Yvonne Vera (2003)

Yvonne Vera (* 19. September 1964 in Bulawayo, Rhodesien; † 7. April 2005 in Toronto, Kanada) war eine simbabwische Schriftstellerin.

Ausbildung

Veras Eltern waren Lehrer. Nach dem Besuch der Luveve und Mzilikazi Secondary School und dem Abschluss in Bulawayo lehrte sie zunächst Englisch an der Njube High School in Bulawayo. Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen, einen Rucksacktouristen und Lehrer aus Kanada, den sie 1987 heiratete. Sie studierte ab 1986 an der York-Universität in Toronto in Kanada Englische Literatur, Kunstgeschichte und Film. Sie schloss die Studien an der York-Universität mit B.A., M.A. und Ph.D. in Englisch ab (Dissertation: Das Gefängnis des kolonialen Raums). 1995 kehrte sie nach Simbabwe zurück, wo sie sich ganz der Schriftstellerei widmete.

Schriftstellerische Tätigkeit

Hintergrund ihrer Bücher ist das koloniale Rhodesien und der Guerillakrieg der Bantus. Ihr Werk befasst sich mit der Verletzlichkeit von Menschen, die nie ihr Leben wirklich planen und kontrollieren konnten. Es handelt von Männern, die sich ängstlich an das Wenige klammern, was sie haben, und Frauen, die davon träumen, dass es ihre Kinder mal weiter bringen. Es handelt von Selbstverwirklichung in Zeiten von Trennung und Tod. Die Nähe des Guerillakrieges lässt sie traumatische und tabuisierte Themen aufgreifen: Gewalt, Raub, Inzest, Abtreibung, Kindesmissbrauch, Patriarchat, Bevorzugung der Brüder. Andererseits stellt sie die beseelten Landschaften, Ahnen, Traditionen des Animismus der Rationalität der Weißen gegenüber. Mit vitaler Sinnlichkeit entwirft sie ein afrikanisches Frauenbild, das ihr endgültig einen Platz in der Frauenliteratur sichert.

Yvonne Vera zählte zu den bekanntesten Schriftstellern Simbabwes.

Von 1995 bis 1997 lehrte Yvonne Vera an der Universität Bulawayo als Dozentin. Von 1997 bis 2003 leitete sie die National Gallery in Bulawayo. Ende 2004 verließ sie Simbabwe. Sie starb im Alter von 40 Jahren in Toronto an Meningitis.

2019 wurde Yvonne Vera in die Anthologie New Daughters of Africa von Margaret Busby aufgenommen.

Werke

Als Herausgeberin

Auszeichnungen

Literatur