Wigand Siebel (* 4. Januar 1929 in Freudenberg; † 29. August 2014 in Saarbrücken) war ein deutscher Soziologe.

Wissenschaftlicher Werdegang

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Nach seiner Promotion arbeitete Siebel an der Sozialforschungsstelle Dortmund und habilitierte sich 1964. Im gleichen Jahr wurde er Universitätsdozent an der Ruhr-Universität Bochum und 1965 ordentlicher Professor für Soziologie und Wissenschaftstheorie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

Leben

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Der emeritierte Professor für Soziologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken war ursprünglich evangelisch und konvertierte kurz vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zum katholischen Glauben. Er war ein Vertreter des Sedisvakantismus und vertrat die Auffassung, dass der Päpstliche Stuhl seit dem Tode Papst Pius’ XII. vakant, also unbesetzt, sei.

Sein wohl bedeutendstes wissenschaftliches Werk, das Buch Systematische Wahrheitstheorie, in dem er sich mit der Pilatusfrage der Neuzeit auseinandersetzt, was nämlich Wahrheit ist und wie man sie erkennen kann, publizierte er erst spät.[1] Es gilt als Standardwerk zu dieser Thematik der Erkenntnislehre.

Im Bereich der Theologie setzte er sich für die traditionelle Ehezwecklehre ein.[2] Gelegentlich publizierte Siebel Aufsätze in Theologisches.[3] Er kritisierte immer wieder die offiziellen Katechismen der Kirche[4] und verfasste schließlich selbst den Katechismus des Oratoriums als Hauptautor.

Viele Jahre lang leitete Siebel das Oratorium von der göttlichen Wahrheit. In diesem Zusammenhang setzte er sich für ein homöopathisches Medikament, das „Oratoriumswasser“, ein.[5][6][7]

Wigand Siebel starb im Alter von 85 Jahren am 29. August 2014 in Saarbrücken.[8]

Veröffentlichungen

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Als Hauptredakteur:

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Einzelbelege

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  1. Vgl. die Rezension von Wolfgang Beranek: Zur Frage nach der Wahrheit, in: Theologisches 28 (12/1998), Sp. 553–557.
  2. Vgl. https://dadun.unav.edu/bitstream/10171/12158/1/PD_I_10.pdf
  3. Vgl. Wigand Siebel: Änderung des Credos zu Gunsten der „Orthodoxie“? — Die Bedeutung des „Filioque“, in: Theologisches 26 (6/1996), Sp. 234–240, sowie Gemeinsame Rechtfertigungslehre gerechtfertigt? — Konsenspapier zur römisch-lutherischen Ökumene —, in: Theologisches 26 (10/1996), Sp. 415–424.
  4. Vgl. u. a. Wigand Siebel: Moral-Katechismus ohne Grundlagen. Der Erwachsenen-Katechismus der Deutschen Bischofskonferenz, Zweiter Band, in: Saka-Informationen, 20 (11/1995), 181–186; Saka-Informationen 20 (12/1995), 207–211.
  5. Vgl. Archivierte Kopie (Memento vom 26. Mai 2010 im Internet Archive)
  6. Vgl. Archivierte Kopie (Memento vom 11. September 2014 im Internet Archive)
  7. Vgl. Was ist die Medizin des Oratoriums, in: Saka-Informationen 21 (4/1996), 79, sowie die Sonderbeilage zur selben Ausgabe: Richtigstellung: Was ist die Medizin des Oratoriums wirklich?, hrsg. vom Vorstand der Saka.
  8. Vgl. http://saarbruecker-zeitung.trauer.de/Traueranzeige/Wigand-Siebel
Personendaten
NAME Siebel, Wigand
KURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe
GEBURTSDATUM 4. Januar 1929
GEBURTSORT Freudenberg, Westfalen
STERBEDATUM 29. August 2014
STERBEORT Saarbrücken