Gelterswoog in der Westpfalz Als einen Woog (von wâc , einem mittelhochdeutschen Wasserwort )[1] [2] bezeichnet man in Teilen Südwestdeutschlands ein stehendes Gewässer . Ein Woog kann natürlichen Ursprungs oder künstlich angelegt sein.
Der Untergrund in südwestdeutschen Mittelgebirgen besteht oft aus Buntsandstein . Dieser ist ein guter Wasserleiter , der Niederschläge filtert. Das Wasser tritt dann oberhalb von eingelagerten Sperrschichten aus Ton , welche die weitere Versickerung verhindern, in Senken wieder hervor. Dadurch haben sich eine Reihe von Mooren , Moorseen und Seen gebildet. Zu diesen gehört beispielsweise der Ungeheuersee im nordöstlichen Pfälzerwald .
In erster Linie als Wasserspeicher für den Betrieb von Mühlen oder von Klausen , in denen Holz für die Trift gesammelt wurde, wurden durch Aufstauung von Wasserläufen künstliche Wooge angelegt. Diese dienten auch, meist bei Klöstern , als Fischzuchtteiche oder, aus verbreiterten Burggräben entstanden, als Teil der Stadt- oder Burgbefestigung , beispielsweise in St. Wendel und bei der Kaiserpfalz in Kaiserslautern .
Einen vorübergehenden Woog schuf im südpfälzischen Wasgau der Ritter von Burg Berwartstein , Hans von Trotha , als er nach langjähriger Fehde mit dem Kloster Weißenburg im Jahre 1485 die Wieslauter bei Bobenthal zunächst aufstauen und dann den Damm wieder einreißen ließ. So verursachte er in der 8 km unterhalb gelegenen Kleinstadt Weißenburg zuerst empfindlichen Wassermangel und dann eine gewaltige Überschwemmung , weshalb der Ritter zunächst mit der Reichsacht und später auch mit dem Kirchenbann belegt wurde.
Die Sage vom Hecht im Kaiserwoog berichtet über eine Begebenheit, die sich 1497 bei der vorerwähnten Kaiserpfalz von Kaiserslautern abgespielt haben soll und angeblich auf ein Ereignis von 1230 zurückgeht.
Baden-Württemberg: Woogsee bei Rastatt Hessen: Großer Woog in Darmstadt Rheinland-Pfalz: Eiswoog im Pfälzerwald Saarland: Möhlwoog bei Jägersburg Die Bezeichnung wird schwerpunktmäßig verwendet für Gewässer in Rheinland-Pfalz (häufig im Pfälzerwald ), aber auch im Saarland , in Südhessen (meist im Odenwald ) sowie in Baden-Württemberg (Nordbaden ); auch Namen von Straßen, Ortsbereichen oder anderen geographischen Objekten gehen mitunter auf die Gewässer zurück. Beispiele sind:
Biedenbacher Woog , Stausee des Leinbachs bei Frankenstein
Büttelwoog, ehemaliges Woog bei Dahn
Dämmelswoog, Stausee bei Fischbach
Eiswoog , Stausee des Eisbachs bei Ramsen
Finsterthaler Woog, Stausee des Leinbachs
Franzosenwoog , ehemaliger Stausee des Hochspeyerbachs
Gelterswoog , Stausee von Nebenbächen des Aschbachs
Hammerwoog , Stausee in Kaiserslautern
Kaiserwoog , Stausee an der Kaiserpfalz in Kaiserslautern
Kammerwoog , ehemaliger Stausee der Nahe in Idar-Oberstein, heute Flussabschnitt
Katzenwoog, Stausee des Erlenbachs bei Kaiserslautern
Kolbenwoog , Stausee eines Zuflusses des Gelterswoogs
Kranichwoog , zwei künstlich angelegte Flachwasserbecken bei Hütschenhausen
Mörstadter Woog, Stausee am Nordrand von Mörstadt [3]
Mühlwoog , Stausee des Leinbachs kurz vor dessen Mündung in den Hochspeyerbach
Neuhofener Woog , Weiheranlage bei Neuhofen
Neuwoogbach, Bach am Neuwoogmoor , einem Naturschutzgebiet zwischen Vogelbach und Schönenberg-Kübelberg
Niederhausener Woog (auch Niederhausener Stausee ), Stausee der Nahe zwischen Norheim und Niederhausen
Pfälzerwoog (auch Pfalzwoog ), Stausee eines rechten Zuflusses des Saarbachs
Salzwoog , Ortsteil von Lemberg, benannt nach einem ehemaligen Stausee des Salzbachs
Scheidelberger Woog , Naturschutzgebiet zwischen Miesau und Hütschenhausen
Schmalzwoog, Stausee mit umliegendem Naturschutzgebiet am Rand von Kaiserslautern
Schweinswoog , Stausee des Eußerbachs oberhalb von Eußerthal
Seeweg, Stausee des Leinbachs bei Waldleiningen
Sixmeisterwoog, Stausee des Aggenbachs bei Otterberg
Spießwoog, Stausee bei Fischbach
Stüdenwoog, Stausee des Eppenbrunner Bachs
Vogelwoog , Stausee mit umliegendem Naturschutzgebiet am Rand von Kaiserslautern
Woogfelsen, Naturdenkmal am Biedenbacher Woog bei Frankenstein
Wurzelwoog, Stausee in Kaiserslautern; Wurzelwooggraben, Bach am Wurzelwoog
↑ Woog. In: Pfälzisches Wörterbuch , Band 6, Spalten 1456. Abgerufen am 19. Oktober 2021 .
↑ Wag . In: Jacob Grimm , Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch . Band 27 : W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922, Sp. 331 (woerterbuchnetz.de ). „bewegtes wasser, teich, stauwasser“
↑ Pläne für Weinstand am Woog in Mörstadt. In: Wormser Zeitung . 16. April 2019, abgerufen am 19. Oktober 2021 .
↑ a b Merburg und Fischweiher. Saarpfalz-Touristik, abgerufen am 19. Oktober 2021 .