Philipp Karl Christian Sondershausen (* 8. Oktober 1792 in Weimar; † 1. März 1882 ebenda)[1][2] war ein deutscher Schriftsteller und Geistlicher.

Leben

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Sondershausen besuchte das Weimarer Gymnasium, danach studierte er in Jena Theologie. Ab 1818 war er Prediger an der Hof- und Stadtkirche, der heutigen sogenannten Herderkirche in Weimar, Hofmeister und später Großherzoglicher Rat am Pageninstitut in Weimar. Letzteres erwähnt Friedrich von Matthisson in einem Brief vom 29. Mai 1824 an seinen Dichterkollegen Johann Christoph Friedrich Haug.[3] Als Schriftsteller und Dichter war er wenig erfolgreich. Er selbst nannte sich der Letzte von Altweimar. Weimar hatte in seinem Werk ohnehin einen zentralen Platz. Er hatte auch Kontakt zu einigen, nicht nur Weimarer Prominenten wie zu Goethe, Friedrich von Matthisson, Ernst Raupach u. a., und das nicht nur hinsichtlich der Literatur, sondern stand mit einigen auch im privaten Verkehr.[4] Karl Sondershausen widmete zum Beispiel Mattisson auch ein Gedicht, das mit Anmerkungen von Heinrich Karl Friedrich Peucer unter dem Pseudonym Edmund Ost mit den Signum E.O. versehen wurde.[5]

Sondershausen erzählte auch Anekdoten. Das betraf auch Goethe und ein Gespräch mit seinem Arzt, Wilhelm Rehbein, in Bezug auf seinen Geburtstag 1818, den Goethe in Karlsbad zu begehen gedachte.[6] Als Schriftsteller pflegte er mit besonderer Vorliebe das Gebiet der dramatischen Dichtung.

Sondershausen legte wegen jenes geringen Erfolgs von 1825 bis 1857 eine über dreißigjährige Pause beim Schreiben ein. Im hohen Alter veröffentlichte er wenige Werke, die eher lyrisch geprägt waren und seine Erinnerungen darstellten. So enthält sein Buch aus dem Jahre 1859: Der Letzte aus Altweimar Lebenserinnerungen, ausgewählte Gedichte und sieben kleinere dramatische Dichtungen.[7] 1882 verstarb er in Weimar. Heute ist er so gut wie vergessen.

Werke (Auswahl)

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Quelle:[1]

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Einzelnachweise

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  1. a b Sondershausen, Philipp Karl Christian. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  2. Brümmer, Franz, "Sondershausen, Karl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 621–622 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117478830.html#adbcontent
  3. Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. 3/1: Gespräche der Jahre 1817–1825, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 683 f. Die Schlusspassage lautet: Doktor Sondershausen, ein junger Mann von feurigem, trefflich ausgebautem Geiste, führte mich in den Theatersitz der Pagen, seiner Untergebenen, Man gab Schillers Räuber.
  4. Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. 3/1: Gespräche der Jahre 1817–1825, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 682 f. Hier schildert Sondershausen eine seine Begegnung von 1824 mit Goethe, Matthissons in Goethes Wohnhaus bzw. seine Empfindungen in seinem Der Letzte aus Altweimar von 1859.
  5. An Matthisson (Epilog meiner Reise), in: Journal für Literatur, Kunst, Luxus und Mode. Acht und dreißigster Band. Jahrgang 1823, S. 825.
  6. Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. 3/1: Gespräche der Jahre 1817–1825, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 80 f.: Einer Anekdote von Karl Sondershausen zufolge hätte Goethe am 27. August 1818 seinen Geburtstag "vorausgefeiert". (Der „richtige“ Geburtstag war einen Tag später.) Er hatte demnach schon viel Wein getrunken und Rehbein aufgefordert auf seinen Geburtstag mitzutrinken. Das war aber nicht Goethes Geburtstag, wie Rehbein bemerkte. Goethe sah in seinen Kalender und sagte dann: „Nun, da sehe mal einer! da hab' ich mich heute umsonst – betrunken“. In einer anderen Erinnerung des Schauspielers Eduard Genast steht hingegen (Er beruft sich direkt auf Rehbein!) Einem in diesem Zusammenhange Goethe zugewiesenen Ausspruch:„Donnerwetter! Da habe ich mich ja umsonst besoffen.“ Ebd. S. 82. Genast schrieb aber auch: „Letzteres konnte für alle, die ihn kannten, nur als eine humoristische Phrase gelten, denn Goethe betrank sich nie.“
  7. Der Letzte aus Altweimar
Personendaten
NAME Sondershausen, Karl
ALTERNATIVNAMEN Sondershausen, Philipp Karl Christian (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Autor
GEBURTSDATUM 8. Oktober 1792
GEBURTSORT Weimar
STERBEDATUM 1. März 1882
STERBEORT Weimar