Stolper war der Sohn eines Lokomotivführers und einer Näherin.[1] Nach dem Krieg kam seine Familie nach Quolsdorf.[2] Er legte sein Abitur 1952 in Görlitz ab.[3] Daraufhin begann er an der Universität Jena ein Studium der Philosophie mit dem Nebenfach Germanistik. Dieses brach er jedoch bereits im folgenden Jahr wieder ab, als er im September eine Stelle am Stadttheater Senftenberg erhielt.[2] Dort arbeitete er bis 1959 als Dramaturg und Funktionär.[1] In dieser Zeit entstand auch eine Freundschaft mit Christa und Günter Hoffmann.
Stolper verfasste zahlreiche Bühnenstücke und galt in der DDR als einer der wichtigsten Dramatiker seiner Generation.[1] Sein erster großer Erfolg, das vielfach nachgespielte Stück Zeitgenossen (UA 1969) nach Gabrilowitsch und Raisman, bediente, wenngleich auf hohem Niveau, eine eher politisch-operative, „publizistische“ Funktion des Theaters, wie das der damaligen Konzeption des Hallenser Intendanten Gerhard Wolfram und seines Oberspielleiters Horst Schönemann, mit denen Stolper eng verbunden war, entsprach. In seinen späteren Stücken stellte er sich erfolgreich in die Tradition eines poetischen Volkstheaters, so in der Lausitzer Trilogie (Klara und Der Gänserich, Der Schuster und der Hahn, Die Vogelscheuche oder Die Heimkehr des verlorenen Sohnes). Dazu trug nicht zuletzt auch seine Freundschaft mit dem bedeutenden DDR-Dramatiker Alfred Matusche bei. Stolpers enge Verbundenheit mit seiner Lausitzer Heimat wie auch andererseits mit der russisch-sowjetischen Literatur beeinflusste häufig die Stoffwahl und Intentionalität seiner Stücke und Bücher. Stolper veröffentlichte auch einige Bücher mit Kurzgeschichten und Feuilletons.
Amphitryon. Komödie mit Vorspiel in 3 Akten. UA 1967 am Landestheater Halle. Regie: Horst Schönemann
Ruzante. Volkskomödie in 4 Akten. UA 1967 am Landestheater Halle. Regie: Christoph Schroth
Zeitgenossen. Nach einem Filmszenarium von Gabrilowitsch und Raisman. UA 1969 am Landestheater Halle. Regie: Christoph Schroth
Himmelfahrt zur Erde. Frei nach Antonows Novelle Der zerrissene Rubel. UA am Landestheater Halle. Regie: Horst Schönemann
Klara und der Gänserich. Ein nicht durchweg heiteres Stück mit Blasmusik und vielen guten Menschen sowie einem fast optimistischen Schluss. UA 1973 am Landestheater Halle. Regie: Ekkehard Kiesewetter[5]
Die Vogelscheuche oder Die Heimkehr des verlorenen Sohnes. Letzter Teil der Lausitzer Trilogie, 5 Akte. UA 1981 am Hans Otto Theater in Potsdam. Regie: Reinhard Hellmann und Max K. Hoffmann
Stolper, Armin. In: Kurt Böttcher (Gesamtredaktion): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1975; Band 2, S. 347/348
Klaus Siebenhaar: „Der freundliche Blick auf die Widersprüche“. Volksstücktradition und Realismus im DDR-Drama. In: Ulrich Profitlich (Hrsg.): Dramatik der DDR. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1987, DNB Frankfurt D 87/7379, S. 375–396.
Ingrid Seyfarth: Werkstattgespräch mit Armin Stolper. In: Theater der Zeit 4/1970, S. 38–42
Gottfried Fischborn: Stückeschreiben. Claus Hammel, Heiner Müller, Armin Stolper, Akademie-Verlag, Berlin 1981, S. 127–163, DNB Frankf. D 81/17142
derselbe: Armin Stolpers Passion – das Theater In: Weimarer Beiträge, Heft 7/1977, Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, S. 67–79
derselbe: Interview mit Armin Stolper, ebenda, S. 45–66
derselbe: Nachwort zu: Armin Stolper: Concerto dramatico. Nach Goethe, Voltaire und Bulgakow, Berlin: Henschelverlag 1979, DNB Leipzig 1979 A 11824
derselbe: Gespräch mit Armin Stolper (Interview), in: Theater der Zeit 1/1979, S. 49–53
derselbe: Auf der Suche nach Eigenem. Beobachtungen an Armin Stolper. In: Sonntag 34/35 (1980)
Hermann Kähler: Arbeit und Persönlichkeit in Theaterstücken Armin Stolpers, Nachwort zu: Stolper: Stücke, Henschel: Berlin 1979, S. 341–356, DNB Frankf. D74/24972
Marlis Sailer: Untersuchungen zum dramatischen Werk von Armin Stolper, Phil. Diss. Halle 1981
Gunter Reus: Oktoberrevolution und Sowjetrußland auf dem deutschen Theater, Bouvier: Bonn 1978, DNB Frankf.78/19705
↑Stolper, Arnim in Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0.
↑Stolper, Armin in Ingrid Bigler-Marschall (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Francke, Bern 1998
↑Armin Stolper: Stücke. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1974