Lore Bert (* 2. Juli 1936 in Gießen) ist eine deutsche zeitgenössische Künstlerin.
Lore Bert wuchs in Darmstadt auf und studierte von 1953 bis 1957 an der Werkkunstschule (WKS) Darmstadt sowie in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste Malerei, u. a. bei dem Bildhauer Hans Uhlmann. Nach ihrem Studium der Malerei wandte sie sich der Objektkunst, Bildhauerei und besonders der Papierkunst zu.[1]
Nach mehreren Ausstellungsbeteiligungen erfolgte 1977 die erste Einzelausstellung. Ab 1985 begann mit einer Ausstellung in Montreal (Kanada) ihre internationale Ausstellungstätigkeit mit mehr als 280 Ausstellungen in 28 Ländern. Ausstellungen führten sie u. a. nach Österreich, die Schweiz, Italien, Frankreich, Portugal, Schweden, Mexiko, die USA, die Türkei, Kanada, Polen, Nepal, Ägypten, Korea, Island, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Australien.[1]
Sie war mehrfach auf Biennalen vertreten, so mit der Ausstellung „Art & Knowledge“ als offizielle Begleitveranstaltung der Biennale in Venedig 2013.[2] Sie war 1999 Ehrenkünstlerin der Biennale in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) und 2011 Ehrenkünstlerin der Biennale in Izmir (Türkei). Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen. Von ihr liegen über 100 Publikationen vor, davon mehr als 40 Monographien zu Einzelausstellungen in Museen.[1]
Bert wurde für ihre Verdienste anlässlich einer Ausstellung im Muzeum Lubelskie w Lublinie (Polen) die Medaille der Stadt Lublin verliehen.[3]
Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig. Ihre Tochter ist die Mainzer Galeristin Dorothea van der Koelen, die die Künstlerin zugleich vertritt.[1]
Basierend auf dem Prinzip der Collage begann sie, Reliefs herzustellen und weltweit Environments zu realisieren. Seit 1996 kamen weitere Materialien wie Papyrus und Blattgold hinzu. Charakteristisch für ihr Schaffen ist das Arbeiten mit fernöstlichen Papieren aus Japan, Nepal, Korea und China – gelegentlich auch Papyrus aus Ägypten – die meist eine räumliche Dimension einnehmen. Ihr Werk umfasst Collagen, Bildobjekte, Transparente und Skulpturen, seit Beginn der 1980er Jahre entstanden auch Installationen bis hin zu ganzen Papierräumen und Environments. Seit den 1990er Jahren arbeitet sie auch mit dem Licht als gestalterischem Element. Es entstanden u. a. Environments mit Neonschrift und Neonröhren, auch in Form orientalischer Zahlen. Ihre oftmals monochrom weiße Kunst wird aufgrund ihrer geometrischen Formen dem Bereich der konkreten Kunst ebenso zugerechnet wie dem Konstruktivismus; die Elemente der Sprache betonen zudem ihre Nähe zur Konzeptkunst. Historische Zusammenhänge oder kulturelle Besonderheiten anderer Länder fließen ebenfalls in ihr Werk ein. Die zahlreichen Skulpturen und Installationen mit Neon postulieren eine Beziehung zur Lichtkunst. Sie nutzt Formen u. a. aus der Geometrie, Architektur sowie Ornamente, Zahlen und Buchstaben. Auch Themen der Geistes- und Naturwissenschaften wie die Weltbilder von Galilei und Kopernikus sowie Schriften von bedeutenden Philosophen und Schriftstellern bilden Inspirationen für ihr Werk.[1]
Bis 2019 wurden in Europa, Asien, Afrika, Arabien und Amerika mehr als 125 Räume (Environments) in öffentlichen Institutionen realisiert.[4]