Otto Kalischer (1933)
Grab von Dr. Otto Kalischer auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee
Das Grosshirn der Papageien in anatomischer und physiologischer Beziehung (1905)

Otto Kalischer (* 23. April 1869 in Berlin; † 14. August 1942 ebenda[1]) war ein deutscher Neurologe und Anatom.

Kalischer wurde 1869 als Sohn des Arztes Adolf Kalischer (1833–1893) und dessen Frau Clara, geb. Franck, (* 1833, † nach 1921) in Berlin geboren. Er hatte zwei Geschwister, Georg und Else, später verheiratete Beer. Sein Cousin Siegfried Kalischer, war ebenfalls Nervenarzt.

Otto Kalischer erlangte 1886 die Hochschulreife am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster und studierte danach in Berlin, Göttingen und Freiburg Medizin. An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg legte er im Wintersemester 1890/91 sein Staatsexamen ab und wurde dort Ende des Jahres 1891 mit seiner Arbeit „Über die Nierenveränderungen des Scharlach“ promoviert.[2] Diese Dissertation reichte er als Assistenzarzt am Landkrankenhaus zu Hanau[3] ein, wo er seit Mai 1891 und auch nach seiner Promotion tätig war. Seit 1895 arbeitete Kalischer im Anatomischen Institut Heinrich Wilhelm Waldeyers an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin[4] und war Mitglied der Berliner medicinischen Gesellschaft. (seit 1893).[5]

Kalischer führte experimentelle Studien mit Hunden, Affen und Papageien durch. Im Jahr 1900 erschien seine Monografie über Urogenitalmuskulatur,[6] die häufig zitiert wurde[7].

Werke

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Einzelnachweise

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  1. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945.
  2. Ex-Matrikel B44/73/1171; B44/74/1729; Promotionsunterlagen B54/522; Promotionsurkunde. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universitätsarchiv
  3. Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde zu Hanau a. M.: Bericht ueber den Zeitraum vom 1. December 1892 bis 30. April 1895. Hanau 1895, S. III.
  4. G. Windholz, P. A. Lamal: Vagaries of science; priority, independent discovery, and the quest for recognition. In: The Psychological record. 43, 3, 1993, S. 339–350.
  5. Mitglieder-Liste der Berliner medicinischen Gesellschaft von 1860–1900. III. Ordentliche Mitglieder. In: Verhandlungen der Berliner medicinischen Gesellschaft aus dem Gesellschaftsjahre 1899. Separat-Abdruck aus Berliner klinischen Wochenschrift. Herausgegeben von den Vorstande der Gesellschaft. Band XXX Berlin, Druck von L. Schumacher 1900, S. 28.
  6. Otto Kalischer: Die Urogenitalmuskulatur des Dammes mit besonderer Berücksichtigung des Harnblasenverschlusses. S. Karger, Berlin 1900.
  7. C. Betschart u. a.: Histomorphological analysis of the urogenital diaphragm in elderly women: a cadaver study. In: International Urogynecology Journal. 19, 11, 2008, S. 1477–1481. doi:10.1007/s00192-008-0669-9; W. Dorschner u. a.: The dispute about the external sphincter and the urogenital diaphragm. In: J Urol. 162(6), 1999, S. 1942–1945. PMID 10569543; A. Ingelman-Sundberg: Development of urogynecology in Europe. In: International Urogynecology Journal. 1, 4, 1990, S. 223–227 doi:10.1007/BF00499023
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Wikisource: Otto Kalischer – Quellen und Volltexte
Personendaten
NAME Kalischer, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutscher Neurologe und Anatom
GEBURTSDATUM 23. April 1869
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 14. August 1942
STERBEORT Berlin