Autogrammkarte, Fotograf O. Schäffler, Heilbronn

Wolf Ackva (* 30. Juli 1911 in Montigny-lès-Metz, Reichsland Elsaß-Lothringen/Deutsches Kaiserreich, heute Frankreich; † 16. Januar 2000 in Viehbach, Bayern[1]) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ackva arbeitete zunächst in Berlin als Autor des Mosse-Verlags. 1931 begann er in Leipzig ein Medizinstudium, nahm dann jedoch bei Otto Falckenberg in München ein Schauspielstudium auf. Sein Theaterdebüt gab Ackva in Düsseldorf, seine künstlerische Heimat fand er nach Stationen in den 1930er Jahren in Berlin und Königsberg nach dem Krieg an verschiedenen Bühnen Münchens, vor allem den Münchener Kammerspielen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kehrte erst 1948 aus der Kriegsgefangenschaft heim.[2]

Sein erster größerer Theatererfolg in München war 1950 an Herbert Weickers Atelier-Theater die Rolle des „Fred“ in Jean-Paul Sartres Die ehrbare Dirne. An den Münchener Kammerspielen wirkte Ackva unter anderem 1956 an der berühmten Aufführung von Friedrich Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame mit Therese Giehse mit, während er an der Kleinen Komödie in Komödien und Kriminalstücken auftrat.[2]

Wolf Ackva ging häufiger auf Tournee. Seine Paraderollen waren unter anderem der Konsul Werle in Henrik Ibsens Die Wildente, der Sultan Saladin in Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise und Sir Wilfrid Robarts in Agatha Christies Zeugin der Anklage.[2]

Daneben war Ackva auch als Darsteller in Film und Fernsehen tätig. Zu den Kinofilmen, in denen er auftrat, gehören Nachts auf den Straßen (1952) und Rommel ruft Kairo (1959). Einem breiten Publikum wurde er durch seine Rolle als Beppo Brems Kollege Oberinspektor Steiner bekannt, den er ab 1965 in 100 Folgen der ARD-Krimiserie Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger spielte.

Außerdem war Ackva als Regisseur, in der Synchronisation und als Sprecher tätig. Dabei lieh er seine Stimme international bekannten Kollegen wie Henry Fonda (Keine Zeit für Heldentum), Clark Gable (U 23), Marcello Mastroianni (Eine Frau für schwache Stunden), Gregory Peck (Begrabt die Wölfe in der Schlucht), Dirk Bogarde in Die Brücke von Arnheim und Vincent Price in Theater des Grauens. In der Rolle des Geheimdienstchefs M synchronisierte er zwei verschiedene Darsteller in insgesamt sieben Filmen der James-Bond-Reihe: Bernard Lee in Der Mann mit dem goldenen Colt, Der Spion, der mich liebte und Moonraker sowie Robert Brown in Octopussy, Im Angesicht des Todes , Der Hauch des Todes und Lizenz zum Töten. Die Synchronrolle, die ihm selbst am besten gefiel, war William Holden in Network.[2] Seine würdevolle, patriarchalische Stimme passte zudem exzellent zu der wichtigtuerischen Muppet-Figur Sam, der Adler. Ackva sprach die Texte der Tierdokumentationen von Eugen Schuhmacher.

Der vielseitig begabte Künstler malte und komponierte auch.[3]

Wolf Ackva war seit 1960 mit der Niederländerin Els Went (* 1930) aus Schiedam in der Provinz Südholland verheiratet. Er starb am 16. Januar 2000 im Alter von 88 Jahren nach langer und schwerer Krankheit. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof im Ortsteil Viehbach der Gemeinde Fahrenzhausen im Landkreis Freising.[1]

Theaterrollen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolf Ackva war bekannt als Filmschauspieler, seine Karriere und seine Leidenschaft lagen aber „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“.

Die folgende Liste erstellte seine Ehefrau Els Ackva anhand ihrer oder ihres Mannes Aufzeichnungen.

Seine Laufbahn begann Wolf Ackva im Sommer 1940 in Berlin im „Kabarett der Komiker“ mit einer Tournee mit Gastspiel in Leipzig. Das Motto: „Frühling und Liebe“. Mitwirkende waren neben Wolf Ackva auch Hermann Noack, Marianne Santor, Günther Schmerkolt, Edith von Ebeling und Henry Lorenzens. Während dieser Tournee kam die Einberufung an die Front.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolf Ackva wirkte des Weiteren an zahlreichen Hörspielen für den Bayerischen Rundfunk und für den Schulfunk mit.

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b knerger.de: Das Grab von Wolf Ackva
  2. a b c d Thomas Bräutigam: Wolf Ackva. In ders.: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0, S. 45
  3. Nachruf in: Deutsches Bühnen-Jahrbuch, 109. Jahrgang 2001 – Spielzeit 2000/2001. Verlag der Bühnenschriften-Vertriebs-Gesellschaft, Hamburg 2001, ISSN 0070-4431, S. 843
Personendaten
NAME Ackva, Wolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
GEBURTSDATUM 30. Juli 1911
GEBURTSORT Montigny-lès-Metz, Lothringen
STERBEDATUM 16. Januar 2000
STERBEORT Fahrenzhausen, Bayern, Deutschland