Diese Seite beschreibt sowohl, wie Zitate in Wikipedia-Artikeln angegeben werden, als auch, wie Wikipedia-Artikel in anderen Werken zitiert werden, und was dabei rechtlich zu beachten ist.
Zitate sind wörtlich übernommene Stellen aus einem Text oder einer Rede. In Wikipedia-Artikeln dienen sie als kurze Kopien von Quellen dazu, einen Sachverhalt zu belegen oder zu illustrieren. Allerdings ist Wikipedia keine Zitatensammlung: Zu diesem Zweck gibt es Wikiquote. Eine Enzyklopädie dient dazu, das Wissenswerte über ein Thema übersichtlich zusammenzufassen, deshalb solltest du mit Zitaten grundsätzlich sparsam umgehen. In der Regel genügt statt eines Zitates eine einfache Herkunftsangabe als Beleg. Für weiterführende Informationen gibt es Wikipedia:Literatur und Wikipedia:Weblinks.
Trotz unterschiedlicher Zitierweisen gibt es einige allgemeine Grundsätze:
Für Bibelstellen, Koranstellen und antike bzw. mittelalterliche Autoren gelten zusätzliche Hinweise.
Zitate im Fließtext
Beispiel Diderot in Originalsprache mit Übersetzung: Auslassungspunkte in Eckklammern, […], zeigen an, dass etwas ausgelassen wurde. Die Abhebung (bzw. Hervorhebung) des Zitats erfolgt in diesem Beispiel lediglich durch Anführungszeichen.
Zitate im Blockzitat
Beispiel Burton: Die Literaturangabe ist hier nicht zu sehen, da sie vorher in der Einleitung angegeben wurde (sie führt zu Übersetzungshinweisen und könnte sonst auch hinter dem Zitat in runden Klammern stehen). Wie das Beispiel zeigt, können (a) zusätzlich zu der Blockhervorhebung die äußeren Anführungszeichen das Zitat hervorheben, (b) die originalen Anführungszeichen durch einfache Anführungszeichen wiedergegeben werden und (c) ein Text in eckigen Klammern eine Ergänzung des Zitatgebers separieren, die als dessen Einfügung dem Verständnis der Leser dienen soll.
„[Ich halte] es doch mit Didacus Stella: ‚Ein Zwerg, der auf den Schultern von Giganten steht, könnte weiter sehen als der Gigant selbst.“
Beispiel Kripke: Die Zeichenwahl des Autors kann eine weiterführende Bedeutung haben (z. B. in Philosophie, Linguistik und Logik), daher wird beim genauen Erhalt des Zitats und dem Erhalt seiner Originalzeichen die äußere Hervorhebung mit »diesen« oder auch anderen typographischen Anführungszeichen umgesetzt (abhängig von der Zeichenverwendung im jeweiligen Zitat). Im folgenden Beispiel hat der Zitatgeber (a) zweimal den Satzbeginn neu bestimmt und mit Hilfe der Eckklammern grammatisch angepasst (Großschreibung von ‚i‘ und ‚r‘), (b) er hat die originalen Kursiv- und Zeichensetzungen des Autors erhalten und (c) am Ende den Punkt deswegen außerhalb gesetzt, weil dieser im Original des Autors nicht direkt auf das x folgt.
Grundsätzlich werden Zitate im Fließtext und längere Blockzitate unterschieden (zu allgemeinen Layout-Hinweisen siehe auch Wikipedia:Typografie).
Meistens genügt es, die Anführungszeichen direkt in den Text einzugeben. In der Regel folgt dann eine Fußnote mit Quellenangabe.
Für Zitate in Anführungszeichen und genauere Angaben unmittelbar beim Zitat gibt es eine Vorlage:"
Beispiel | Eingabe |
---|---|
Dies ist ein Beispiel dafür, „wie man ein Zitat im Fließtext verwenden [kann]“ (Max Mustermann: Mustermanns Zitate: Band 1). | Dies ist ein Beispiel dafür, ((" |Text=wie man ein Zitat im Fließtext verwenden [kann] |Autor=Max Mustermann |Quelle=Mustermanns Zitate: Band 1)). |
Falsche Schreibung im Original: Hier ist es oft sinnvoll, durch einen Sic-Vermerk als Kommentar im Quelltext (<!-- sic! -->
) darauf hinzuweisen, dass nicht etwa ein Abschreibfehler, sondern ein Fehler im Originaltext vorliegt, der nicht korrigiert werden darf.
Um ein einheitliches Layout zu gewährleisten, sollten Blockzitate mit der entsprechenden Vorlage ((Zitat)) angelegt werden. Dadurch wird ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleistet, die Zitate lassen sich besser auswerten und in HTML wird automatisch das richtige HTML-Element <blockquote>
ausgegeben.
Die Beschreibung findet sich unter Vorlage:Zitat (für Blockzitate).
Beispiele | Eingabe |
---|---|
– Goethe: Faust: der Tragödie erster Teil |
((Zitat |Text=Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust. |Autor=Goethe |Quelle=Faust: der Tragödie erster Teil)) |
– Arthur Schopenhauer |
((Zitat |Text=Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert aber den auf Originalität, und was ist Gelehrsamkeit ohne Originalität! Man soll sie also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf. |Autor=Arthur Schopenhauer)) |
|
((Zitat |Text=Du hast keine Chance – nutze sie! |Quelle=[[Sponti-Spruch]])) |
((Zitat-zh |Text=一国两制 |Autor=[[Deng Xiaoping]] |Umschrift=Yìguó liǎngzhì |Übersetzung=[[Ein Land, zwei Systeme]])) |
Wenn lediglich einzelne Ausdrücke, Terme oder begrenzte Satzteile als wörtliches Zitat gekennzeichnet werden sollen, was meist im Fließtext geschieht, dann werden Kursivsetzung oder besser deutsche typografische Anführungszeichen („“) verwendet. Anstatt die Zeichen direkt einzugeben, kann man auch die Vorlage:" benutzen. Der Parameter lang=
ist für solche Zitate nicht nutzbar, da er stets die – für die Anwendung im Fließtext falschen – fremdsprachigen Anführungszeichen bewirkt.
Wenn allerdings ganze Sätze oder Abschnitte mit Hilfe von Anführungszeichen aus fremden Sprachen zitiert werden, was meist im Blockzitat geschieht, sollen die in diesen Sprachen üblichen Anführungszeichen verwendet werden. Innerhalb des Zitats zusätzlich auftretende Anführungszeichen sollen dabei durch einfache Anführungszeichen der jeweiligen Sprache ersetzt werden. Vorlage:Zitat ordnet die geeigneten äußeren Anführungszeichen automatisch zu, soweit uns bekannt. Die inneren Anführungszeichen können mittels Vorlage:' gesetzt werden.
Bei allen diesen Vorlagen kann über den optionalen Parameter Übersetzung
eine deutsche Übersetzung angegeben werden.
Hier ein Beispiel:
“We the People of the United States, in Order to form a more perfect Union, establish Justice, insure domestic Tranquility, provide for the common defence, promote the general Welfare, and secure the Blessings of Liberty to ourselves and our Posterity, do ordain and establish this Constitution for the United States of America.”
Sollte für eine Sprache keine Vorlage existieren, so kann diese nach dem Muster der obigen Vorlagen schnell erstellt werden. Welche Anführungszeichen bei welcher Sprache zu verwenden sind, ist am besten dieser Tabelle zu entnehmen.
Für Zitate von Gedichten oder Liedtexten, die zeilenweise strukturiert sind, gibt es als Formatierungsmöglichkeit das <poem>
-Element. Bei diesem kann auch mehrspaltig gearbeitet werden.
Bei Blockzitaten ist die Variable „Übersetzung“ eingebaut, die unter dem eigentlichen Zitat angezeigt wird. Will man Original und Übersetzung aber nebeneinanderstellen, so kann man float
verwenden.
Befehle
<div style="float:left; width:50%">
stellt die Zitatvorlage links und läßt sie von dem im Code folgenden Text umfließen. Die Breitenangabe von 50% stellt sicher, dass die Vorlage nur die Hälfte der Breite einnimmt, da sie sich sonst auf die ganze Breite ausdehnen würde.</div><div style="float:left; width:50%">
schließt den vorigen Befehl ab und öffnet den Befehl für das rechte Zitat, das am linken anliegt, und vom nachfolgenden Text wieder umflossen werden kann.</div><div style="clear:left;"></div>
schließt den vorigen Befehl und beendet das Umfließenlassen, sodass der weitere standardmäßige Text unter den Zitaten positioniert ist. Alternativ kann die Vorlage ((Absatz))
verwendet werden, die auf beiden Seiten das Umfließen beendet.Beispiele
margin-right:1em;
einen Abstand festlegen. Nach dem ersten Absatz muss mit clear:both;
sichergestellt werden, dass der zweite Absatz wieder links beginnt. Wenn man die Befehle – anders als im Codebeispiel – in dieselbe Codezeile wie die das Zitat abschließende doppelte geschwungene Klammer gibt, wird der Abstand zwischen erstem und zweitem Zitatsabsatz etwas geringer.Beispiele | Eingabe |
---|---|
|
<div style="float:left; width:50%"> ((Zitat |lang=la |Text= Sed ne praemissos libros habeant in vulgari translatos, archissime inhibemus.)) </div><div style="float:left; width:50%"> ((Zitat| Aber dass sie die vorgenannten Bücher in einer volkssprachlichen Übersetzung besitzen dürfen, das verbieten wir aufs Grundsätzlichste.)) </div><div style="clear:left;"></div> |
Stand im Index Librorum Prohibitorum aus dem Jahre 1564:
«REGULA III. [1] Versiones scriptorum etiam ecclesiasticorum, quae hactenus editae sunt a damnatis auctoribus, modo nihil contra sanam doctrinam contineant, permittuntur.»
„Regel 3
[1] Die von Autoren der 1. Klasse bis jetzt herausgegebenen Übersetzungen älterer, auch kirchlicher Schriftsteller (von Kirchenvätern u.s.w.) werden, wenn sie nichts gegen die gesunde Lehre enthalten, erlaubt.“
«[2] Librorum autem veteris Testamenti versiones, viris tantum doctis et piis, judicio Episcopi concedi poterunt, modo hujusmodi versionibus, tanquam elucidationibus Vulgatae editionis, ad intelligendam sacram Scripturam, non autem tamquam sacro textu, utantur.» „[2] Die von Autoren der 1. Klasse herrührenden (lateinischen) Übersetzungen von alttestamentlichen Büchern dürfen Gelehrten und frommen Männern von den Bischöfen gestattet, aber nur als Erläuterungen der Vulgata zum Verständnis der heiligen Schrift, nicht als Bibeltext gebraucht werden.“ |
Stand im [[Index Librorum Prohibitorum]] aus dem Jahre 1564: <div style="float:left; width:45%"> ((" |lang=la |Text='''REGULA III.'''<br /> [1] Versiones scriptorum etiam ecclesiasticorum, quae hactenus editae sunt a damnatis auctoribus, modo nihil contra sanam doctrinam contineant, permittuntur.)) </div> <div style="float:left; width:45%"> ((" |Text='''Regel 3'''<br /> [1] Die von Autoren der 1. Klasse bis jetzt herausgegebenen Übersetzungen älterer, auch kirchlicher Schriftsteller (von Kirchenvätern u.s.w.) werden, wenn sie nichts gegen die gesunde Lehre enthalten, erlaubt.)) </div> <div style="clear:left;"></div> <div style="float:left; width:45%"> ((" |lang=la |Text= [2] Librorum autem veteris Testamenti versiones, viris tantum doctis et piis, judicio Episcopi concedi poterunt, modo hujusmodi versionibus, tanquam elucidationibus Vulgatae editionis, ad intelligendam sacram Scripturam, non autem tamquam sacro textu, utantur.)) </div> <div style="float:left; width:45%"> (("| [2] Die von Autoren der 1. Klasse herrührenden (lateinischen) Übersetzungen von alttestamentlichen Büchern dürfen Gelehrten und frommen Männern von den Bischöfen gestattet, aber nur als Erläuterungen der Vulgata zum Verständnis der heiligen Schrift, nicht als Bibeltext gebraucht werden.)) </div> <div style="clear:left;"></div> |
79.
«Utile et necessarum est omni tempore, omni loco, et omni personarum generi, studere el cognoscere spiritum, pietatem et mysteria sacræ Scripturæ.»
„Es ist nützlich und notwendig zu allen Zeiten, an allen Orten und für jedermann, den Geist, die Frömmigkeit und die Geheimnisse der heiligen Schrift zu erforschen und kennen zu lernen.“
80.
«Lectio sacræ Scripturæ est pro omnibus.»
„Das Lesen der heiligen Schrift ist für alle.“
|
<div style="float:left; width:4%"> 79. </div> <div style="float:left; width:45%"> ((" |lang=la |Text= Utile et necessarum est omni tempore, omni loco, et omni personarum generi, studere el cognoscere spiritum, pietatem et mysteria sacræ Scripturæ.)) </div><div style="float:left; width:45%"> (("| Es ist nützlich und notwendig zu allen Zeiten, an allen Orten und für jedermann, den Geist, die Frömmigkeit und die Geheimnisse der heiligen Schrift zu erforschen und kennen zu lernen.)) </div> <div style="clear:left;"></div> <div style="float:left; width:4%"> 80. </div> <div style="float:left; width:45%"> ((" |lang=la |Text= Lectio sacræ Scripturæ est pro omnibus.)) </div> <div style="float:left; width:45%"> (("| Das Lesen der heiligen Schrift ist für alle.)) </div> <div style="clear:left;"></div> |
Hier ist besonders § 51 des deutschen Urheberrechtsgesetzes wichtig, der sich innerhalb des Urheberrechts damit befasst, inwieweit Zitate zulässig sind. Entscheidend für die Frage, ob ein Zitat verwendet werden darf oder nicht, ist sein Zweck.
Ist der Zweck eines Zitates, eine eigene Aussage zu untermauern, so ist das Zitat zulässig. Natürlich sollte die Länge des Zitates in einem vernünftigen Verhältnis zum restlichen Text stehen, und – noch entscheidender – die eigene geistige Leistung sollte in einem angemessenen Verhältnis zum zitierten Text stehen.
„Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn
- einzelne Werke nach der Veröffentlichung in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
- Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden,
- Stellen eines erschienenen Werkes der Musik in einem selbständigen Werk der Musik angeführt werden.“
Es sei auch auf § 63 Abs. 1 UrhG hingewiesen, in dem die Verpflichtung zur Quellenangabe geregelt ist:
„Wenn ein Werk oder ein Teil eines Werkes in den Fällen des § […] 51 […] vervielfältigt wird, ist stets die Quelle deutlich anzugeben. […] Die Verpflichtung zur Quellenangabe entfällt, wenn die Quelle weder auf dem benutzten Werkstück oder bei der benutzten Werkwiedergabe genannt noch dem zur Vervielfältigung Befugten anderweit bekannt ist. […]“
Zur Erleichterung des Zitierens von Wikipedia-Artikeln in anderen Werken gibt es bei Desktop-Geräten auf allen Artikelseiten (also im Enzyklopädiebereich) unter „Werkzeuge“ (das ggf. aufgeklappt werden muss) den Punkt „Artikel zitieren“.
Dies führt auf die Spezialseite „Zitierhilfe“, auf der verschiedene Angaben zum Kopieren und Einfügen bereitgestellt werden.
Dort ist auch die direkte Eingabe des Namens eines Artikels möglich.