Karl Thylmann, Selbstporträt, Holzschnitt

Karl Thylmann (* 11. April 1888 in Darmstadt; † 29. August 1916 in Groß-Auheim) war ein deutscher Buchkünstler, Graphiker und Dichter.

Leben

Faksimile der Handschrift Karl Thylmanns
Selbstporträt, vor 1916

In Darmstadt besuchte der Sohn eines Oberlehrers das Ludwig-Georgs-Gymnasium, wo er die Bekanntschaft mit dem späteren Komponisten Wilhelm Petersen machte. Während seines Architekturstudiums an der Technischen Universität München lernte er auch Stefan George, Karl Wolfskehl und Friedrich Gundolf kennen.

Er zeichnete mit Bleistift und Tusche, benutzte graphische Techniken wie Radierung und Lithographie und fand letztlich zum Holzschnitt. Bis zu seinem Tode schuf er etwa 70 Holzschnitte. Themen seiner Holzschnitte sind Liebe, Erde, Mensch und sein Schicksal sowie biblische Themen.

Einige seiner Arbeiten galten den Nazis später als "entartet", und 1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“, vier davon aus öffentlichen Sammlungen, beschlagnahmt.[1]

Seit 1913 wurden er und sein Schaffen durch die Anthroposophie Rudolf Steiners beeinflusst. 1914 heirateten er und die niederländische Schauspielerin Joanna Koops, genannt Jo. 1915 wurde er zum Militär einberufen und erlitt am 4. August 1916 an der Front vor Verdun eine Verwundung, die am 29. August im Lazarett Groß-Auheim zu seinem Tode führte.

Sein Grab befand sich bis vor wenigen Jahren auf dem Alten Friedhof in Darmstadt.

Werke

1937 als "entartet" nachweislich beschlagnahmte Werke

Weitere Werke (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin