Mint
Allgemeine Informationen
Genre(s) Indie-Rock, New Wave, Post-Punk
Gründung 1984
Auflösung 1990
Gründungsmitglieder
Gesang
Emilio Winschetti
Keyboard
Peter Friedrich Stephan
Gitarre
Holger Feddrich (bis 1988)
Bass
Lem Kirtschig (bis 1985)
Schlagzeug
Rüdiger Klose (bis 1987)
Letzte Besetzung
Gesang
Emilio Winschetti
Ehemalige Mitglieder
Bass
Piet Hantke (1985–1986)
Bass
Mike Parker (1986)
Bass
Hartwig Nickola (1987)
Bass
Martin Boroske (1988)
Bass
Harry Schröder (1989)
Schlagzeug
Karsten Kniep (1988)
Schlagzeug
Uwe Bauer (1989)

Mint war eine deutsche Band, die von 1984 bis 1990 existierte.

Geschichte

Die Gründungsmitglieder trafen sich 1984 in der Galerie Werkstatt Odem in Hannover. Der Bandname leitet sich als Akronym von Mythen in Tüten ab, eine Band, bei der Emilio Winschetti und Rüdiger Klose vorher gespielt hatten. Peter Friedrich Stephan kam von der Punk-Jazz-Gruppe Zatopek. Klose war auch bei den 39 Clocks, Exit Out und Kastrierte Philosophen aktiv, und Winschetti gründete 1986 parallel zusammen mit Tom Redecker das Duo The Perc Meets the Hidden Gentleman.

Während ihres Plattenvertrages bei Constrictor (1986/87) sollte sich die Band auf Wunsch des Labelchefs Philip Boa einen internationaleren Namen geben, der in Mint Addicts gefunden wurde. Nach dem Wechsel zum Vielklang-Label (Berlin) 1988 machte die Band unter dem Namen The Mint weiter. Bei der letzten LP, die Anfang 1990 während einer DDR-Tour live aufgenommen wurde, war als einziges Gründungsmitglied noch Emilio Winschetti dabei.

Stil

Die unterschiedlichen Herkünfte der Musiker aus Neue Deutsche Welle, Jazz und Noise verbanden sich zu einer

„musikalisch enorm kompetenten und vielseitigen deutschen Band! Die Wurzeln/Einflüsse dieser Band liegen eindeutig in den Siebzigern: Doors, Can, Captain Beefheart, T. Rex, ja sogar King Crimson höre ich als Roots heraus. Aber – keine Angst – die MINT ADDICTS klingen durchaus nicht altmodisch, sondern verarbeiten diese Stilrichtungen mit Spätachtziger-Underground, Noise Pop, New Wave/New Rock.“[1]

Platten

Auf den Platten sind Atonales und Melodiöses, vertrackte Rhythmen und Tanzbares, schräge Soli und hymnische Refrains zu hören. Exemplarisch sind die Titel „Ruby Eyes“ (Strophe im 11/8-Takt, Refrain im 4/4-Takt), „Lady Luck“ (Strophe im 10/8-Takt, Refrain im 4/4-Takt) und „8 dark suits“ (keyboard im 12/8-Takt, Schlagzeug im 2/4-Takt). Häufig entwickeln sich hypnotisch wirkende Beats wie in „Cinema“, teils mit eigenwilliger Gitarrenstimmung kombiniert wie bei „Love Mirror“.

Live

Im Konzert wurden die Stücke durch längere, häufig ekstatische Improvisationen verändert, so 1988 auf einer Tour durch Polen (Abschlusskonzert im Warschauer Kulturpalast, u. a. mit Die Tödliche Doris, The Wolfgang Press und David Thomas) und 1989 unmittelbar nach dem Mauerfall durch die DDR.

Diskografie

Kritiken

Soundfiles

Einzelnachweise

  1. Wilfried Peffgen in Musik-Szene 7/1987