Will Geer, eigentlich William Auge Ghere (* 9. März 1902 in Frankfort, Indiana; † 22. April 1978 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler. Dem heutigen Publikum ist er vor allem durch seine Altersrolle als Großvater in der Familienserie Die Waltons bekannt.[1]

Leben

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Dem im ländlichen Indiana aufgewachsenen Will Geer wurde durch seinen Vater das Interesse an Botanik vermittelt, was zu Beginn der 1920er Jahre zu einem Botanikstudium an der Columbia-Universität in New York City führte. In dieser Zeit kam er erstmals in Kontakt mit dem Theater.[2] Er schloss sich einer Wanderbühne unter Leitung von Eva Le Gallienne an. Im Jahre 1928 machte er sein Broadway-Debüt im Stück The Merry Wives of Windsor. Während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren tourte er gemeinsam mit Burl Ives und Woody Guthrie durch Arbeiterlager[3] und war Mitglied des Group Theatre in New York. Geer übernahm unter anderem Engagements in sozialkritischen Stücken wie Tobacco Road nach dem Roman von Erskine Caldwell und als Slim in der Theateradaption von John Steinbecks Roman Von Mäusen und Menschen.[4]

Obwohl Geer sich zeit seines Lebens in erster Linie als Theaterschauspieler verstand, übernahm er auch immer wieder Nebenrollen im Hollywood-Kino. Sein Filmdebüt machte er 1932 in Misleading Lady an der Seite von Claudette Colbert. Nachdem er lange nur unregelmäßig in Filmen mitgespielt hatte, wirkte Geer ab Ende der 1940er-Jahre in einer Reihe von bedeutenden Filmen wie Griff in den Staub, Der gebrochene Pfeil und Winchester ’73 mit. Doch sein soziales Engagement wurde Geer Anfang der 1950er Jahre zum Verhängnis, als er in der McCarthy-Ära in den USA des Kommunismus verdächtigt wurde und auf die Schwarze Liste kam. Er musste sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen und konzentrierte sich stattdessen wieder ganz auf seine Theaterarbeit. Mit seiner Ehefrau gründete er ein Privattheater: das Theatricum Botanicum im Topanga Canyon, nahe Malibu im Großraum Los Angeles.

Zu Beginn der 1960er Jahre kehrte er wieder auf die Leinwand zurück und wirkte als gefragter Charakterdarsteller in Filmen wie Sturm über Washington, Kaltblütig und Jeremiah Johnson mit. Daneben übernahm er vor allem Gastrollen in Fernsehserien, wobei er nicht zuletzt wegen seiner massigen Statur öfters auf Schurkenrollen besetzt wurde.[5] Weltruhm erlangte Geer im fortgeschrittenen Alter mit der Rolle des Großvaters Zebulon (in der deutschen Synchronfassung: Samuel) Walton in der Fernsehserie Die Waltons, die er vom Beginn der Serie 1972 bis zu seinem Tod spielte.

Geer starb im April 1978 im Alter von 76 Jahren an Ateminsuffizienz. Als junger Mann hatte Geer eine Liebesbeziehung mit dem Kommunisten, Gewerkschaftsunterstützer und Schwulenaktivisten Harry Hay.[6] 1934 heiratete er die Schauspielerin Herta Ware. Sie hatten drei Kinder, die Tochter Ellen Geer ist ebenfalls Schauspielerin. Obwohl es 1954 zur Scheidung zwischen Geer und Ware kam, blieben beide zeitlebens eng miteinander befreundet.

Filmografie

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Auszeichnungen

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1975: Emmy-Award-Gewinn als Bester Nebendarsteller einer Drama-Fernsehserie für Die Waltons
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Einzelnachweise

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  1. Nachruf auf Will Geer in The New York Times
  2. Will Geer. Allmovie
  3. Will Geer. Allmovie
  4. Will Geer in der Internet Broadway Database, abgerufen am 23. Februar 2021 (englisch)
  5. Will Geer. Allmovie
  6. Biografie von Will Geer. IMDb
Personendaten
NAME Geer, Will
ALTERNATIVNAMEN Ghere, William Auge
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schauspieler
GEBURTSDATUM 9. März 1902
GEBURTSORT Frankfort, Indiana, USA
STERBEDATUM 22. April 1978
STERBEORT Los Angeles, Kalifornien, USA