William Totok (* 21. April 1951 in Comloșu Mare (deutsch Groß-Komlosch), Rumänische Volksrepublik) ist ein deutscher Schriftsteller und Publizist.

William Totok, 2010

Leben und Werk

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Totok ist rumäniendeutscher Herkunft und entstammt der Volksgruppe der Banater Schwaben. Er studierte an der Fakultät für Philologie und Geschichte der Universität von Timișoara Germanistik und Rumänistik. 1971 wurde er aus dem kommunistischen Jugendverband Uniunea Tineretului Comunist (UTC) ausgeschlossen.[1] Totok war Gründungsmitglied der „Aktionsgruppe Banat“ (1972–1975). Wegen der „Verbreitung staatsfeindlicher Gedichte“ wurde er 1975 bis 1976 inhaftiert. Von 1982 bis 1985 arbeitete er als Redakteur bei der Neuen Banater Zeitung.[2]

Im Zuge der Rumänischen Revolution 1989 hatte Totok einen Telefonkontakt nach Timișoara, als dort auf Demonstranten geschossen wurde, und berichtete darüber am folgenden Tag im Sender Radio Free Europe in rumänischer Sprache.[3]

William Totok lebt seit 1987 in Berlin[4] und schreibt unter anderem für die tageszeitung (taz). Er veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Aufsätze, historische Studien, Film- und Theaterchroniken, Rezensionen, Literaturkritik sowie Essays. Er ist Mitglied des „Arbeitskreises für Geschichte und Kultur in Ostmittel- und Südosteuropa e. V.“, Redaktionsmitglied der „Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik“ und betreut die Online-Ausgabe dieser Publikation. Totok gehörte dem „Menschenrechtskomitee Rumänien“ in der Heinrich-Böll-Stiftung an und war Mitglied der von Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel geleiteten Wiesel-Kommission zur Erforschung des rumänischen Holocaust, die im Jahr 2004 ihren Abschlussbericht vorlegte.[5] Seit seiner Gründung, im Jahr 2005, ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Landesinstituts für die Erforschung des Holocaust in Rumänien – „Elie Wiesel“ (rumänisch: Institutul Național pentru Studierea Holcoaustului din România „Elie Wiesel“).[6] Seit Mai 2013 ist er auch Mitglied im wissenschaftlichen Rat des Instituts für die Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus und des Gedenkens an das Rumänische Exil (rumänisch Institutului de Investigare a Crimelor Comunismului si Memoria Exilului Romanesc, IICCMER).[7]

Veröffentlichungen

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Gedichtbücher

Essays, Studien und Publizistik

Beiträge in zahlreichen Sammelbänden und Anthologien

Übersetzungen

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik: Entlarvung 2 - demascare 2, 7. September 2012 (→ halbjahresschrift.blogspot.ro online)
  2. „Die Wahrheit“/„Neue Banater Zeitung“ In: Eckard Grunewald (Red.): Berichte und Forschungen – Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im Östlichen Europa. Band 11 München 2003, S. 156.
  3. Europa Liberă: Sendung von Radio Free Europe
  4. Unser Erbe, das Nichts, Die Zeit, 14. Oktober 1988
  5. Institutul Naţional pentru Studierea Holocaustului din România „Elie Wiesel“ (Memento vom 4. Februar 2015 im Internet Archive)
  6. INSHR-EW (Memento vom 27. Oktober 2013 im Internet Archive).
  7. Hotnews: Adrian Cioroianu, Zoe Petre si Cristian Parvulescu, in Consiliul Stiintific al IICCMER, 27. Mai 2013.
Personendaten
NAME Totok, William
KURZBESCHREIBUNG rumänisch-deutscher Schriftsteller und Publizist
GEBURTSDATUM 21. April 1951
GEBURTSORT Comloșu Mare, Volksrepublik Rumänien