Die Wirtschaftsgeographie, auch Wirtschaftsgeografie, als sozialwissenschaftlicher Teilbereich der Geographie erfasst, beschreibt und erklärt Wirtschaftsräume der Erdoberfläche nach deren ökonomischen Strukturen sowie den Prozessen und Funktionsweisen, die diese erzeugen. Hierzu werden räumliche Netzwerke verschiedener Maßstabsebenen untersucht. Die Perspektive kann sich dabei auf Betriebe und Unternehmen, auf regional-/volkswirtschaftliche Aspekte oder vermittelnd auf eine „Mesoebene“ richten. Der Wechselwirkung des wirtschaftenden Menschen mit seiner natürlichen Umwelt gilt ein besonderes Interesse.

Aufgrund des Forschungsgebietes weist die Wirtschaftsgeographie eine Vielzahl von Schnittstellen zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie etwa den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, den Technikwissenschaften, den Politikwissenschaften, der Immobilienökonomie sowie der Stadtplanung auf.

Einteilungen

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Die klassische Einteilung der Wirtschaftsgeographie folgte den drei Wirtschaftssektoren:

Traditionell wird oft auch die Verkehrsgeographie zur Wirtschaftsgeographie gezählt.

Andere traditionelle Einteilungen orientieren sich an den Aufgaben der Wirtschaftsgeographie:

Theorien

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Wirtschaftsgeographische Theorien wurden lange Zeit gegliedert in:

Ansätze

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Einige traditionelle theoretische Ansätze sind:

Neben den traditionellen Ansätzen, die auch heute noch ihre Berechtigung für zahlreiche Forschungsfragen aufweisen, sind zudem auch neuere geographische Ansätze in den Vordergrund getreten, welche als „Neue Wirtschaftsgeographie“ (v. a. von angelsächsischen Autoren ausgehend) bezeichnet werden; Hauptmerkmale sind die Vermittlung der wirtschaftsräumlichen „Realität“ durch Kultur und das Gesellschaftssystem (cultural turn, social turn) und die Betrachtung der Einbindung der Akteure in ihr Umfeld (englisch embeddedness). Der Ansatz der „relationalen Wirtschaftsgeographie“ (Harald Bathelt/Johannes Glückler) betont Relationalität und die Betrachtungselemente Organisation, Evolution, Innovation und Interaktion.

Aus der Ökonomik heraus entwickelte sich außerdem der für die Wirtschaftsgeographie bedeutende Ansatz der Geographical Economics bzw. New Economic Geography (Paul Krugman): Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass es entgegen den neoklassischen Modellen eine räumliche Dimension der Volkswirtschaft gibt (Ballungsprozesse, regionale Ungleichheiten). Zentrale Begrifflichkeiten sind Skalenerträge, externe Effekte, unvollkommene Märkte und Transportkosten.

Methoden

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Unter den von Wirtschaftsgeographen eingesetzten Methoden finden sich beispielsweise

Forschungsthemen

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Die Forschungsschwerpunkte liegen heute im Schnittstellenbereich zwischen den Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften. Einige Beispiele aktueller Forschungsthemen:

Siehe auch

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Literatur

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