Die Mainzer Zentraluntersuchungskommission (Zentralkommission zur Untersuchung hochverräterischer Umtriebe) wurde 1819 in Mainz eingerichtet. Sie befand sich in der Großen Bleiche 26 (Litera D 292).[1] Klemens Wenzel Lothar von Metternich hatte sie nach den Karlsbader Beschlüssen in die Wege geleitet.[2] Sie stand für die erste Welle der Demagogenverfolgung im Deutschen Bund.[3]

Aufgabe

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Die „schwarze Kommission“ sollte Studenten und Professoren an den deutschen Universitäten kontrollieren, insbesondere die (Ur-)Burschenschaften, denen nach den Karlsbader Beschlüssen jede politische Betätigung verboten war.[3] Sie wurde von den Lokalbehörden über den Stand der Verfolgung von kritischen Schriftstellern unterrichtet und koordinierte ihre bundesweite Verfolgung. Nirgends war sie so rigoros wie im Großherzogtum Hessen und im Königreich Preußen.[3] Die Mainzer Behörde war Teil des Metternichschen Systems, dessen Maßnahmen auch mit dem Begriff Demagogenverfolgung bezeichnet werden. 1827 veröffentlichte sie einen abschließenden Rechenschaftsbericht.

In der Deutschen Revolution 1848/1849 wurden die Karlsbader Beschlüsse aufgehoben.

Bekannte Personen

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Einzelnachweise

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  1. Friedrich Schütz: Von Blau-Weiss-Rot zu Schwarz-Rot-Gold. Mainz vom Beginn der Napoleonischen Herrschaft 1798 bis zur Revolution von 1848 (= Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz. Band 32). Mainz 1998, S. 133.
  2. Franziska Reiner: Die Mainzer Zentraluntersuchungskommission 1819 bis 1829 - Zum Dilemma einer ›supranationalen Polizeibehörde‹ I. aventinus nova Nr. 17, Winter 2009
  3. a b c Harald Lönnecker: Demagogenverfolgung (historicum.net) (Memento des Originals vom 26. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historicum.net

Literatur

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