John Coleman DeGraft-Johnson (auch: de Graft Johnson; * 21. März 1919 in Accra, Ghana; † 1977) war ein ghanaischer Historiker, Philosoph, Schriftsteller, Ökonom und Diplomat.
DeGraft-Johnson besuchte die Mfantsipim School in der ehemaligen britischen Kolonie Goldküste, dem heutigen Ghana. Für die weiterführende Ausbildung ging DeGraft-Johnson nach Großbritannien. Hier besuchte er in Schottland die Universität Edinburgh (University of Edinburgh). Er war zunächst im Studiengang Medizin eingeschrieben, den er volle zwei Jahre absolvierte. Das Medizinstudium schloss DeGraft-Johnson nie ab, sondern wechselte ebenfalls in Edinburgh in den wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereich um Handel und Ökonomie (Commerce and Economics) zu studieren.
Sein Studium schloss er mit dem Bachelor im Fach Handel im Juni 1942 ab. Exakt zwei Jahre später, im Juni 1944, wurde ihm der Master of Arts mit besonderen Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften (Economic Science) verliehen. Im Anschluss an seinen Mastertitel begann DeGraft-Johnson seine Promotion in Philosophie, die er im Dezember 1946 erfolgreich abschloss.
DeGraft-Johnson war Mitglied des Gold Coast National Committee (GCNC), das 1953 der Aufgabe der Untersuchung der wirtschaftlichen Ausbaumöglichkeiten des Volta-Deltas betraut wurde.
Mitglieder waren
Nach dem Militärputsch gegen Kwame Nkrumah im Februar 1966 übernahm der National Liberation Council (Nationale Befreiungsrat) die Macht in Ghana und setze mit DeGraft-Johnson einen unabhängigen Leiter der Untersuchungskommission (DeGraft-Johnson Committee of Enquiry) ein, um die umstrittenen Tätigkeiten des United Ghana Farmers Co-operative Council (Kooperationsrat der vereinigten ghanaischen Bauern) (UGFCC) zu überprüfen und aufzuarbeiten. Die UGFCC hatte unter der Wirtschaftspolitik des sozialistischen Präsidenten Nkrumah ein Kakaomonopol aufgebaut. Dabei galt der UGFCC als Parteiflügel, der zunächst regierenden Convention People’s Party (CPP) und später einzigen Partei Ghanas unter dem Vorsitz von Nkrumah.
Verschiedene Unregelmäßigkeiten wurden von der Kommission aufgedeckt. So sollen hier von der UGFCC für Gebäude und anderen Wertgüter keinerlei Zahlungen geleistet worden sein. Die zum Untersuchungszeitpunkt bereits zerschlagene UGFCC stand nach dem Bericht von DeGraft-Johnson unter starken Korruptionsvorwürfen.[1]