Karl-Heinz Jakobs (* 20. April 1929 in Kiauken,[1] Kreis Niederung in Ostpreußen; † 4. November 2015 in Velbert) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Heinz Jakobs wuchs in Ostpreußen auf. Er nahm 1945 noch als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende versuchte er sich in verschiedenen Berufen, besuchte eine Handelsschule und machte eine Lehre als Maurer. Ab 1956 studierte er am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig. Ab 1958 war er als Journalist tätig, anschließend als freier Schriftsteller. Er hatte mehrfach Gelegenheit zu Reisen ins Ausland, u. a. in die Sowjetunion und 1967/68 als Mitglied einer Brigade der FDJ nach Mali.

Nachdem Jakobs 1977 gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestiert hatte, wurde er aus der SED ausgeschlossen und seiner Publikationsmöglichkeiten in der DDR beschnitten. 1979 führte die Veröffentlichung seines Romans Wilhelmsburg bei einem westdeutschen Verlag zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR.

1981 siedelte Jakobs in die Bundesrepublik über und ließ sich in Velbert nieder. Seit 1982 war er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. In den Jahren 1986 und 1987 hielt er Gastvorlesungen an mehreren Universitäten in den USA und Kanada. Im Dezember 1989 wurde im Zug der Wende in der DDR sein Ausschluss aus dem Schriftstellerverband rückgängig gemacht. Jakobs, der im Westen vorwiegend für Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen arbeitete, war als Herausgeber der „Sonntagsgeschichten“ Mitarbeiter der Zeitung Neues Deutschland.

Der Erzähler Karl-Heinz Jakobs begann als relativ linientreuer Vertreter des „Bitterfelder Weges“ mit Schilderungen der sozialistischen Arbeitswelt; sein Roman Beschreibung eines Sommers, der auch verfilmt wurde, gehört zu den Longsellern der DDR-Literatur.[2] 1972 erhielt der Autor den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR und 1974 eine Verdienstmedaille der DDR. Seit den frühen Siebzigerjahren stand Jakobs jedoch den Entwicklungen in seinem Land zunehmend skeptischer gegenüber. Diese Entwicklung gipfelte in der Teilnahme am Biermann-Protest und schließlich im Verlassen der DDR.

Jakobs starb am 4. November 2015 nach kurzer, schwerer Krankheit.[3]

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen

Herausgeberschaft

Preise & Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verfilmungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 1938–1945: „Wartenfeld“, seit 1947 Salomowo, der Ort wurde vor 1976 verlassen
  2. Karl-Heinz Jakobs gestorben. In: Süddeutsche Zeitung, 6. November 2015, S. 14.
  3. Schrif(t)steller Karl-Heinz Jakobs ist tot. In: Der Tagesspiegel Online, 5. November 2015.
Personendaten
NAME Jakobs, Karl-Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 20. April 1929
GEBURTSORT Kiauken, Kreis Niederung, Ostpreußen
STERBEDATUM 4. November 2015
STERBEORT Velbert, Deutschland