Gerrit Hohendorf (geboren 9. Februar 1963 in Kiel; gestorben 12. Juli 2021) war ein deutscher Psychiater und Medizinhistoriker.

Leben

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Gerrit Hohendorf studierte Medizin und evangelische Theologie in Bonn und Heidelberg. Von 1993 bis 2002 machte er eine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg und wurde 1996 mit einer Dissertation über Felix Deutsch promoviert. Hohendorf arbeitete ab 2008 am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München (TUM) und wurde stellvertretender Institutsleiter.

Hohendorf forschte und publizierte zu den Krankenmorden in der Zeit des Nationalsozialismus, zur Aktion T4, zur Kinder-Euthanasie und zu der Verdrängung der Verbrechen in der Bundesrepublik. Er engagierte sich für den Gedenkort an der Berliner Philharmonie und arbeitete 2018 mit am Gedenkbuch für die Münchner Euthanasieopfer. 2013 erschien seine Habilitationsschrift zur Geschichte der Sterbehilfe in Deutschland. Hohendorf war zuletzt an einem internationalen Kooperationsprojekt zur Hirnforschung an Instituten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus beteiligt.

Hohendorf starb nach über einjähriger Krankheit im Juli 2021 im Alter von 58 Jahren; er hinterließ Frau und Kinder.[1][2]

Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Trauer um Gerrit Hohendorf, stiftung-denkmal.de, 16. Juli 2021, abgerufen am 26. Juli 2021
  2. Traueranzeigen, abgerufen am 26. Juli 2021
Personendaten
NAME Hohendorf, Gerrit
KURZBESCHREIBUNG deutscher Psychiater und Medizinhistoriker
GEBURTSDATUM 9. Februar 1963
GEBURTSORT Kiel
STERBEDATUM 12. Juli 2021