Friedrich Iwan (1889–1967)

Friedrich Iwan (* 8. August 1889 in Landeshut, Niederschlesien; † 8. Januar 1967 in Wangen im Allgäu)[1] war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Wirken

Von 1903 bis 1908 studierte er an der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule Breslau (ab 1911 Kunstakademie) bei Carl Ernst Morgenstern und von 1910 bis 1914 an der Kunstakademie Berlin die grafischen Techniken bei Hans Meyer. Von 1914 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und kehrte verwundet nach Berlin zurück. Von den verschiedenen Kriegsschauplätzen in Ostpreußen, im Baltikum, in Galizien und in den Karpaten schuf er während des Krieges viele Landschaftszeichnungen.[2]

Im April 1921 heiratete er in Berlin Hedwig Weidler und zog mit ihr zunächst nach Krummhübel im Riesengebirge in den Ortsteil Wolfshau (Wilcza Poręba). Hier wurde ihr Sohn Klaus Franz Iwan 1922 geboren.[3] Von 1924 bis 1946 lebte er in Hirschberg im OT Cunnersdorf (Goethestraße 3, jetzt ul. Żeromskiego 3). Hier wurden 1945 etwa 350 Radierplatten seiner Werke beschlagnahmt, die seitdem verschollen sind. Im Jahr 1946 wurde er mit seiner Familie aus Schlesien ausgewiesen. Nach Zwischenstationen in Schlitz in Hessen und in Gunzenau ließ er sich 1954 in Wangen im Allgäu nieder. Er starb 1967 in Wangen und wurde auf dem Wangener Friedhof St. Wolfgang beigesetzt.

Er schuf viele Landschaftsbilder, hauptsächlich aus dem Riesengebirge. Seine farbenfrohen Radierungen waren in ganz Deutschland gefragt, sie dienten auch als Vorlagen für Postkarten, die teilweise in Serien herausgegeben wurden, z. B. seine farbigen Radierungen aus dem Riesengebirge, herausgegeben von Max Leipelt in Bad Warmbrunn. Er hinterließ zahlreiche Grafiken sowie Ölgemälde und Aquarelle. Seine Skizzen, Zeichnungen und Aquarelle entstanden stets in Freilichtmalerei, sie dienten ihm als Vorlage für die im Atelier geschaffenen Radierplatten und Gemälde. Er war vor allem für seine Winterlandschaften bekannt. Er liebte die Darstellung des Schnees in allen seinen Schattierungen und als begeisterter Skifahrer oder beim Wandern hatte er stets seine Malausrüstung im Rucksack dabei. Seit den 1920er Jahren war er Mitglied der Künstlervereinigung St. Lukas in Schreiberhau, die im Jahr 1940 in Hirschberg eine große Jubiläumsausstellung seiner Werke organisierte.[1][4]

Erst 80 Jahre später wurde anlässlich seines 130. Geburtstags in der Region Riesengebirge wieder an den Künstler erinnert. Die Ausstellungen wurden von 2018 bis 2021 in den Orten Kamienna Góra (Landeshaut), Police nad Metují (Politz an der Mettau), Kowary (Schmiedeberg), Bukowiec (Buchwald) und Vrchlabí (Hohenelbe) gezeigt.[3]

Er entwickelte eine spezielle Methode zur Herstellung farbenfroher Radierungen und machte durch diese eigenwillige Radiertechnik auf sich aufmerksam, bei der er Stahl, Feder und Farbe verwandte. Besonders seine Radierungen mit Riesengebirgs-Motiven und hier speziell seine Wintermotive haben ihn beliebt gemacht, so dass seine Motive auch auf Ansichtskarten starke Verbreitung fanden. Bekannt war er auch für seine Exlibris-Entwürfe.

Werke (Auswahl)

Zahlreiche seiner Werke sind bei den Wratislaviae Amici zusammengestellt:[5]

sowie im Kunsthandel vertreten[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Katarzyna Kułakowska: Iwan Friedrich auf JBC-Jelenia Góra (poln.) (abgerufen am 28. Mai 2023)
  2. Kulturstiftung: Biographie - Friedrich Iwan (abgerufen am 28. Mai 2023)
  3. a b Barbara Skoczylas-Stadnik: Zum 130. Geburtstag des Riesengebirgsmalers und Grafikers Friedrich Iwan (tschech.) 20 (abgerufen am 28. Mai 2023)
  4. Ausstellung Winterträume - Heimatimpressionen schlesischer Künstler 2019/20 (abgerufen am 28. Mai 2023)
  5. Werke von Friedrich Iwan in Polska.org (poln.) (abgerufen am 30. Mai 2023)
  6. Artnet - Friedrich Iwan (abgerufen am 28. Mai 2023)