Yahya Muhammad Raschid al-Dschaf (al-Jaf)[Anm. 1] ist ein ehemaliger kurdischer Politiker im Irak.
In der 1974 von der irakischen Regierung eingerichteten Kurdischen Autonomen Region wurde al-Dschaf zunächst stellvertretender Gouverneur[1], dann Gouverneur von Dohuk[2], danach Gouverneur von Arbil.[3] Während des Irakisch-Iranischen Krieges war er als Nachfolger von Dschamal al-Hadsch Sharif von 1983 bis 1986 Vorsitzender des Exekutivrats[4] (Chef der Regionalregierung) der autonomen Region, ehe er den Vorsitz an Sirwan Abdullah Hussein abgeben musste.[5] Nach einer Funktion im Gouvernement Wasit ging er 1991 in den Ruhestand.[6]
Nach dem Sturz des Baath-Regimes durch die US-Invasion 2003 floh al-Dschaf nach Syrien, von wo aus er weiterhin Kontakte zu Baathisten im Irak unterhielt, sich aber für eine Teilnahme am Demokratisierungsprozess im Irak aussprach.[7] Zurück im Irak wollte er für die Irakische Nationalallianz bei den Parlamentswahlen im März 2010 kandidieren, wurde jedoch wegen seiner baathistischen Vergangenheit ausgeschlossen.[6] Im Juni 2010 unterstützte er in Damaskus Bemühungen, ein Bündnis von ehemaligen Baathisten und ehemals antibaathistischen Schiiten gegen Iraks schiitischen Premierminister Nuri al-Maliki zusammenzubringen.[7]
Personendaten | |
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NAME | Yahya al-Dschaf |
ALTERNATIVNAMEN | Yahya Muhammad Rashid al-Dschaf (vollständiger Name); Yahya al-Jaf |
KURZBESCHREIBUNG | kurdischer Politiker im Irak |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |