Andrew Murray

Andrew Murray (* 9. Mai 1828 in Graaff-Reinet, Südafrika; † 18. Januar 1917 in Wellington bei Kapstadt) war ein reformierter Pfarrer schottischer Abstammung in Südafrika, der u. a. durch seine rege schriftstellerische Tätigkeit bekannt wurde.

Leben

Frühes Leben

Andrew Murray wurde am 9. Mai 1828 in Graaff-Reinet, Südafrika geboren. Sein Vater war Andrew Murray Senjor (1794–1866), ein Missionar der Niederländisch-reformierte Kirche, der von Schottland nach Südafrika gesendet wurde. Seine Mutter Maria Susanna Stegmann war französisch-hugenottischer und deutsch-lutherischer Abstammung.[1]

Studium

Andrew Murray studierte an der Universität Aberdeen und schloss dort 1845 mit einem Magistergrad ab. Danach setzte er seine Studien an der Universität Utrecht fort. 1848 erlebte er eine religiöse Bekehrung im Sinne der Erweckungsbewegung und kehrte im gleichen Jahr nach Südafrika zurück, nachdem er am 9. Mai in Den Haag zum Pfarrer der Niederländisch-reformierten Kirche in Südafrika ordiniert worden war.

Oranje und Transvaal

Sir Harry Smith, der Gouverneur von Kapstadt, schickte Murray in die Gegend des Oranje-Flusses, wo er die vier Kirchgemeinden Bloemfontein, Rietpoort, Rietrivier and Winburg zu betreuen hatte. 1849 bis 1852 unternahm er zahlreiche Evangelisationskampagnen. 1850 wurde er in den Transvaal berufen, und 1856 spielte er eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Grey College in Bloemfontein. Dort wurde er zum ersten Rektor und zum Hausvater des Studentenheims ernannt. Am 2. Juli 1856 heiratete er in Kapstadt Emma Rutherford, die ihm acht Kinder schenkte. 1860 wurde er Pfarrer in Worcester, wo er auch seine ersten Bücher verfasste.

Kapstadt und Wellington

1862 wurde Murray Moderator der südafrikanischen Synode, 1864 Pfarrer in Kapstadt; von 1871 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1906 war er schließlich Pfarrer in Wellington, wo er das Institute for the training of missionaries und das Huguenot Seminary for girls gründete.

1898 erhielt Murray die Ehrendoktorwürde der Universität Aberdeen und 1907 die der nachmaligen Universität Kapstadt.

Kontakte zur Heiligungsbewegung

Murray war ein Mann der Heiligungsbewegung, vertrat deren Lehren und übte auch deren Praxis aus. Zudem war er ein beliebter Redner auf den Konferenzen der Heiligungsbewegung, wie z. B. in Keswick (Keswick-Bewegung). Er war stark vom erwecklichen Aufbruch in Oxford 1874 sowie Brighton 1875 geprägt, u. a. auch von D. L. Moody, und vertrat die damals übliche Lehre über die Krankenheilung bzw. die Heiligung.

Er hielt u. a. Kontakt mit den führenden Persönlichkeiten der Heiligungsbewegung, wie z. B. Otto Stockmayer und Anna von Wattenwyl, einer zeitweiligen Mitarbeiterin von Franz Eugen Schlachter. Er hatte auch großen Einfluss auf Jessie Penn-Lewis. Seine Frau teilte seine Glaubensüberzeugungen. Bezüglich der Taufe vertrat er die reformierte Sicht.

Werke (Auswahl)

Neuveröffentlichungen

Werke mit unbekanntem Veröffentlichungsjahr

Literatur

Einzelnachweise

  1. Murray, Andrew. In: Standard Encyclopaedia of Southern Africa. Band 7. Nasou Limited, 1971, ISBN 978-0-625-00324-2, S. 653.
  2. Books by Andrew Murray in publication order #1.10. Abgerufen am 25. Juli 2021 (englisch).
  3. Andrew Murray: The Blood of Christ. Bethany House, 2001, ISBN 978-0-7642-2468-3 (google.com [abgerufen am 25. Juli 2021]).