Yvonne Pouget (* 4. April 1967 in München) ist eine Choreographin und zeitgenössische Tänzerin.[1]

im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, München

Leben

Yvonne Pouget lebt in München, inszeniert seit 1993 und zählt inzwischen zur Spitze der Deutschen Choreographen- und Tänzerszene. Sie erhielt ihre Tanzausbildung bei Ko Murobushi und Carlotta Ikeda. Ihre übergreifenden Tanzproduktionen waren und sind im In- und Ausland erfolgreich. Die Choreographin, Regisseurin und Tänzerin Yvonne Pouget hat ihren künstlerischen Wohnsitz in München. In der internationalen Tanzszene ist sie wohlbekannt und hochgeschätzt. Ihr gelingt eine vielschichtige Verschmelzung zwischen den Erfahrungen mit dem japanischen zeitgenössischen Theater – besonders in der Tanzausdrückform BUTOH – und den klassischen und zeitgenössischen Tanztechniken. Daraus entsteht eine Ausdruckskunst von hoch beeindruckender Art, die direkt ins Herz trifft - ins Zentrum dessen, was es bedeutet, Mensch zu sein. Auf der Bühne wie auch im Zuschauerraum ist alles von einem emotionalen roten Faden durchzogen, der eine ständige Spannung zwischen den Tänzern und dem Publikum hält. Bedeutende Künstler wie der Theater- und Kinoregisseur Johannes Brunner, der Barockspezialist Christoph Hammer, der Countertenor Christopher Robson oder der italienische Sänger und Schauspieler Pino De Vittorio - zusammen mit dem Chitarra-battente-Virtuosen Marcello Vitale - haben begeistert für sie gearbeitet.[2] Yvonne Pouget hat eine komplexe choreographische Sprache und eine völlig eigene Bühnensprache für sich gefunden. Sie realisiert Theaterträume, in denen logisches Verstehen unnötig ist, wo der Klang zur Gebärde und die Aufführung zu einem Raum wird, in den das Publikum eintritt und spürt. „Eine großartige Kunst“ (Schwäbische Post/Europäisches Kirchenmusikfestival 2008). Von 2000 bis 2009 erhielt sie mit Pausen vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München Einzelprojektförderung.[3]

Ihre Arbeiten nehmen in der freien Tanzszene einen besonderen Platz ein. Sie stehen für das äußerlich Sichtbare, reduziert auf die Essenz.[4]

Die Hauptrolle in ihren Inszenierungen tanzt sie in aller Regel selbst. In ihren Produktionen bedient sich diese von ihr entwickelte „Körpersprache der Poesie“ in Reinform der metaphysischen Wunschhandlung: die Welt der Bühne ermöglicht das, woran die Realität scheitert, Flügelbaubewilligung für die Seele. Pouget verbindet dabei ihre eigenen ausdrucksstarken Bildschöpfungen mit anderen Kunstsparten,[5] zuletzt mit der Bilderwelt der Bildhauerin Hélène Yousse, die in enger Zusammenarbeit mit Pouget das Bühnenbild zu ihrer Produktion Hoch oben weites Blau erstellt hat. Darüber hinaus ergänzt und erweitert sie ihre Inszenierungen durch Tänzerinnen und Tänzer mit ausgereifter Künstlerpersönlichkeit, denen es gelingt, in ihre Tanzsprache einzusteigen, durch Videokunst und Livemusik, Stimme und Schauspiel.[6]

Ihre klar formulierte künstlerische Mission zielt nicht auf Selbstdarstellung ab - die Künstlerin arbeitet nicht für den Applaus. 2012 hat die Künstlerin ein Buch über ihren Kunstansatz und über den Menschen dahinter veröffentlicht: Licht und Abyss. Klappentext:

„Ich glaube, dass sich alle Menschen sehr danach sehnen, nach wirklichem Austausch, danach, dass sie als sie selber erkannt werden, dass aber mit dieser Sehnsucht auch eine Angst verbunden ist, dass die eigene Offenheit mit Unverständnis und Ablehnung beantwortet wird. Ich kenne diese Angst, meine Worte sind meine Lebendigkeit, und mein Schrei nach Leben. Gleichzeitig sind sie ein Plädoyer für ein seelisch gesundes Wertesystem, es ist die Betrachtung, wie ein Mensch mit sich um das (Über)Leben ringt, und ein Bericht über die hilfreichen Hand, wie man sie am Ende des eigenen Armes findet. Das Buch ist was ich bin.“

Werke

2010
2009
2008
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994

Einzelnachweise

  1. http://www.yvonnepouget.de/
  2. http://www.tanztendenz.de/
  3. http://www.accesstodance.de
  4. http://www.schwaebisch-gmuend.de/3177-Festival_2008.html
  5. http://www.pantomime-company.de/
  6. http://www.i-camp.de/
  7. http://www.changing-views.de/