Willem Frans Daems (* 3. Dezember 1911 in Amsterdam; † 29. Dezember 1994 in Arlesheim) war ein niederländischer Pharmazeut, Pharmaziehistoriker und Anthroposoph.

Leben

Willem F. Daems studierte Pharmazie in Amsterdam und schloss dieses Studium mit einer pharmaziehistorischen Dissertation ab. Seit 1938 praktizierte er als Apotheker in Arnheim und in Haarlem, er edierte das Pharmaceutisch weekblad, wechselte 1948 in die pharmazeutische Industrie über, wurde 1951 Direktor der »Biochema« in Leiden und arbeitete sich in die Anthroposophie ein.

1955 trat er als Pharmazeut in das Unternehmen Weleda Arlesheim ein und baute dort eine Dokumentationszentrale auf. Ab 1961 redigierte er die Weleda Korrespondenzblätter für Ärzte. Von 1965 bis 1991 leitete er die pharmazeutische Ärzteabteilung in der „Weleda“.

Ein sprachwissenschaftliches Zweitstudium in Leiden beendete er 1967 mit der Promotion zum Dr. phil.[1] Im Jahre 1968 erhielt Daems den Auftrag, an der Eidgenössischen Drogisten-Fachhochschule in Neuchâtel Drogenkunde zu unterrichten. Seit 1973 war er Lehrbeauftragter (Professeur agrégé) der Universität Würzburg und schrieb dort zusammen mit Gundolf Keil zahlreiche Artikel zum Verfasserlexikon und zum Lexikon des Mittelalters. Von 1986 bis 1989 war er interimistisch Präsident der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Werkverzeichnis bis 1982, unter anderem auf Grundlage der Sonderdrucksammlung Daems’: Gundolf Keil: Verzeichnis der Schriften von Willem Frans Daems. In: Gundolf Keil (Hrsg.): „gelêrter der arzenîe, ouch apotêker“. Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. Festschrift zum 70. Geburtstag von Willem F. Daems. Pattensen, Hannover 1982 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 24), jetzt Königshausen & Neumann, Würzburg, S. 667–674.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Dissertation ist erschienen als: Boec van medicinen in Dietsche. Een middelnederlandse compilatie van medisch-farmaceutische literatur. (Janus. Supplement Band 7). Brill, Leiden 1967
  2. Urs Leo Gantenbein. Die Geschichte der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft. In: Salzburger Beiträge zur Paracelsusforschung. Band 33, 1999, S. 105–106.
  3. Vgl. dazu Gundolf Keil: Randnotizen zum „Stockholmer Arzneibuch“. In: Studia neophilologica. A Journal of Germanic and Romance Philology. Band 44, Nr. 2, 1972, S. 238–262, hier: S. 238–239.