Die Barrelhouse Jazzband ist Deutschlands erfolgreichste Band des traditionellen Jazz (New-Orleans-Stil, Swing); ihre Musiker kommen im Wesentlichen aus der Region Frankfurt am Main.

Geschichte

Die Barrelhouse Jazzband Frankfurt wurde im Jahr 1953 als Amateurband gegründet, seit Mitte der 1980er Jahre arbeitet sie professionell und wurde im Laufe der Jahre zur international renommiertesten Jazzband Deutschlands. Die Band hat im Laufe der Jahre viele Schallplatten im Bereich des traditionellen Jazz herausgebracht. Sie musiziert in der klassischen Combo-Besetzung mit Trompete/Posaune, Klarinette/Saxophon sowie einer Rhythmusgruppe aus Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug. 1962 brach die Ur-Besetzung auseinander; seitdem war bis 2023 Reimer von Essen Bandleader und Arrangeur. 1966 erschien die erste LP (in den USA), rund 25 weitere LPs und CDs sind ihr inzwischen gefolgt. 1968 wurden die Mitglieder der Band zu Ehrenbürgern von New Orleans ernannt; mit den Jahren führten Tourneen die Band in 56 Länder (Stand: 2011), oft im Auftrage des Goethe-Instituts nach Afrika und Asien. 1974 erreichte die Barrelhouse Jazzband den 2. Preis der europäischen traditionellen Bands in Nizza. 1978 spielte sie auf dem North Sea Jazz Festival in Scheveningen.

Auf der seit 1983 jährlich in der Frankfurter Alten Oper stattfindenden „Barrelhouse Jazz Party“ spielt die Band mit legendären Solisten der Jazzgeschichte. Sie musizierte u. a. mit Mezz Mezzrow, Arnett Cobb, Buddy Tate, Al Grey, Doc Cheatham, Clark Terry, Harry Sweets Edison, Jimmy Witherspoon, Bob Haggart, Sammy Price, Jay McShann und Angela Brown. Zum 40-jährigen Jubiläum 1993 feierte Lionel Hampton und sein Orchester mit; Horst Lippmann veröffentlichte „Das Barrelhouse Buch“ über die Geschichte der Band. 1998 kam es zur Einladung zum Great Traditional Jazz Festival in Connecticut.

Die Band spielte von 2014 bis 2023 in der Besetzung mit Reimer von Essen und Frank Selten (Klarinette, Saxophon), Horst Schwarz (Trompete, Posaune, Gesang), Christof Sänger (Piano), Roman Klöcker (Gitarre, Banjo), Lindy Huppertsberg (Kontrabass) und Michael Ehret (Schlagzeug). Essen und Schwarz haben zum Jahreswechsel 2023/2024 aus Altersgründen die Barrelhouse Jazzband verlassen; Matthias Seuffert (Klarinette, Saxophon) und Joachim Lösch (Trompete, Gesang) gehören seitdem neu zur Besetzung. Manager der Formation war von 1971 bis 2018 Dieter Nentwig.

Die Teilnahme an großen Jazzfestivals in vier Kontinenten und der Deutsche Schallplattenpreis 1977 (bisher einzige Ehrung dieser Art für traditionellen Jazz aus Deutschland) zeigen die Bedeutung der Band.

Diskographie

Aufnahmen auf Samplern

Filmographie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutscher Schallplattenpreis 1977. In: Fono Forum 5/1977, S. 13. Online (Memento vom 9. Mai 2019 im Internet Archive). Abgerufen am 9. Mai 2019
  2. Aufnahmen stammen von 1959 bis 1977, z. T. mit Gastmusikern wie Sam Wooding, Mezz Mezzrow, René Franc, Wild Bill Davison, Jimmy McPartland, Dick Cary, Pee Wee Erwin, Bob Barton sowie Angi Domdey.
  3. Enthält Titel von acht zwischen den Jahren 1966 und 1992 veröffentlichten Alben der Band.