Amalie Haizinger, Lithographie von Josef Kriehuber, um 1830
Das Grab von Amalie Haizinger auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Wien
Amalie Haizinger, Gemälde von Franz Seraph Stirnbrandt, um 1850
Amalie Haizinger, Lithographie von Josef Kriehuber, 1852

Amalie Haizinger, genannt Neumann-Haizinger, geborene Morstadt (* 6. Mai 1800 in Karlsruhe; † 11. August 1884 in Wien[1]) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morstadt war das dritte von vier Kindern des Georg Michael Morstadt (1763–1842, seit 1790 Kammerfouriers des Markgrafen Karl Friedrich von Baden) und seiner Frau Friederike Jakobine (geborene Pastart). Der Vater verwaltete ab 1808 für einige Jahre das Sekretariat der großherzoglichen Hoftheater-Intendanz, ihre beiden Brüder Karl Eduard Morstadt (7. April 1792 in Karlsruhe; † 10. Januar 1850)[2] und Robert Adolf Morstadt[3] (14. Januar 1803–13. Dezember 1873) wurden Professoren und Schriftsteller.

Sie trat schon 1810 am Karlsruher Hoftheater auf, dessen Mitglied sie wenige Jahre später wurde. Nach ihrer Heirat mit dem Schauspieler Carl Neumann, entwickelte sich ihr Talent für das rentierende Schauspiel sehr rasch. Auf ihren Kunstreisen, welche sich bis nach Paris, London und Sankt Petersburg erstreckten, fand sie überall großen Beifall. Nach dem Tod ihres ersten Gatten 1823 vermählte sie sich 1827 mit dem Tenorsänger Anton Haizinger und arbeitete mit ihm an der Karlsruher Bühne. Ihr eigentliches Fach war das Genre des Lustspiels. Ausgelöst durch den plötzlichen Tod ihrer jüngsten Tochter im Jahr 1844 beschloss sie fortan nur noch gemeinsam mit der verbliebenen Tochter Louise aufzutreten. 1846 nahmen sie gemeinsam ein Engagement am Burgtheater in Wien an.[4] Hier war sie bis zu ihrem Tod 1884 unter anderem im Rollenfach der „komischen Alten“ erfolgreich.

Anlässlich ihres 50. Geburtstags malte Johann Baptist Reiter ein Bildnis der Schauspielerin, das sich heute im Linzer Schlossmuseum befindet.

Familie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schauspielerin war zweimal verheiratet:

Ehrungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Namen der Schauspielerin tragen in Wien 18 (Währing) eine Straße (Haizingergasse) sowie ein Gymnasium in dieser Straße.

Ebenfalls wurde nach ihr die Haizingerstraße in der Karlsruher Oststadt, nahe der Tullastraße benannt.

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Amalie Haizinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XIV, Rz. 351 (data.matricula-online.eu).
  2. Hans Scherer: Morstadt, K. Eduard. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 22, 1885, S. 329–339 (deutsche-biographie.de).
  3. Friedrich August Eckstein: Morstadt, Robert Adolf. In: Nomenclator philologorum. Teubner, Leipzig 1871, S. 384 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Helene Bettelheim-Gabillon: Schönfeld-Neumann, Louise, Gräfin. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Reimer, Berlin 1907, S. 102–106 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. Adressmappe aus der Galanteriewarenfabrik Charles Girardet, Wien – Ein Ehrengeschenk für Amalie Haizinger zum 10-jährigen Bühnenjubiläum 1856 am Wiener Burgtheater. In: KulturGut. II. Quartal 2013, S. 4–8, hier S. 7 (journals.ub.uni-heidelberg.de PDF).
Personendaten
NAME Haizinger, Amalie
ALTERNATIVNAMEN Morstadt, Amalie; Neumann, Amalie; Neumann-Haizinger, Amalie
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 6. Mai 1800
GEBURTSORT Karlsruhe
STERBEDATUM 11. August 1884
STERBEORT Wien