Heiko Haumann (* 9. Februar 1945 in Attendorn) ist ein deutscher Historiker und emeritierter Hochschullehrer.

Heiko Haumann studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Marburg und Frankfurt am Main. 1969 schloss er mit dem Staatsexamen ab, 1971 wurde er promoviert. Nach Tätigkeiten an der Universität Marburg und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg habilitierte er sich 1977. Von 1991 bis 2010 war er Professor für Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel.

Haumann vertritt in der Geschichtswissenschaft methodisch einen lebensweltlich orientierten mikrohistorischen Ansatz, der die Menschen bzw. die Perspektive der historischen Akteure ins Zentrum der Betrachtung stellt, um von dort aus auch zu Erkenntnissen auf der strukturellen Ebene zu gelangen. Er schrieb u. a. eine Geschichte Russlands. Seine Forschungen über das Judentum in Osteuropa führten zur Entstehung des Buches Geschichte der Ostjuden. Im Zentrum des Werks stehen das Alltagsleben der Ostjuden sowie deren politische und religiöse Positionen. Zu Haumanns bedeutendsten Schülern zählen Carmen Scheide, Monica Rüthers, Jörn Happel, Julia Richers und Ralph Tuchtenhagen. Haumann war in den 1980er-Jahren „Ständiger Mitarbeiter“ der Zeitschrift Das Argument.[1]

Haumann lebt seit 1983 in Yach, wo er u. a. Mitglied des Heimat- und Landschaftspflegevereins ist.[2]

Schriften (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Siehe etwa ein Heft aus dem Jahr 1989 Archivlink (Memento vom 23. Januar 2015 im Internet Archive).
  2. Artikel in der Badischen Zeitung.