Gerhard Fritz (2017)

Gerhard Fritz (* 17. März 1953 in Backnang) ist ein deutscher Historiker. Fritz war von 2002 bis 2020 Professor für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Leben

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Gerhard Fritz wuchs als Sohn eines Mechanikermeisters und einer Arbeiterin auf. Nach dem Abitur am Max-Born-Gymnasium Backnang leistete er von 1972 bis 1974 Wehrdienst. Von 1974 bis 1980 studierte er an der Universität Stuttgart Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaft und Geographie.[1] Nach dem Staatsexamen unterrichtete er im Gymnasialdienst Geschichte und Deutsch.[1] 1983 promovierte er bei August Nitschke mit einer Arbeit über das spätmittelalterliche Geschlecht der Grafen von Löwenstein-Habsburg.[1][2] Neben der weiter fortgeführten Lehrtätigkeit am Gymnasium betreute er von 1990 bis 2002 das Stadtarchiv in Backnang und hatte seit 1997 einen Lehrauftrag an der Universität Stuttgart, wo er sich 2002 bei Franz Quarthal sowie Robert Jütte und Norbert Conrads mit einer Untersuchung über Kriminalität vom 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert in Neuerer Geschichte und Landesgeschichte habilitierte.[1] Im selben Jahr erfolgte die Berufung auf die Professur für Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.[1] Nach dem Sommersemester 2020 wurde er emeritiert, lehrt aber weiterhin in Schwäbisch Gmünd. Er ist Mitglied verschiedener historischer Kommissionen, Organisationen und Vereine, meist in deren Vorständen bzw. Ausschüssen.

Wissenschaftliches Wirken

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Gerhard Fritz hat sich in Forschung und Lehre mit einer Vielzahl von Themen vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert beschäftigt. Geforscht hat er über Klöster und Adel, sodann über Sozial-, Militär- und Kriminalitätsgeschichte sowie Historische Demographie und Ego-Dokumente. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit gilt der komplexen Wechselbeziehung von Technik, Wirtschaft und Recht, insbesondere im Bereich der Erforschung der Wasserkraftnutzung. Weiterhin hat er sich im Rahmen seiner sozialwissenschaftlichen Untersuchungen mit der Geschichte der Sexualität befasst. Grundsätzlich heben viele seiner geographisch oft landesgeschichtlich verorteten Arbeiten darauf ab, makrohistorische Phänomene anhand mikrohistorischer Befunde zu konkretisieren, Normdurchsetzung zu untersuchen und gegenseitige Beeinflussung von Makro- und Mikroebene zu beleuchten. Auf dem Gebiet der Geschichtsdidaktik gibt er insbesondere die 2005 von ihm gegründete Zeitschrift „Landesgeschichte in Forschung und Unterricht“ heraus, die mittlerweile als zweisprachiges baden-württembergisch-elsässisches Projekt („Histoire régionale“) der Universitäten bzw. Hochschulen Straßburg, Karlsruhe und Schwäbisch Gmünd weitergeführt wird.

Schriften (Auswahl)

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Monographien

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Herausgeberschaften

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Zeitschriften/Jahrbücher, Reihen

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Sammelbände

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Quelleneditionen

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Publikationen

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Prof. Dr. Gerhard Fritz. Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juni 2017; abgerufen am 11. März 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ph-gmuend.de
  2. Gerhard Fritz: Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg vom späten 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts (= Forschungen aus Württembergisch-Franken. Band 29). Thorbecke, Sigmaringen 1986, ISBN 3-7995-7628-2 (zugleich Dissertation, Universität Stuttgart, 1983).
Personendaten
NAME Fritz, Gerhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker
GEBURTSDATUM 17. März 1953
GEBURTSORT Backnang