchor Wetzlar bezeichnet) war ein Kinderchor, der unter der Leitung von Margret Birkenfeld jahrzehntelang die christliche Kindermusik in Deutschland dominierte und nachhaltig prägte. 1996 wurde der Kinderchor in Vorbereitung auf das Ausscheiden Margret Birkenfelds aus der Chorleitung bzw. mit Übergabe derselben an ihre Nachfolgerin Konny Cramer mit dem Wetzlarer Kükenchor zusammengelegt zum Wetzlarer Küken- und Kinderchor. 1997 wurde diese Chorgemeinschaft schließlich zu Sunshine Kids umbenannt.

Geschichte

Der Chor entstand zunächst um Kindermissionarin Ruth Frey für deren Radiosendung „Fröhliche Kinderstunde“ im Evangeliums-Rundfunk. Durch die damals bis ins personale reichenden fließenden Übergänge zum ebenfalls in Wetzlar ansäßigen Buch- und Schallplattenverlag Hermann Schulte sowie aktiver Förderung und Unterstützung durch den niederländischen Organisten Peter van Woerden entstanden bald auch erste Schallplattenaufnahmen. Der Verlag entschloss sich seinem Plattenlabel Frohe Botschaft im Lied ein Sublabel names Frohe Botschaft für Kinder anzugliedern. Auf der Suche nach der passenden Chorleitung richtete sich Verleger Hermann Schulte an die Blockflöten- und Geigenlehrerin Margret Birkenfeld aus Dortmund. Nach anfänglichem Zögern nahm diese das Angebot an und übernahm im Jahre 1961 die Leitung des Kinderchores.

Es folgte eine intensive Produktionsarbeit in Kooperation mit Peter van Woerden. Dabei veröffentlichte der Kinderchor alle sechs Wochen eine neue EP in der nachträglich zu Onkel Peters Kinderstunde betitelten Reihe. Die einzelnen Folgen orientierten sich zumeist schematisch am selben Aufbau. Ein Bibelvers stellte den Titel und das Thema, das Peter van Woerden mit Geschichten, Hörszenen und eigenen Erklärungen und Erzählungen ausführte. Daneben sang der Chor und seine Solisten eigens für die jeweilige Platte komponierte Lieder – wie die immer obligatorische Vertonung des Bibelspruches – oder aber thematisch geeignete bekannte Kirchenlieder und Choräle.

Als Peter van Woerden sich Anfang der 1970er Jahre entschied einige Jahre mitsamt Familie nach Israel zu ziehen, arbeitete Margret Birkenfeld, inzwischen gänzlich als „Tante Margret“ bekannt mit Schwimm mit gegen den Strom ihr erstes eigenes Manuskript aus, zu dem sie auch thematisch taugliche Lieder selbst schreiben musste. Bislang hatte sie sich meist auf Vertonungen von Gedichtsversen beschränkt. Die LP erschien 1973[1] und sollte ein erfolgreiches Kinderalbum werden – nicht zuletzt aufgrund ihres Titelliedes „Sei ein lebendger Fisch“, das heute zu den Klassikern des christlichen Kinderliedguts zählt.[2] Weitestgehend blieb Margret Birkenfeld dem Konzept einer Mischform aus gesprochenen Passagen, Szenen und Liedern bis in die 1990er Jahre treu.

Aus dem Kinderchor entwickelte sich die gesamte Bandbreite des musikalischen Wirkens Margret Birkenfelds. Zunächst separierte sie die stets wachsende Kinderchorsänger altersdifferenziert in zwei Chöre: Neben dem Kinderchor der 9- bis 15-Jährigen entstand der Wetzlarer Kükenchor mit jüngeren Sängern bis zum Alter von 5 Jahren. Um 1973 formierten sich dann herangewachsene Stimmen des Kinderchores zum Wetzlarer Mädchenchor und schließlich um 1976 – nach Rückkehr der männlichen Stimmen aus dem Stimmwechsel – zum Wetzlarer Jugendchor. Der Kinderchor kollaborierte mit Sängern wie Jan Vering und Johnny Jaworski für deren Kinderprojekte und war nicht zuletzt musikalische Brutstätte für spätere Popmusiker wie Hella Heizmann.

Ab 1996 trat der Kinderchor nur noch mit dem Kükenchor zusammengelegt als Wetzlarer Küken- und Kinderchors auf, bevor Margret Birkenfeld 1997 schließlich auf dem Album Kunterbunte Liederwelt Konny Cramer als neue Chorleiterin vorstellte und ihr damit nach über dreißigjähriger Chorarbeit die Chorleitung übergab. Unter Konny Cramer wechselte der Chor seinen Namen zu Sunshine Kids[3] und ist unter diesem Namen bis heute fester Bestandteil der christlichen Kindermusik.[4]

Diskografie

Konzepte

Onkel Peters Kinderstunde

Dr. Thiessen erzählt

Liedsammlungen

Größere Werke

Hörspiele

Mitwirkung

Remix und Kompilationen

Einzelnachweise

  1. gerth.de
  2. scm-shop.de
  3. kindernothilfe.de (Memento des Originals vom 3. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kindernothilfe.de
  4. gerth.de