Oswald Georg Wilhelm Collmann (* 26. Juni 1845 in Marburg; † 1. August 1912 in Bad Altheide) war ein deutscher Bibliothekar, Lehrer, Philologe und Historiker.

Leben

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Als Sohn eines Oberlehrers geboren, besuchte er bis 1860 das Gymnasium in Marburg und fuhr dann als Schiffsjunge auf einem Handelsschiff zur See. Bereits nach wenigen Wochen kehrte er der Seefahrt den Rücken und arbeitete in einem Bankgeschäft in Frankfurt am Main. 1861 ging er zurück nach Hause und legte 1862 sein Abitur ab. Er studierte Geschichte und neuere Sprachen in Marburg. Während seines Studiums wurde er 1862 Mitglied der Burschenschaft Arminia Marburg. Ohne sein Examen abgelegt zu haben, wurde er 1866 Hilfslehrer an der Realschule 1. Ordnung in Meseritz. 1868 machte er sein Staatsexamen in Breslau und erhielt eine Lehrbefähigung für Englisch, Französisch, Deutsch und Latein. 1868 wurde er in Breslau zum Dr. phil. promoviert. 1869 ging er an die Saalschule/Realschule in Erfurt. 1870 ging er für Studien nach Frankreich und konnte knapp der Gefangennahme entgehen. 1871 war er Lehrer an der höheren Bürgerschule in Naumburg an der Saale, wo er 1874 zum Oberlehrer befördert wurde. 1877 ging er an die Realschule 1. Ordnung in Posen, wo er 1893 den Titel Professor erhielt. Da er immer schwerhöriger wurde, ging er 1902 in den Ruhestand. 1902 wurde er als Erster Bibliothekar Direktor der Raczyński-Bibliothek, was bei der Gründerfamilie für Protest sorgte, da er als erster Direktor nicht aus Posen stammte und Deutscher war. Collmann war auch als Übersetzer tätig. Er starb 1912 auf einem Erholungsurlaub und wurde in Posen beerdigt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Literatur

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Personendaten
NAME Collmann, Oswald
ALTERNATIVNAMEN Collmann, Oswald Georg Wilhelm (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar, Lehrer, Philologe und Historiker
GEBURTSDATUM 26. Juni 1845
GEBURTSORT Marburg
STERBEDATUM 1. August 1912
STERBEORT Bad Altheide