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Nach einer mehrjährigen Lehrtätigkeit in Mainz, wo er eng mit seinem Doktoranden Hugh O. Jones forschte, wurde Ritschl 1983 auf eine Professur für Systematische Theologie an der Universität von Heidelberg berufen, mit der die Leitung des Ökumenischen Instituts verbunden war. Gleichzeitig wurde er auch der Direktor des Internationalen Wissenschaftsforums der Universität. 1992 lehrte er für ein halbes Jahr in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana. In diesen Jahren hielt er aber auch regelmässig in Melbourne (Australien) Vorlesungen.
Ausgehend vom Studium der Kirchenväter gelangte Ritschl zu einer tiefen Durchdringung der Grundprobleme Systematischer Theologie. Vor allem seine Studien zur Metaphern-Theorie und die Untersuchung der Struktur biblischer Erzählungen liessen ihn zum Kenner und Inspirator eines analytischen Verständnisses von kirchlicher Lehre werden. Die Bausteine des "Story-Konzepts" aus Mainz und der "Impliziten Axiome" - so der Titel seiner Heidelberger Antrittsvorlesung - fügte er zusammen in seinem systematischen Entwurf "Zur Logik der Theologie". Auch in der Medizinischen Ethik machte er sich einen Namen durch Vortrags- und Publikationstätigkeit. In der Redaktion der Zeitschrift für Ethik in der Medizin war er massgeblich beteiligt. In den Vorständen verschiedener Vereine wirkte er mit, die den Zusammenhang von Medizin, Kreativität und Psychologie thematisieren, also das weithin noch zu bearbeitende Feld der Psychosomatik. Weil für ihn der Mensch als der Adressat der biblischen Botschaft das wichtigste war, stellte er immer einen Brückenschlag der Theologie zu den benachbarten Fachgebieten Medizin, Psychologie und Kultur her.
Dietrich Ritschl war seit 1952 mit der Potsdamerin Rosemarie Courvoisier (1926–2014) verheiratet. Das Ehepaar fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Reigoldswil BL.
Karl Barth: Die Theologie Schleiermachers. Vorlesung Göttingen Wintersemester 1923/24 (= Gesamtausgabe. Bd. 11). Theologischer Verlag Zürich, Zürich 1978.
Karl Barth: The theology of Schleiermacher. Lectures at Göttingen, winter semester of 1923/24. Translated by Geoffrey W. Bromiley. Clark, Edinburgh 1982.
Wolfgang Huber, Ernst Petzold, Theo Sundermeier (Hrsg.): Implizite Axiome. Tiefenstrukturen des Denkens und Handelns. Dietrich Ritschl, dem unermüdlichen Brückenbauer zwischen Theologie, Medizin und Philosophie, in Dankbarkeit gewidmet. Kaiser, München 1990.
Michael Welker: Auferstehung. Dietrich Ritschl zum 65. Geburtstag. In: Glaube und Lernen. Bd. 9 (1994), H. 1, S. 39–49.
Dietrich Ritschl. In: Systematische Theologie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Hrsg. von Christian Henning / Karsten Lehmkuehler. Mohr & Siebeck, Tübingen, 1998. - (UTB für Wissenschaft / Uni-Taschenbücher ; 2048). - ISBN 3-8252-2048-6. - S. 3–23.
Reinhold Bernhardt, Ulrike Link-Wieczorek (Hrsg.): Metapher und Wirklichkeit. Die Logik der Bildhaftigkeit im Reden von Gott, Mensch und Natur. Dietrich Ritschl zum 70. Geburtstag. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1999.
Fernando Enns, Martin Hailer, Ulrike Link-Wieczorek (Hrsg.): Profilierte Ökumene. Bleibend Wichtiges und jetzt Dringliches. Festschrift für Dietrich Ritschl. Lembeck, Frankfurt am Main 2009.
Dagmar Drüll: Ritschl (von Hartenbach), Dietrich. In: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1933–1986. Springer, Berlin/Heidelberg 2009, S. 495 f.
↑Internationales Sekretariat der Christlichen Friedenskonferenz (Hg.): Mein Bund ist Leben und Frieden (Mal. 2,5) Dokumente und Materialien der II. Allchristlichen Friedensversammlung in Prag 28. Juni bis 3. Juli 1964, Praha 1964